@Radix Radix schrieb:Also wäre bsplw. jener Blinde Fleck im Auge* eine positive Evidenz?
Das verstehe ich nicht ganz, eine positive Evidenz für was denn?
Vielleicht sollte ich nochmal kurz erklären, was ich mit positiver Evidenz meine, damit wir nicht aneinenander vorbei reden:
Positive Evidenz= Tatsache Y, die
dafür spricht, dass x wahr ist.
Negative Evidenz= Tatsache Y, die
dagegen spricht, dass x wahr ist. Bzw. dafür spricht, dass x falsch ist.
Direkte Eivdenz= Tatsache Y, die über die Sinne wahrnehmbahr ist und dafür spricht, dass x wahr ist.
Indirekte Evidenz= Tatsache Y, die dafür spricht, dass x wahr ist, aber diese Tatsache Y ist nicht über die Sinne wahrnehmbar, sie "muss" aber wahr sein, da andere (dritte) Sachverhalte nur sinnvoll erklärt werden können, wenn die zur diskussion stehende Tatsache Y wahr ist.
Was mich nun interssieren würde, wäre für welches x der blinde Fleck eine positive Evidenz darstellen soll? Dann kann ich sagen, ob ich dir Zustimme oder nicht.
Radix schrieb:Hier hast Du mich falsch verstanden.
Es geht mir darum, dass jene beschriebene Wirklichkeit einem Schlüssel gleicht, welcher in jenes Schloss (Wirklichkeit) passt und somit annehmbar wird. Aber es gibt eben noch mehr Wege
ein Schloss zu öffnen, also ist der Schlüssel nicht zwingen die Wahrheit.
(Hoffe ein wenig verständlich)
Ich glaube, ich verstehe, auf was du hinaus willst: Bei indirekten Evidenzen, gibt es eben eine Fehlerrate, weil Tatsache Y stets auch durch andere Thesen genausogut erklärt werden könnte. Das spricht aber noch nicht dafür, dass alle Thesen Tatsache Y gleich gut erklären. Diese Thesen müssen ja eben mehrfach verifiziert werden.
Natürlich bleibt immer eine Irrtumswahrscheinlichkeit übrig, aber das lässt sich bei keinem Wissen, das der Mensch zu erlangen im Stande ist, ganz ausschließen.
Radix schrieb:Das ist doch aber nicht korrekt, denn die Theorie geht ja schon von vornherein,
von jenem gekrümmten Raum aus,
nun stelle dir doch einfach vor, sie würde von unsichtbaren Wesen ausgehen, worin liegt der Unterschied? Es ist doch auch nur ein Dogma.
Wenn dem so wäre, dass die Theorie von vorneherein einen gekrümmten Raum annimmt, dann wäre das in der Tat problematisch und ein unzulässiger Schluss. Allerdings sehe ich nicht, wieso die Theorie den gekrümmten Raum schon annehmen soll. Aber wie gesagt, von Physik verstehe ich auch nicht wahnisinnig viel, es geht ja letztlich nur um das Funktionsprinzip der indirekten Evidenz, das ja ohnehin nicht angegriffen wird, falls dieses Beispiel jetzt sachlich falsch gewesen sein sollte.
Es ging ja darum, zu illustrieren, wieso der Glaube an den gekrümmten Raum in anderer (stärkerer) Weise belegt ist, als der Glaube an ein übernatürliches Wesen.
Das ist so, weil es Planeten und Objekte im Weltraum gibt, die sich auf eine Art und Weise verhalten, die nur dadurch zu erklären ist, dass der Raum gekrümmt sein muss. Ich sehe hier erstmal nicht, inwiefern das bereits voraussetzt, dass der Raum gekrümmt ist.