Authentizität - Wann sind wir eigentlich, wir selbst?

@behind_eyes

soweit ich dich verstehe heisst es in diesem zusammenhang: nicht genaues weiss man nicht ;-)

@Elai

Elai schrieb:Da gibt es 2 Varianten der Wahrheit, je nachdem aus welchem "Raum" ich es betrachte:
entweder hat die Seele immer "denselben" Geist, grundsätzlich ... oder die Seele ist in der Lage DA-zuzulernen

Dazulernen, Weiterentwicklung …

Schau dir all das verrückte Streben danach an, sich entwickeln zu wollen, dem sich die Leute hingeben und es von der jeweiligen Gesellschaft abhängig machen, in welche sie hineingeboren werden, dieses Streben nach "Ich bin so und so" oder "Ich muss das und das werden" oder "Ich muss so und so sein", Begierde, Status, Name, Bekanntheit und was weiß ich nicht noch alles!

Es ist völlig unnatürlich zu versuchen, etwas werden zu wollen. Denn noch bevor du auch nur ein Wort sagen kannst, BIST du bereits!

Die Leute denken immer, sie seien ihr Wissen und dass sie durch die Erhöhung ihres Wissens immer weiser werden. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass genau das Gegenteil stimmt.

Jeder Unwissende ist der tatsächlich Weise. Ein Weiser kennt lediglich Gewusstes. Und jegliches Wissen ist immer nur ein Konzept. Der Unwissende ist ohne jegliches Konzept. Ich bin so ein Unwissender. Ich habe mit meinem Wissen nicht das geringste zu tun. Ich bemerke es lediglich, aber das ist auch schon alles.

@oneisenough

komisch da fehlt mir ein: woyzeck, er filosophiert zu viel ;-). ein guter mensch philophiert nicht ;-)

@Billy73

Billy73 schrieb:komisch da fehlt mir ein: woyzeck, er filosophiert zu viel ;-). ein guter mensch philophiert nicht ;-)

Wie hättest du ohne den Philosophen, der das gesagt hat, etwas derartiges wiederholen können?

Ich will auch mal einen Philosophen wiederholen, zwar etwas abgewandelt, aber immerhin im Kern vom guten Kant: "Höre auf Philosophen zu zitieren, sondern habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen". :)

Bin ich noch ich selbst, wenn ich meine Worte und Handlungen, analog der mich interessierenden Person maßschneidere?

Wären einige von euch so frei, mir explizit auf diese Frage noch einmal zu antworten. Sprecht mich dabei bitte an, damit ich davon auch Kenntnis nehme.

@Dr.Precht

Ich würde diese Frage mit einem klaren NEIN beantworten

@oneisenough

du zitierst den feigen kant, der sein dörfle nie verlässt bzw. sein land nie verlassen hat und angst vor frauen hatte und jungfräulich starb ;-). der muss ja wissen was mut ist ;-)

@Dr.Precht

ich würde es mit einem klaren JA beanworten. weil man niemals eine anderer als man selbst sein kann. es sei den mann dekonstruiert den selbst begriff, oder geht von einem pragmatischem gebrauch aus.

@Dr.Precht

Bin ich noch ich selbst, wenn ich meine Worte und Handlungen, analog der mich interessierenden Person maßschneidere?


Wären einige von euch so frei, mir explizit auf diese Frage noch einmal zu antworten. Sprecht mich dabei bitte an, damit ich davon auch Kenntnis nehme.

Ich kann es nur für mich beantworten:

Ich bin weder ein Wort noch eine Handlung. Mich gibt es bereits VOR jedem Wort und VOR jeder Handlung, deswegen kann ich unmöglich eines oder beides davon sein.

Was denkt ihr über meine Ansicht, dass wir lediglich im Zuge einer Momentaufnahme bestimmen können wer wir sind, mit Hintergrund permanenter persönlicher Wandlung durch diverser Einflüsse und Prägungen auf unsere Persönlichkeit?

@Billy73
@TinaMare
@Fabs
@OpenEyes
@Dude
@Puschelhasi
@CosmicQueen
@Doors
@Heide_witzka

Die Frage ist an alle Leser adressiert, insbesondere jedoch an einige kluge, mir bekannte Köpfe, welche ich zusätzlich anschrieb.

Edit:
Wie ich sehe, geht das nicht, wenn diejenigen sich nicht bereits an der Diskussion in diesem Thema beteiligten. Schade.

@Dr.Precht

Dr.Precht schrieb:...dass wir lediglich im Zuge einer Momentaufnahme bestimmen können wer wir sind, mit Hintergrund permanenter persönlicher Wandlung durch diverser Einflüsse und Prägungen auf unsere Persönlichkeit?

Hm.. widerspricht sich das nicht?

Wie kann ich eine Momentaufnahme vollführen, wenn ich 'permanente persönliche Wandlungen und Prägungen' miteinbeziehen will, ohne die Vergangenheit ständig im Auge zu behalten?

