@Schleierbauer Schleierbauer schrieb:Wieso dann diese missionarische Haltung gegenüber allen Gläubigen? Wieso dieser Schaum um den Mund in vielen Publikationen?
Weil es nötig ist, wenn wir mehr Frieden schaffen wollen.
Religionen haben schon immer, als Ausdruck des Tribalismus, die Menschen in "Wir" und "Die Anderen" geteilt. Der säkulare Humanismus führt zusammen und baut Grenzen ab, anstatt auf.
Ich habe es oft erlebt, dass gläubige aber zweifelnde Menschen sich einer Alternative überhaupt nicht bewusst waren. "Es gibt doch nur die Religion um die Welt zu betrachten". Nein, das ist nicht so.
Die "Missionierung", wie sie von Gläubigen empfunden wird, dient schlicht der Aufklärung, dass man auch ohne Gottesvorstellung ein glückliches, produktives Leben leben kann.
Der "Schaum vor dem Mund" muss nicht unbedingt auch Schaum sein. Ich erinnere mich an viele Diskussionen in meinem direkten Umfeld, in denen Sätze wie "Nimm mal für einen Moment an, Gott gäbe es nicht" oder "Kondome zu Verbieten ist religiöser Unsinn und fördert die Verbreitung von teils gefährlichen Geschlechtskrankheiten" als ausgesprochen beleidigend und blindwütig hassend empfunden wurden.
"Warum hasst Du Gläubige so sehr?"
Das tue ich selbstverständlich nicht, aber es wurde von Gläubigen so empfunden.
Ein zweiter Grund kann sein, dass sich schlichtweg die auf religiöses Denken angestaute Wut entlädt, und der Verfasser bewusst provozierend und polarisierend schreibt. Das ist bei religiösen Schriften ja auch nie anders gewesen.
Wer sich selbst Atheist und Humanist versteht, der muss seine Ablehnung gegenüber anderen Menschen rechtfertigen und kann sich nicht selbstgefällig zurücklehnen und auf eine Bibelstelle zeigen.
Säkulare Humanisten sind auch nicht diejenigen, die Frauen steinigen, weil sie zu kurze Röcke trugen, Frauen die in eine fortpflanzungsmedizinische Klinik gehen anschreien und bespucken, weil sie eine Abtreibung vorhaben könnten oder homosexuelle Menschen aufhängen, weil sie homosexuell sind.