nowhereman schrieb:Allein diese Möglichkeit sagt mir das letztlich immer die Möglichkeit geben ist bewusst zu sein.
Ich stelle mich da auf den deterministischen Standpunkt, der sich durch Experimente mit dem Gehirn und durch Physik und Chemie bestärken lässt. Aber die Diskussion wird schon in anderen Beiträgen eifrig geführt, weswegen wir sie hier vllt. nicht allzu großartig ausarten lassen sollten. Letztendlich können wir keine Antwort auf diese Frage geben, da das Für und das Wider in dieser Thematik ziemlich paradox für den menschlichen Verstand klingt.
nowhereman schrieb:Ist deine wie ich finde sehr positive Meinung über das menschsein nicht etwas zu optimistisch?
Ist nicht z.b. Geld ein Produkt und Kapitalismus nicht ein System das von Menschen etabliert wurde!?
Ja, meine Meinung über den Menschen,
wie er sein sollte, ist positiv. Meine Meinung über den Menschen bzw. hier Konsumenten,
wie er ist, ist allerdings sehr negativ. Natürlich ist das Geld und das kapitalistische System durch den Menschen in die Welt getragen, doch wurde der natürliche Mensch von seinen Wurzeln getrennt und er lebt in einer Welt, die man nur noch ignorieren oder hassen kann, da das Geld und die Wirtschaft nicht den Menschen dient, sondern einzig und allein wenigen Menschen und sich selbst, wobei das Geld und die Wirtschaft eher allen Menschen dienlich sein sollte und nicht umgekehrt. Deswegen müssen wir weg von diesen naturfremden Werten (Profit), sodass wir nicht nur noch als Konsumenten/Arbeitskraft der Wirtschaft dienen, sondern die Wirtschaft uns als Menschen dient und wir uns wirklich wichtigen Fragen widmen können, um als Menschheit geeint den Planeten zu bewohnen - ohne Nationen und spaltende Religionen, die auch alle nur den Menschen eine gewisse Meinung aufoktroyieren... das ist aber wieder ein anderes Thema, was ich aber auch schon hier in diesem Thread angesprochen habe (kurze Meinung: Gott eventuell - Religionen nein):
Es gibt keinen Gott und es wird auch keinen Gott geben! (Seite 503) (Beitrag von dotd)Ich bin einfach ein sozialistischer Träumer, der das - durch das kapitalistische und andere Systeme verursachte - Leid nicht mehr ertragen kann. Ich persönlich kann auch nur für mich sprechen, was es bedeutet, Mensch zu sein. Und für mich bedeutet es sich der Moral und der Gerechtigkeit verpflichtet zu fühlen. Mehr Menschen könnten so sein, wenn sie sich mal wirklich Gedanken über alles machen würden und nicht diesen naturfremden Werten hinterherlaufen würden. Man sollte sich auf das wirklich Wichtige konzentrieren. Dabei muss man nicht mal unsere ganze Technik aufgeben... Es kann funktionieren, doch fehlt der Wille in der Wirtschaft, um eine Veränderung herbeizuführen.
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Hier noch etwas, was ich woanders schrieb, was auch in etwa zur Diskussion passt:
Wir befinden uns demnach also generell in einer unfreien Position und in geistiger Gefangenschaft durch die Konditionierung unserer naturfremden Gesellschaft. Mit Naturfremd meine ich jetzt das soziale Gefüge, welches durch das Geld bestimmt wird und alles davon Abhängig macht. Wir werden dadurch sehr stark beschränkt - auch in unserem Denken.
Wenn ich mir nun etwa die frühzeitliche Geschichte des Homo Sapiens anschaue, dann stelle ich fest, dass sich unsere komplette Kultur erst entwickeln konnte, als wir die Probleme der Nahrungsmittelbeschaffung einigermaßen in den Griff bekommen hatten. Dies war vor etwa 50.000 Jahren. Zu diesem Zeitpunkt entstanden auch nach heutigem Wissen die ersten Höhlenmalereien, die unter anderem den Grundstein aller unserer heutigen Errungenschaften bildeten.
Und jetzt legen wir uns durch das Geld diese Ketten der geistigen Gefangenschaft wieder selbst an und haben wieder Nahrungsmittelbeschaffungsprobleme, was uns praktisch wieder in die Situation der Knappheit und Angst von früher versetzt. Ein Mensch der frei von solchen Problemen ist, ist wirklich frei und kann sich Dingen wie der Kultur widmen. Natürlich forschen wir heute auch und entwickeln viele neue Dinge, aber wenn der beschränkende Faktor Geld wegfallen würde, dann würde der Mensch wesentlich freier sein und demnach weiter voran kommen, als er es mit Geld je könnte.
Und da unsere Gesellschaft vom Geld abhängig gemacht wurde, ist es auch nicht verwunderlich, dass sich Charakterzüge wie Egoismus oder Faulheit entwickeln. Jedenfalls ist der Mensch nicht von Natur aus faul oder egoistisch. Dies sind gesellschaftlich hervorgerufene Symptome, die anzeigen, dass etwas nicht stimmt (Faulheit) oder dass man anders nicht zurechtkommt (Egoismus)!
Für Faulheit gibt es viele verschiedene Ursachen, die immer auf die Psyche eines Individuums zurückzuführen sind, welche häufig auch erst durch die Gesellschaft verursacht werden. Eine Resignation kann bspw. einsetzen, wenn man häufig scheitert oder schon früh erkennt, dass man keine berufliche Perspektive hat, da man es so vorgelebt bekommt. Deswegen sollte man eigentlich auch niemanden Faulheit zum Vorwurf machen! Aber natürlich darf man jetzt nicht, nur weil man die Ursachen dafür kennt, in eben diese Faulheit verfallen, was aber auch nicht passieren wird, da der Mensch generell ein soziales Lebewesen ist und sich in die Gesellschaft integrieren möchte.