Comtesse schrieb:Und wer wäre denn dann bitte so doof, WENN er schon eine nicht registrierte Waffe besitzt, diese dann auf der Leiche zu deponieren, statt sie danach verschwinden zu lassen?
Das Gericht wertete diese Spurenlage als Indiz dafür, dass Herr O. suggerieren wollte, seine Frau hätte sich selber umgebracht.
Auch, weil die Kinder ebenfalls diesen Verdacht äußerten. Das sprach nach Meinung des Gerichts dafür, dass Günter O. das so
arrangiert hatte - und die Kinder das wussten und deshalb diese Aussagen machten.
Der Richter vernachlässigt dann allerdings, dass es keinerlei Beweise dafür gibt. Es konnte kein eindeutiges Motiv ermittelt werden
und erst recht kein Beweis dafür, dass Herr O. seine Ehefrau in seinem Wagen auf die Egge gekarrt hatte. Es wurden keinerlei
Spuren an seinen Anziehsachen gefunden, Jacke, Hose, Schuhe....alles ohne die geringste Spur. Wenn man seine Frau so radikal
ermordet, indem man ihr eine Flinte in den Mund steckt und ihr den halben Kopf wegballert, dann bleibt das ganz sicher nicht
folgenlos an einem selber. Entsprechendes "Material" von GO wurde ja in der Senke gefunden.
Nun kann man argumentieren, Günter O. hätte einen Ganzkörperanzug getragen und ein anderes Auto gefahren. Dies alles würde
ihn aber mMn intellektuell ein wenig überfordern. Und es gibt keinerlei Beweise dafür, dass er ein anderes Auto angemietet, geliehen
oder sonstwie besorgt hat. Und wie er es dann geschafft haben soll, seine Frau dazu zu bewegen, ihm willenlos in den Tod zu folgen,
wird auch nicht erläutert.
Die ganze Story macht keinen Sinn und ich muss immer wieder an den kleinen "Versprecher" des StA Mackel denken, der nach Fund
der Leiche der GO Parallelen zog zum Fall Nelli Graf, in dem er sowas sagte wie: Auf beiden Leichen wurde Fremd-DNA gefunden....
was wollte er damit sagen? Dass diese Spuren gelegt worden waren? Mir kam es damals so vor. Warum dem dann ermittlungs-
technisch nicht nachgegangen wurde, ob man nicht konnte, wollte oder durfte, blieb im Dunklen.