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Mysteriöse Selbstmordserie bei Foxconn

14 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Selbstmord, Foxconn ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
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Mysteriöse Selbstmordserie bei Foxconn

25.05.2010 um 09:34
Eine Serie von Selbstmorden unter seinen Arbeitern plagt den weltweit größten Elektronikhersteller Foxconn . Am Dienstag starb erneut ein Mitarbeiter, nachdem er vom Dach des Werkes im südchinesischen Shenzhen gestürzt war, berichtete die Nachrichtenagentur Xinhua. Es war der neunte Todesfall und elfte Sturz dieser Art in der Fabrik in diesem Jahr. Zwei Mitarbeiter wurden bei versuchten Selbstmorden schwer verletzt.

mehr zu lesen gibt es hier:

http://www.ftd.de/it-medien/it-telekommunikation/:foxconn-neuer-selbstmord-bei-apple-ausruester/50118179.html (Archiv-Version vom 27.05.2010)


_______________________

- Was könnte der Auslöser dieser Selbstmordserie sein?
- Wäre eine vermutlich schlechte Behandlung der Mitarbeiter ein Grund zum Selbstmord?
- Oder gar der Hungerlohn und die Art und Weise wie die Beschäftigten dort leben?
- Oder steckt gar was ganz anders dahinter??

Für mich ist das ein sehr merkwürdiger Fall, den ich hier gerne zur Diskussion bereitstellen möchte.
Immerhin ist Foxconn keine kleine Firma sondern ein großes Unternehmen.

Lg.




Quelle: http://www.ftd.de/it-medien/it-telekommunikation/:foxconn-neuer-selbstmord-bei-apple-ausruester/50118179.html (Archiv-Version vom 27.05.2010)


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Mysteriöse Selbstmordserie bei Foxconn

25.05.2010 um 09:44
Verdammt, vor einigen Tagen habe ich einen Bericht eines Journalisten, der für ein paar Tage bei dieser Firma arbeitete gelesen...wo war der noch...
Ein 20jähriger Reporter der chinesischen Zeitung Southern Weekend schleuste sich für 28 Tage bei Foxconn ein. Die Firma produziert unter anderem Apple-Produkte wie das iPhone oder das iPad. Auch für Nintendo, Sony und HP ist das Unternehmen tätig.

Grund für die Under-Cover-Aktion des Journalisten: Er wollte die Arbeitsbedingungen von Foxconn recherchieren. Mit diesen scheint es nicht zum Besten zu stehen: Innerhalb eines halben Jahres haben acht Mitarbeiter Selbstmord begangen (wir berichteten.) Und es kommt noch schlimmer: Wie der britische Telegraph schreibt, konnte Foxconn den Selbstmord von 30 weiteren Mitarbeitern verhindern - und dies in einem Zeitraum von nur drei Wochen.

Anonymität und Monotonie
Katastrophale Bedingungen fand Reporter Liu Zhiyi nicht bei Foxconn vor. Vielmehr stellte er fest, dass die Löhne äußerst niedrig sind und sich Arbeiter mit diesen Bezahlungen nie die hauseigenen Produkte wie ein iPad leisten können. Weiterhin kritisiert der Journalist, dass keine Kollegialität oder Freundschaft unter den 40.000 Mitarbeitern besteht. Da die Arbeiter Tag ein, Tag aus mit monotoner Arbeit beschäftigt sind, nehmen die Angestellten ihre Kollegen nicht mehr als Individuen wahr. Es gibt einige Arbeiter, die nicht einmal den Namen ihrer nächsten Kollegen kennen, selbst wenn sie zusammen in den Foxconn-eigenen Appartements wohnen, so der Bericht.

