@dergeistlosedergeistlose schrieb:„Der Mensch der du bist hat sich schon gebogen und geformt in dem du andere beobachtet hast...deine Verhaltensweisen unterscheiden sich nicht von den Verhaltensweisen anderer...alle Verhalten sich dementsprechend...“
Jein, würde ich sagen. Bei weitem nicht jede Verhaltensweise, die man bei anderen registriert (um es mal nicht gleich beobachten zu nennen), ahmt man auch nach. So käme ich nicht auf die Idee, Fleisch zu essen, bloß weils die meisten tun. Mich interessiert nicht, was gerade IN ist. Von Vernunft und Unvernunft hab ich eigene Vorstellungen. Bei mir ist es eher ein Formen durch kritisches Beobachten. Wenn du das Anpassung nennen willst, finde ich das falsch, da es eher ein Nichtanpassen ist. Aber natürlich kann mans kautschukphilosophisch kneten und biegen, wie mans sehen möchte.
Zu einem gewissen Grad der Anpassung bist du gezwungen in einer Gesellschaft, sonst kommt man mit deren Gesetzen in Konflikt. Gleichzeitig aber hat man doch die Freiheit, sich zu weiten Teilen eben nicht anzupassen.
@-Therion--Therion- schrieb:„... ich analysiere mich tagtäglich und vermeide es vergleiche zu anderen aufzustellen da mir bewusst ist das jeder mensch in seiner eigenen realität lebt.“
Ich versuche mich möglichst nicht zu analysieren; sowas macht mich eher krank. Aber ansonsten gebe ich dir Recht; sich mit anderen zu vergleichen, ist schon Gift für die Seele. Habe ich z.B. in der Kampfkunst erlebt. Und ich denke, ohne die „eigene Realität“ kann wohl niemand frei sein und überleben.
@cRAwler23„Ich spiele auch oft mit dem "Gedanken" mich aus dem System auszuklinken, wäre da nicht die gewohnte Abhängigkeit von eben diesem. .. Ich bin schon einige Zeit an diesem Punkt und suche noch Alternativen, doch die Zeit ist in dem Punkt wie ein Raubtier.“
Man kann im System und neben ihm gleichzeitig leben, so mache ich es. Für den großen Ausstieg fehlt mir das Geld; also habe ich den „kleinen Ausstieg“ gemacht. Da ich mit unserem Gesellschaftssystem, der Politik etc. nichts anfangen kann, habe ich aufgehört, mir darüber Gedanken zu machen. Ich lebe mein Leben, die Nachrichten laufen auch ohne mich, die Gesellschaft vermisst mich nicht und meinen Pachtgarten kann ich mir leisten.
@GurnemanzGurnemanz schrieb:„Ich glaube nicht, dass man sich ganz von den Menschen abwenden sollte, sondern dass hier wie sonst auch im Leben es darum geht, nicht zu übertreiben sondern das richtige Maß zu finden. Allerdings erfordert das ständige Mühe und ist auch anstrengend.“
Diese ständige Mühe war mir zu anstrengend. Irgendwann gings einfach nicht mehr. Jetzt sehe ichs so: leben und leben lassen.
@schaschaschascha schrieb:„ich lebe mehr oder weniger in der einsamkeit....“
Ich weiß nicht, wie einsam du wirklich bist. Kannst du dir vorstellen, wie es ist, allein auf einem fremden Planten, inmitten einer Spezies, die so etwa ist wie du und doch so anders, dass du sie kaum verstehst? Ich bin in meiner Familie prima aufgefangen, bin also eigentlich überhaupt nicht einsam, aber gleichzeitig gehöre ich zu den einsamsten Menschen und weiß sogar, dass das immer so sein wird, der Fluch meines Sch... Autismus eben.
schascha schrieb:„..... es gibt immer wieder gute Kompromisse....also es lässt sich schon auch gut mit den menschen leben und nicht nur gegen sie.“
Ja, aber es gibt doch auch noch was dazwischen. Leben und leben lassen eben, Nebeneinander. Es ist neutral und wenig anstrengend.
@Dr.ManhattanDr.Manhattan schrieb:„ich will mich gar nicht mehr mit den leuten befassen .... sie sind wie gift ... und ich will mich nicht weiter vergiften“
Leider habe ich genau diese Erfahrung machen müssen. Und leider wird in manchen Foren auch viel Gift verspritzt.