http://www.focus.de/panorama/welt/mordprozess-im-live-ticker-ist-oscar-pistorius-wirklich-selbstmordgefaehrdet_id_3963882.html12.38 Uhr: Nel: Der erste Schreckmoment genüge nicht, um den "Vorfall" zu erklären. Welchen "Vorfall", will Derman wissen. "Den Mord!", so Nel. Nachdem sich Derman zunächst über die Argumentation beschwert hat, stimmt er zu: Es muss mehrere Schreckmomente gegeben haben.
12.32 Uhr: Beide Parteien sind sich einig, dass zumindest ein bisschen Denken in der Handlungskette beinhaltet gewesen sein muss: Als er daran dachte, seine Waffe zu holen. Nel führt aus, dass damit allerdings einige Gedanken verbunden seien: Ich hole die Waffe. Wo liegt die Waffe? Hingehen und die Waffe holen. Derman sagt, dies seien alles notwendige Schritte, um die reflexartige "Flight- and Fight"-Antwort auszuführen.
12.29 Uhr: Staatsanwalt und Zeuge wenden sich wieder der Tatnacht zu: Wann die erste reflexartige Reaktion in der Kette "freeze/flee/fight" stattgefunden habe, will Nel wissen. Derman meint: Als Pistorius ein Fenster hörte, das geöffnet wurde. Da sei er geschockt gewesen. Dann habe er daran gedacht, seine Waffe zu holen. Er sei aber nicht im Kampfmodus gewesen.
12.22 Uhr: Nel stellt nun fest: Noch nicht einmal Pistorius behaupte, er sei Opfer eines Einbruchs, weil er behindert ist. Derman stimmt nach einigem Hin und Her zu. Er sagt aber auch, Pistorius spiele seine Behinderung herunter. Derman weiß offenbar nicht genau, worauf Nel mit seiner Argumentation hinaus will. Will jener generell in Frage stellen, dass Pistorius' Behinderung einen Einfluss auf die Tatnacht hatte?
12.16 Uhr: Jetzt geht es um die Frage, was bei einer reflexartigen Reaktion passiert - laut Argumentation der Verteidigung schoss Pistorius auf die Tür, ohne zu denken. Derman erläutert: Es fließt weniger Blut durch das Gehirn, "das Denken wird weniger", so Derman. Je länger der Angeklagte mit einer Handlung wartete, umso unwahrscheinlicher ist es, dass er reflexartig handelte, oder?, will Nel wissen.
12.14 Uhr: Derman beschwert sich: Nel gefalle schlicht nicht, wie der Report geschrieben sei.
12.10 Uhr: Nel pickt sich einen Satz aus Dermans Report heraus: Dort stehe, Pistorius habe später geglaubt, ein Geräusch vom Zeitschriftenständer gekommen. Warum nachträglich?, will Nel wissen. Derman ist ratlos. Er will den Satz anders interpretiert wissen: dass Pistorius folgend auf die anderen Geräusche das des Zeitschriftenständers gehört habe. So könne er den Satz nicht verdrehen, sagt Nel.
12.07 Uhr: Nun muss Zeuge Derman einräumen, dass er doch Notizen machte. Zuvor hatte er gesagt, er habe keine gemacht. Er erläutert: Nach dem ersten Treffen seien Fragen offengeblieben. Er habe deshalb Notizen vor dem zweiten Treffen mit Pistorius gemacht.
12.05 Uhr: Derman führt aus, für ihn sei wichtig gewesen, aus erster Hand zu erfahren, was in der Tatnacht passierte. Ihm sei es aber nicht um die Details gegangen.
12.02 Uhr: Nun nennt Nel Derman "Professor". Er will wissen, ob ihm immer bewusst war, dass seine Sichtweise vor Gericht gehört werde. Nun bejaht Derman.
11.59 Uhr: Nel lässt nicht locker. Er will unbedingt die Glaubwürdigkeit des Zeugen diskreditieren. "Was ist ihr Ziel?", fragt er wieder. Und er gibt selbst die Antwort: "Sie wollen Ihre Interpretation einfließen lassen." - "Ich weiß nicht, was Sie meinen", weicht Derman aus.
11.57 Uhr: "Meine Aufgabe ist es, die Angst von Athleten zu erklären", erläutert Derman. Er wisse, Pistorius ist ein ängstliches Individuum. Er erkläre die seine Reaktionen.