Foxconn selbst versucht mit teils ungewöhnlichen Praktiken, Herr der Lage zu werden. So engagierte die Firma angeblich buddhistischen Mönche, um Foxconn-Mitarbeiter emotional wieder ins Lot zu bringen. Zudem wurde eine Prämie für Angestellte ausgelobt, die Selbstmord-gefährdete Kollegen melden.
http://www.chip.de/news/Foxconn-Was-ist-der-Grund-fuer-die-Selbstmorde_43025365.html (Archiv-Version vom 24.05.2010)


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Mysteriöse Selbstmordserie bei Foxconn

25.05.2010 um 19:48
Eine Serie von Selbstmorden beim weltgrößten Elektronik-Hersteller Foxconn in China wirft ein Schlaglicht auf die harschen Arbeitsbedingungen, die persönliche Isolation der Arbeiter weit weg von ihren Familien und auch auf ihre Hoffnungslosigkeit.
Sie sehen keine andere Option, als in den Städten nach Jobs zu suchen, die aber schlecht bezahlt und ohne Aussicht auf eine Zukunft sind. "In dem Moment, wo sie wenig Möglichkeiten sehen, durch harte Arbeit in den Städten ein Zuhause zu bauen, bricht die Bedeutung ihrer Arbeit in sich zusammen", heißt es. "Der Weg nach vorne ist blockiert, der Rückzug versperrt."
http://www.n-tv.de/wirtschaft/dossier/Chinas-Arbeiter-unter-Druck-article888092.html

Kein Wunder dann...


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Mysteriöse Selbstmordserie bei Foxconn

28.05.2010 um 00:42
Mittlerweise hat sich, lt. dieser Meldung, wohl noch ein Arbeiter bei Foxconn Suizid begangen.

http://www.dw-world.de/dw/article/0,,5613594,00.html?maca=de-twitter_dw_german-4327-xml-mrss
Ein weiterer Mitarbeiter des weltweit größten Elektronik-Herstellers Foxconn im südchinesischen Shenzhen hat Selbstmord begangen. Die Firma bangt um ihr Image.
Er war der zehnte. 23 Jahre alt war der Foxconn-Mitarbeiter, der am Mittwochabend (26.5.) in den Tod gesprungen ist.
Lt. diesem Artikel sind wohl die Arbeisbedingen daran schuld.
In der Fabrik in Shenzhen arbeiten mehr als 300.000 Beschäftigte auf vier Quadratkilometern Firmengelände. Fast alle leben getrennt von ihren Familien. Für rund 100 Euro im Monat stehen sie über zehn Stunden täglich an den Fließbändern, in der Regel haben sie nur drei Tage im Monat frei. Die Vorarbeiter würden sie anschreien, er herrsche ein enormer Druck und die Fließbänder würden zu schnell laufen, klagten Arbeiter im chinesischen Fernsehen.
Was ich bei den Bedingenen gut verstehen kann. Sicher Deutschland und China sind 2 unterschiedliche Länder.

Aber wenn man keine andere Möglichkeit hat, werden sehen einige dieser Verzweifelten keinen anderen Ausweg.


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Mysteriöse Selbstmordserie bei Foxconn

28.05.2010 um 16:10
@raupi

Über die Jahre gab es doch immer wieder Meldungen über schlechte Arbeitsbedingungen in Chinas Tech-Fabriken.

Stellt sich jetzt die Frage ob das Problem so dramatisch geworden ist dass man es nicht mehr länger vertuschen kann oder es mit Foxconn jetzt einfach einen prominenteren Vertreter erwischt hat.


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Mysteriöse Selbstmordserie bei Foxconn

28.05.2010 um 16:11
@raupi

Seit wann haben wir im Forum eine Kategorie "News"? In der Navigationsliste finde ich den gar nicht, bin über die SuFu auf den Thread gestoßen.


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Mysteriöse Selbstmordserie bei Foxconn

28.05.2010 um 16:12
@raupi

Erinnert mich irgendwie ganz stark an die Selbstmord-Serie bei der France Telecom

http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/france-telecom-selbstmord-in-serie-1.158954

*blubb*


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Mysteriöse Selbstmordserie bei Foxconn

28.05.2010 um 23:47
@Comguard2
Zitat von Comguard2Comguard2 schrieb:Stellt sich jetzt die Frage ob das Problem so dramatisch geworden ist dass man es nicht mehr länger vertuschen kann oder es mit Foxconn jetzt einfach einen prominenteren Vertreter erwischt hat.
Da wird wohl beides zusammengenommen eine Rolle spielen!!
Dazu kommt wohl auch, das die Chinesen in den letzten Jahren immer weiter in den Blickpunkt der grossen Öffentlichkeit gerückt sind, und die Presse wohl genauer "hinschaut" seit das Land richtigt boomt!!


