Hi!
:)coronerswife schrieb:Ich habe gegoogelt und rausgefunden, dass "littera" auch "Wissenschaften" sein können und das "dabitis" dann, wenn man es sehr verdreht, "euch widmen werdet" heißen kann.
Von alleine wäre ich da aber nie drauf gekommen. Wieso so kompliziert? Das ist übrigens eine Hausaufgabe.
'litteris' ist mit Schriften denke ich schon gut übersetzt, denn auch die Wissenschaften der Griechen waren den Römern damals hauptsächlich durch Schriften zugänglich.
'dabitis' - 2. Person Plural Futur von
'dare' - das heißt geben:
'ihr werdet geben' ;
dieses Verbum erfordert einen Dativ: wem? Das ist bereits geklärt:
den Schriften und ein Akkusativ wird noch benötigt: wen oder was werdet ihr geben? Was steht da: '
vos - euch' 'ihr werdet euch den Schriften geben' also wörtlich übersetzt
Wir haben im Deutschen einen, zwar etwas veraltenden, aber dennoch ganz ähnlichen Ausdruck:
'sich hingeben' und bei Schriften oder Büchern, deren Studium damals noch mit Muse behaftet war, kann man das auch machen, der Dativ und der Akkusativ bleiben dabei im Deutschen exakt bestehen:
Ihr werdet (wen?) euch (wem?) den Schriften hingeben. Aber das nur des leichteren Verständnisses wegen, ich finde, sich widmen ist sehr treffend und elegant übersetzt.
coronerswife schrieb:Von alleine wäre ich da aber nie drauf gekommen. Wieso so kompliziert? Das ist übrigens eine Hausaufgabe.
Ist das ein Stilmittel oder sowas? Oder wollen die Aufgabensteller nur, dass ich die allerletzte, am wenigsten genutzte Bedeutung eines Wortes finde?
Wennnnn...
:D wenn man allerdings 'sich widmen' übersetzt, dann ist es natürlich ungleich schwerer den Sinn von Catos Sinnspruch und der Hausaufgabe auf Anhieb zu durchschauen: Der Kern ist doch ein 'sich geben', ein 'sich hingeben', das ist ja beinahe schon ein 'sich darbieten', ein 'sich überlassen'. 'Sich widmen' kann man sich jedem, man kann es auch lassen, aber wenn man sich hingibt, dann sollte man schon genauer hinschauen wem (Dativ!
;)) man sich überlässt.
Und wenn das dann so furchtbar entartete Werke aus fremden Ländern sind, wie die griechischen Schriften, aus deren Schatten man sich mühsam erst herausgekämpft und ihn unterworfen hat, dann kann einem schon das ein oder andere Ungemach bevorstehn.
Jetzt gilt es nur noch herauszufinden, mit welchem gleichlos chauvinistischen aber zentralen Begriff und Haltung der mühsam Lernende dieser im Zweifelsfall noch bevorstehenden, nun angekündigten neuen Situation entgegentreten will, wenn er sich als gelehriger Schüler Catos erweisen und zeigen will, dass er verstanden hat, worauf dieser als einer seiner authentischsten Repräsentanten hinaus will?
Ein Wort - sechs Buchstaben
:P: