Unerträgliche Musik

FirstOrder schrieb am 13.01.2014:

Hardcore 90's party - Tunnel Of Terror

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Erschiesst mich bitte. JETZT!

Haben sich einige nach der Party wahrscheinlich auch gedacht. Das Geschehen sieht nach Freetekno aus, ich glaube kaum, dass sich jemand von denen heute dafür schämen würde, für ne geile Zeit mal so wenig gebraucht zu haben, Alk u. Chemie außen vor. Die sind auch wummernden LKWs hinterhergelaufen. Deren Kinder haben heute jeden Scheiß und kriegen trotzdem kaum den Fuß vom Pflaster, d.h. wenn sie's denn vom Sofa schaffen. Heute muss alles hinterfragt werden, sei's damit man sich möglichst sicher einmal mehr im Kreis dreht und wieder ganz am Anfang landet, also nirgendwo. Das da waren aber noch Zeiten als man Spaß nicht rechtfertigen brauchte, so wie man Hunger nicht rechtfertigt, sondern bei Bedarf einfach hatte. Schmucklos, sinnlos, ziellos, ohne Smartphone in der Hand. Ich find's cool, auch wenn's nicht mein Sound ist, ist ja aber auch'n Overlay. Sollte wohl besonders authentisch wirken, so'ne Musik wirkt aber erst nach'n paar Stunden und bei entspr. Set, Setting und Mindset, vor allem auch der Mitfeiernden. Aber ganz bestimmt nicht auf YouTube.

Insgesamt betrachtet, zeitlich stabil und von den Trivialitäten abgesehen kann ich mit nicht-amerikanischem Rap nichts anfangen, mit Trance, und Metal mit Ausnahme ganz weniger, extrem experimenteller Nischen (Doom/Drone) oder bestimmten Crossover-Stilen und auch dann nur in geringen Dosen. Aber es ist generell viel leichter zu beschreiben, was ich (gar) nicht mag, denn soviel gibt's da echt nicht. Werde und wurde in nahezu jedem Genre irgendwo fündig, wenn auch häufig in der Peripherie, befremden tun mich oft eher die entspr. Kulturen, Szenen. Ist einfach der Unterschied zwischen Anerkennung und Identifikation.

edit: Ich seh jetzt erst, der Beitrag ist schon total alt.

@Habaner
Oh Gott...

Lord Of The Lost - Blood & Glitter | Germany 🇩🇪 | National Final Performance | Eurovision 2023

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Lord Of The Lost - Blood & Glitter

@.lucy.
Jetzt habe ich mir das Lied angehört und versteh diesmal ganz gut warum wir trotz der anderen Stilistischen Ausrichtung hinten gelandet sind. Im Prinzip ist es wieder so ein Austauschbarer ESC Song, diesmal nur in doppelt so laut und doppelt so hart. Ich bin selbst zwar absolut kein Metal Hörer frage mich aber schon ob man so einen Song überhaupt in 3 Minuten fassen kann ohne das er die Wirkung verliert, Metal ist doch ein Genre das von langen Songs lebt die sich aufbauen.

Ich konnte Metal beim ESC zwar grundsätzlich nie ganz verstehen, aber vielleicht ist mir da auch mein Musikgeschmack im Weg.

Zunehmend beobachte ich mit Sorge, wie die blechernen Autotune-Gesänge die letzen Ecken erobern, teilweise mit Stimmen, die wie Mickey Mouse oder Darth Vader klingen oder aber mir (z. T. sprachlich unterentwickelte) Klagen vor einem in 20 Sekunden zusammengeklickten Beat ins Ohr schmettern wollen. Mir reichen meist die ersten 3 Sekunden, dies zuverlässig zu erkennen.

Den Maschinen zu lange in die CPU geblickt, hab ich's einfach satt, nach der Pfeife von Maschinen zu tanzen; ich möchte durch Musik, die im Ideal die Herrlichkeit der Seele verkörpert, von echten Menschen berührt werden - einfach weil ich selbst einer bin, und wir mMn Besseres verdienen, als diesen ständigen minderwertig produzierten, transhumanistisch motiviert anmutenden, akustischen Müll, der nur darauf ausgelegt ist, mit minimalem Aufwand die maximale Kohle zu machen.

Ich beziehe mich da auf kein bestimmtes Genre; es gibt auch gutes Elektro und guten Sprachgesang. Auf Live-Konzerten aber bedienen sich etablierte Künstler neben ihrer regulären Instrumentierung oft weiterhin bewährter Qualitätsmerkmale (echte Bläser, echte Streicher, echter Background-Gesang), um ihr Publikum in Gänze zu ergreifen.

Ich hoffe, daß die Deepfakes in der Musik durch KI der endgültige Katalysator sein werden, um in Kürze dafür zu sorgen, daß man sich vergessener musikalischer Qualitäten erinnert und diese wieder bewußt Gehör finden und geschätzt werden, ohne daß man dadurch von den Algorithmen der Musikportale automatisch in die Sparte 40-60jähriger gesteckt wird.

@Emmm
Ich fürchte, da wirst du vergeblich warten. Also solche neuen Versionen wie oben z.B. von "You're My Heart, You're My Soul" grenzen ja eigentlich schon fast an ein Deepfake (vllt. wurde das ja sogar mit KI mit generiert? :-D). Und wenn es die Gesellschaft um z.B. Arbeitsplätze, die durch KI verlorengehen, schon nicht juckt, dann erst recht nicht um die Kunst.

Glücklicherweise gibt's aber viele Subkulturen, bei denen u.a. das Konzerterlebnis im Vordergrund steht, wo echte Instrumente gespielt werden. Ein Ersatz durch KI ist m.M.n. eher dort möglich, wo man sowieso nicht weiß, was jetzt echte Instrumente sind, ob das jetzt Playback war usw. Sollten wir irgendwann soweit sein, dass man einen Roboter-Gitarristen auf die Bühne stellt....dann haben wir gesellschaftlich ganz andere Probleme.

mastermind2020 schrieb am 19.06.2023:Ich fürchte, da wirst du vergeblich warten

Hm, nun scheinen betroffene Künstler schon damit anzufangen, sich gegen Deepfakes zu wehren :

https://tarnkappe.info/artikel/kuenstliche-intelligenz/kuenstler-gegen-ki-die-kunst-sieht-ihre-existenz-bedroht-291417.html

Vielleicht bekommen wir ja doch mal wieder vermehrt musikalische Qualitäten anstatt emotionales Panzerglas zu hören.

Oder, UMG, Sony und Warner finden raus, mit wieviel Automatenmusik sie den Markt vergiften dürfen, um die beste Kosten-Nutzen-Optimierung zu erreichen und sich nicht das Wasser damit abzugraben.

Denn eine Kennzeichnungspflicht à la AI-Act dürfte dem Publikum in der Musikbranche eher egal sein, wenn sie den Song mögen.

@Emmm
Ich habe die Befürchtung dass KI Musik eher zur normalen Musik dazu kommen wird. In welcher Form ist nur die Frage.

Volksmusik aller Art. Besonders die Musik von Beatrice finde ich Egli-ch