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Mysteriöse Selbstmordserie bei Foxconn

04.06.2010 um 12:36
Habe gestern in den TV-Nachrichten einen Bericht mitbekomen, wonach diese Selbstmordserie (nicht nur Foxcon ist davon betroffen, aber hat bei weitem die meisten Opfer) auch in China immer grössere Wellen schlägt und die Bevölkerung immer massiver gegen die Menschenunwürdigen Lebens- und Arbeitsverhältnisse und die "Sklavenlöhne" protestiert!!

Immerhin scheinen die Firmen etwas "umzudenken" und gerade die grösseren Firmen haben die Löhne um 30-35% erhöht!!

Jetzt liegt bei diesen das "Durchschnittseinkommen" eines Arbeiters bei monatlich 130€ anstatt wie bislang bei ca.100€!!

Ist zwar nur ein kleiner Schritt, aber immerhin ein erster Schritt!! oO

Mal sehen ob "das Kind" nach den ersten Schritten auch das "laufen" lernt!!


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Mysteriöse Selbstmordserie bei Foxconn

10.07.2010 um 06:14
Zitat von raupiraupi schrieb am 25.05.2010:- Was könnte der Auslöser dieser Selbstmordserie sein?
- Wäre eine vermutlich schlechte Behandlung der Mitarbeiter ein Grund zum Selbstmord?
- Oder gar der Hungerlohn und die Art und Weise wie die Beschäftigten dort leben?
- Oder steckt gar was ganz anders dahinter??
wenn du für nen appel und nen ei schuften musst und sowieso schon labil bist dürfte der sprung ziemlich verlogend sein... auch sind die paar selbstmörder nicht unbedingt verwunderlich beim mehreren hunderttausend leuten unter dauerhaftem streß...


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Mysteriöse Selbstmordserie bei Foxconn

11.07.2010 um 15:55
da kommen wohl viele faktoren zusammen: die arbeitsbedingungen an sich (wenig lohn bei langen arbeitszeiten), angst vor arbeitslosigkeit in zeiten von weltweiten rezessionen, die tatsache, dass man in einem grosskonzern nur einer von vielen ist/nur eine nummer...und wenn ein mensch dann keinen privaten rueckhalt hat, dann wird oft der suizid als einzige ausweg gesehen


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Mysteriöse Selbstmordserie bei Foxconn

14.07.2010 um 09:43
@azerate der rückhalt wird durch die unterbringung vor ort zerstört...
gibt fabriken die von der arbeiterzahl an deutsche großstädte rankommen...


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Mysteriöse Selbstmordserie bei Foxconn

14.07.2010 um 15:24
@25h.nox: sowas kenne ich, ich habe mal in einem seniorenheim gearbeitet, dort wurde einem angeboten, in einem apartment auf dem firmengelaende zu wohnen. das eingangstor war das selbe wie zur arbeit (mit dem selben code). ich habe abgelehnt, weil ich mich nicht kontrollieren lasse. 3 wochen spaeter wurde ich gekegelt...was natuerlich nichts mit meiner weigerung, auf dem firmengelaende zu wohnen zu tun hatte


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Mysteriöse Selbstmordserie bei Foxconn

26.04.2011 um 22:26
Nicht nur bei Foxconn haben sich Menschen selbst getötet, auch bei der France Telekom gibt es seit einiger Zeit eine Selbstmordreihe.

Diesmal hat sich ein Mitarbeiter auf eine ziemlich drastische Art und Weise vom Leben verabschiedet...

http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/0,1518,759124,00.html (Archiv-Version vom 29.04.2011)
Die Suizidserie bei France Télécom setzt sich auf schreckliche Weise fort: Ein Mitarbeiter des Konzerns hat sich auf einem Parkplatz verbrannt. Insgesamt haben sich seit 2008 mehr als 60 Beschäftigte des Unternehmens das Leben genommen.
Aber auch dort scheint alles auf die Arbeitsbedingen als Ursache bzw. Grund hinzudeuten...
Arbeitnehmervertreter hatten Selbstmorde bereits in der Vergangenheit wiederholt als Ergebnis unmenschlicher Arbeitsbedingungen und des Programms "time to move" zum schnellen Stellenwechsel gewertet. In den vergangenen Jahren hatte der Konzern zudem 22.000 Jobs gestrichen.



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