@vincent Ja klar, aber eine überhteoretisierung nutzt doch niemanden etwas, schließlich soll ein Gedankenexperiment ja auch Rückschlüsse über die Realität ermöglichen.
Wenn man sich praktischen Problemen stellen will, also Entführungen, dann muss man auch im praktisch möglichen bleiben.
Ich sollte ja ganz eindeutig bedenken, welche Konsequenzen das ganze für den Staat hat.
Es kann ja nicht die aussagen des gedankenspiels sein, dass man sagt: okay wir foltern einfach alle tatverdächtigen,w eil wir dann auf jeden fall immer zu wahren aussagen kommen.
Menschenrechte haben ja schon auch einen praktischen Sinn in unserem zusammenleben, die sind nicht einfach nur so da weil man es ganz nett findet.
Wir können nicht von etwas unwahrem ausgehen (nämlich, dass Folter uns bei den Ermittlungen weiterführt, zwangsläufig), um dann daraus etwas abzuleiten.
Das ist wie die Frage: Wenn du genau wüsstest, dass am Ende alles gut wird, würdest du dann etwas machen, was auf den ersten Blick schlimm ist?
Das ist eine redundante Frage.
Wenn wir foltern wissen wir eben nicht, ob das überhaupt etwas bringen wird, oder ob wir damit das ganze sogar noch vershclimmern. Und in den meisten Fällen verschlimmern wir es, führen zu erheblichen Risiken in gesellschaftlicher hinsicht, und nichtmal zu besseren aufklärungsquoten.
Wenn wir genau wissen würden, dass wir Kinderleben damit retten können indem wir nen fiesen typen folern würden die meisten Menschen das tun, jedenfalls aus moralischer Sicht, das ist ganz klar.
Der Staat tut das aber genau aus dem Grund nicht, weil wir eben NICHT wissen, dass wir damit irgendwen retten, und wir wissen oft auch nicht, ob überhaupt ein schuldiger da sitzt.
Die eiznige frage die noch bleibt, ist, ob wir unschuldigen Leid zufügen würden um andere zu retten, wenn wir wissen, dass diese Tat von Erfolg gekrönt sein wird.
Und das ist eine ganz persönliche Frage, die jeder anders beantwortet je nachdem wen er da foltern soll.
Foltere ich irgendnen typen der vielleicht unschuldig ist um ein Kind zu retten? Möglich? Ne schwangere? eher nein. Ne alte Frau? Mh? Ein anderes Kind oder nen Jugendlichen?
Wenn wir aber nach Staatlichen Aktionen Fragen Fragen wir immer nach dem allgemeinen, etwas, was jedem Fall in gleicher Weise gerecht werden muss.
Da gibt es kein Fallbeispiel, da gibt es täglich eine Millionen fälle, in denen das System funktionieren muss.
Und da hat Folter keinen Platz, eben wegen der erheblich negativen Effekte auf unsere Gesellschaft, ob damit nun im Einzelfall Kinder gerettet werden oder nicht.