Da darum gebeten wurde, eine kleine
Info zum Schädel-Hirn-Trauma, ohne Fachbegriffe, wo es geht:
Allgemeines - der 1. BlickNun,
@Schimpanski hat das schon richtig dargestellt. Natürlich setzt ein Schädel-Hirn-Trauma eine Verletzung des Schädels mit Beteiligung des Gehirns voraus, beispielsweise durch einen Schlag. Inzwischen gehört da tatsächlich per Definition auch eine „einfache“ Gehirnerschütterung dazu. Man legt also Schweregrade fest, wobei es durchaus möglich ist, dass aus einer „einfachen“ Gehirnerschütterung auch eine lebensbedrohende Gehirnblutung werden kann. Daher sollte man diese ja nicht auf die leichte Schulter nehmen. Bluthochdruck, Aneurysma usw. können natürlich auch alle eine Hirnblutung und eine Schädigung des Gehirns begünstigen.
Eine Hirnblutung kann sich sehr unterschiedlich äußern, je nach betroffenem Hirnareal. Eine höhere Dauer bis zum Auftreten von Symptomen als 20 Minuten ist ohne weiteres möglich, je nach Größe der Ruptur (also des Risses) des Blutgefäßes. Daher sollte man bei einem SHT auch 48 Stunden unter Beobachtung stehen. Ist dieser Riss zunächst klein, können nur verminderte Symptome auftreten und sogar wieder vergehen. Allerdings kann in der Folgezeit (auch mehrere Tage) die alte Ruptur erneut aufbrechen und dann auch größer und damit gravierender als zuvor. Alkohol und unter Wasser tauchen beim Schwimmen (erhöht den Druck) würden dies begünstigen.
Genaueres - der 2. Blick, leider etwas komplizierterGeweitete Pupillen und Verschlechterung des Hörvermögens wären denkbar, kombiniert aber ohne Bewusstseinsverlust eher ungewöhnlich. Seh- und Hörzentrum sind im Gehirn nicht gerade nahe nebeneinander.
Der III. Hirnnerv ist für die Pupillenregulation zuständig. Da wir zwei Augen haben, ist er doppelt angelegt. Steigt der Hirndruck infolge einer Hirnblutung, dann wird der Nerv in seiner Funktion gestört. Dies geschieht auf der Seite, auf der das Hämatom, also die Blutung, sich befindet. Auf der Seite bleibt die Pupille erweitert, während sie auf der anderen auf Licht reagiert. Den Unterschied sollte man insbesondere als Mediziner feststellen können. Zudem treten häufig auch andere Probleme durch eine Einschränkung diverser Augenmuskeln ein – hängendes Augenlid etc.
Der VIII. Hirnnerv reguliert das Hören, aber auch das Gleichgewicht. Gleiches Spiel wie beim III. Hirnnerv: doppelt vorhanden, gesteigerter Hirndruck bedingt Funktionsstörung auf der Seite des Hämatoms, damit Innenohrprobleme, also Hörschwierigkeiten bis Hörverlust, sofern der Teil des Nervenstrangs davon betroffen ist, der für das Hören zuständig ist. Bis dahin passt alles, auch hier gibt es jedoch ein Aber: Eine Störung des Innenohrs außerhalb des Gehörorgans (also infolge Hirnblutung) bedingt häufig auch eine Störung des Teils des VIII. Hirnnerven, der für das Gleichgewicht zuständig ist. Damit wären massive Gleichgewichtsprobleme mit Nystagmus, also Augenzucken, Erbrechen usw. die Folge.
Da wir von diesen zusätzlichen Symptomen nichts wissen, schließe ich das SHT vorerst eigentlich aus. Allerdings ist das hier eine Ferndiagnose ohne Anamnese und Einlick in die Krankenakte, allein auf einigen wenigen Aussagen anderer Personen hier fußend.