Denn diesen 'Hintergrund', wie du sagst, mit ein zu beziehen, bedeutet immer auch eine Rückschau auf dein Leben einwirken zu lassen, damit ist, meiner Meinung nach, eine Momentaufnahme der eigenen Persönlichkeit nicht mehr zu machen.

Warum auch?

Momentaufnahmen sind nicht zieführend, wenn ich meine Persönlichkeit beschreiben müsste, denn wie ich jetzt gerade bin, ist oft 'tagesformabhängig' und selbst wenn ich die letzten 6 Monate in Betracht ziehen würde, wäre ich nicht da nicht immer sicher, ob ich nicht gerade eine unbedeutende Phase durchlaufe oder aber ein weiterer Entwicklungsschritt bevorsteht oder eingeleitet wird.

Um soetwas aber abschließend beurteilen zu können, für mich persönlich, muss ich mit früheren Entwicklungsphasen in der Vergangenheit vergleichen können... erst dann kann ich vielleicht eine Art 'Momentaufnahme' in die Wege leiten...

Meinst du das so vielleicht? Dann könnte ich die 'Momentaufnahme' für mich erklären!

Dr.Precht schrieb am 09.04.2012:Bin ich noch ich selbst, wenn ich meine Worte und Handlungen, analog der mich interessierenden Person maßschneidere?

@Dr.Precht
Nicht wenn es nicht ehrlich ist. Ich kann eine Person an der ich Interesse habe, nicht ständig was vormachen, das wäre Heuchelei. Die Frage ist doch, kommt es ernsthaft zu solchen Begegnungen, wenn nicht irgendeine Art von Gleichgesinntheit existieren würde? Wahrscheinlich nur dann, wenn man sich rein auf Äußerlichkeiten beschränkt, dann hat man aber auch nicht wirklich Interesse an der Person ansich, sondern nur eben an dem Äußeren.

@ topic --> ich hab das gefühl das ich wirklich ICH bin wenn ich meditiere u versunken bin in meinen gedanken :)

@Dr.Precht

Dr.Precht schrieb am 09.04.2012:Bin ich noch ich selbst, wenn ich meine Worte und Handlungen, analog der mich interessierenden Person maßschneidere?

Nein, dann bin ich nicht mehr ich selbst >>> erspare mir allerdings möglicherweise eine ganze Menge Ärger.

@moric

moric schrieb:Wie kann ich eine Momentaufnahme vollführen, wenn ich 'permanente persönliche Wandlungen und Prägungen' miteinbeziehen will, ohne die Vergangenheit ständig im Auge zu behalten?

Die Prägungen sollen nicht mit einbezogen werden, wie auch - dann könne man ja allenfalls sagen zu wem man wird, aber nicht wer man ist.

Meine Idee ist, dass wir nur sagen können wer wir sind, in dem Moment indem wir uns das fragen.
Eben weil wir uns permanent verändern und man womöglich am Tage darauf schon verändert ist.
Am Tage nach der Fragestellung.

wann ist man eigentlich nicht man selbst?

@rockandroll
In den Momenten in denen man wandelt. Da ist man nicht, da wird man.
Siehst du das anders?

@Dr.Precht
nun, wandlung ist ein hauptbestandteil des lebens, worin sich auch das selbst einbettet. also ist man immer man selbst. sowohl im aspekt der erhaltung gewisser gegebenheiten wie in dem der wandlung, nicht?

@Mokkawolf
Ja,ich auch. Dann aufjedenfall.
Aber ich bin auch ich selbst,wenn ich mal ganz allein bin und einfach nur weine....oder lache.

@rockandroll
Vielleicht gibt es eine Grundstruktur unserer Persönlichkeit, welche sich nie wirklich verändert. Dann könnte man sagen, dass man stets man selbst ist. Doch etwas dass dich permanent wandelt - und dass wir uns permanent wandeln halte ich zumindest für diskutabel - kann niemals wirklich "sein", außer in dem Moment in dem es sich nicht wandelt. Im ausnahmslosen Jetzt, in einer Momentaufnahme.

Nun, vielleicht wandeln wir uns durchweg, in jeder Sekunde - dann wäre meine Idee widerlegt.
Aber woran ich gar nicht glaube ist, dass man "immer" sagen kann, dass man ist - etwas ganz bestimmtes ist. Man ist allenfalls eine personifizierte Wandlung.

Ist diese Frage eine Meinungsfrage? Gibt es keine wissenschaftlichen Forschungen, Studien die sich damit befassen, wann wir eigentlich wir selbst sind? Was das "Ich" ist, lässt sich ja abstrakt schildern.

@Dr.Precht

Dr.Precht schrieb: Meine Idee ist, dass wir nur sagen können wer wir sind, in dem Moment indem wir uns das fragen.
Eben weil wir uns permanent verändern und man womöglich am Tage darauf schon verändert ist.
Am Tage nach der Fragestellung.

Ja,eben auch weil man dann schon eine antwortmöglichkeit hat. Es gibt ja mehrere,aber wen man sich diese Frage stellt,verändert man sich auch schon,weil es im Kopf zu arbeiten beginnt.
Ich schätz mal,wir sind wir selber,aber in veränderlichen anteilen.