@dabigjonny Ursprung des Teufels
Im frühen Christentum war von einem Teufel im katholischen Sinne noch nicht die Rede. Es gab das Prinzip des Bösen, welches auch Jesus erwähnt hat.
Eva wurde im Paradies von einer Schlange dazu verführt, vom verbotenen Baum der Erkenntnis zu essen. Satan erschien in Form einer Schlange. Da auch Adam von dieser verbotenen Frucht aß, so mußten beide das Paradies verlassen. Seitdem werden wir stets vom Satan, vom Bösen beeinflußt.
Schon in den antiken Religionen, aber auch in allen Naturreligionen gibt es eine Personifizierung des Bösen. Entweder in Form von feinstofflichen Dämonen, einem Höllenhund oder einer scheußlichen Fratze......Im Hinduismus, im Buddismus, auch im Islam...usw. gibt es das Böse in Form einer schrecklich aussehenden Gestalt. Dieser verleitet uns zu negative Taten oder es will uns erschrecken. Es hat auf jeden Fall nichts Gutes im Sinn und arbeitet stets gegen das Gute oder gegen Gott.
Erst im frühen Mittelalter spricht die Kirche von einem gefallenen Engel, der ehemalige Erzengel Luzifer wollte sich über Gott erheben. Dadurch stürtzte er in den tiefsten Schlund der Erde, in die Hölle. Durch Vulkanausbrüche wußte die Menschen, daß es im Erdinneren heiß sein muß. Die Vulkane wurden auch als Schlund oder Eingang zur Hölle gesehen.
Im christlichen Europa wird der Teufel meist als schwarzer, aufrecht gehender Ziegenbock dargestellt. Meistens ist er unsichtbar, wenn er sich unter uns bewegt. Der Teufel kann auch verschiedene Körper annehmen. Um Menschen zu verführen schlüpft er auch in den Körper einer schönen Frau oder eines schönen Jünglings. Das Ziel Satans ist es, die Menschen zum Bösen zu verleiten (Lügen, Geiz, Diebstahl, Mord, Unzucht, Gier.....).
Seit dem Mittelalter wird im europäischen Christentum der Teufel mit einem schwarzen Fell, einem Pferdefuß, einem Schwanz und Hörner dargestellt. Diese Figur stammt noch aus vorchristlicher Zeit und wurde ins Christentum übernommen. Auch im antiken Griechenland gab es eine ähnliche Figur, der Pan. Der Glaube an Dämonen ist im Alpenraum schon sehr alt, man fand heraus, daß bereits zur Zeit von "Ötzi", in der Jungsteinzeit, die Menschen an Dämonen glaubten. Sie hängten oder stellten häßliche Masken im Wald auf oder an ihren Häusern, um die bösen Geister und Dämonen abzuschrecken. Das war bis zur Zeit der Germanen weit verbreitet.
Im Zuge der Christianisierung der Stämme in Europa, wurden viele "heidnische" Bräuche und Vorstellungen in das Christentum miteinbezogen. Diese typische Teufelsgestalt die wir kennen, stammt noch aus vorchristlicher Zeit. Die Dämonen im Nahen Osten sahen etwas anders aus. Interessant ist, daß Hörner und lange Zähne fast alle Teufelsfiguren besitzen. Im Buddismus, Hinduismus, Islam, Christentum.....sahen die Teufels- oder Dämonengestalten ähnlich aus.
Vor rund 6-700 Jahren, als die Hexenverfolgung und die Inquisiton begann, glaubten die Menschen, daß manche alleinlebende Frauen bereits vom Teufel verführt wurden. Durch ihn erhielten sie übernatürliche Kräfte. So hatten sie die Macht, daß ein Unwetter die gesamte Ernte zunichte machte, sie konnten auch das Wasser vergiften oder sie verzauberten die Kinder zu Ratten usw usw.
Tatsächlich waren diese Frauen meistens kräuterkundige Hebammen, welche alleine am Waldrand lebten. Ihr Wissen war für viele abergläubische Menschen eine Bedrohung. Für die katholische Kirche waren sie ein Dorn im Auge. Denn mit ihren Heilpflanzen und mit ihren Essenzen und Tees, glaubte der Klerus, daß sie sich dadurch übernatürliche Kräfte aneignen und ihnen der Teufel die Rezepte gab. Der Teufel zwang diese Frauen, ihre Kräfte gegen die Menschen einzusetzen, in Form eines Schadenszauber.
Leider gab es in der Bevölkerung sehr viele ungebildete einfältige Frauen und Männer, welche eine harmlose Kräuterfrau bei der Inquisition anzeigten. Diese Frau wurde gefoltert und hingerichtet. Sobald sie jemand anzeigte, war sie bereits verloren.
Es dauerte viele Hundert Jahre, bis die Kirche das Erforschen der Krankheiten aktzeptierte. Die kirchliche Ansicht war, wenn jemand krank war, mußte er beten. Half es nichts, war eben seine Zeit abgelaufen.
Daheim habe ich Auszüge aus einem Medizinbuch um 1650 aus dem Waldviertel Niederösterreich. Diese Rezepte sind nur auf Aberglauben aufgebaut. "Hat man Fieber, solle man eine Spinne fangen und in einer ausgehöhlten Nußschale einsperren - und diese versiegelte Nuß um den Hals tragen. Nach 2-3 Wochen wird das Fieber besser."
Solch ein Schwachsinn wurde von der Kirche akzeptiert. Jedoch die Kunde über Heilkräuter, welche noch von den Germanen und Kelten stammten, das war Heidentum und mußte bekämpft werden. In der Medizin waren die Araber, Inder und Chinesen schon viele weiter als wir. Die ersten Bücher über Medizin, Medikamente und Heilkräuter kamen aus dem Nahen Osten zu uns nach Europa. Mit diesen arabischen Medizinbüchern arbeiteten unsere Ärzte bis in das 18. Jahrhundert.
Erst vor rund 200 Jahren gab die Kirche langsam "grünes Licht" für die Erforschung des menschlichen Körpers. Noch im 18. Jahrhundert war moderne Medizin für den Vatikan ketzerisch. Der Punkt war ja der, daß die Araber, Perser und Inder bereits hervorragende Medizin hatten und Kenntnis über die Anatomie des Menschen.
Da jedoch die Araber und Perser Moslems waren, so waren íhre Erkenntnisse in der Augen der Kirche ketzerisch. Nach der Französischen Revolution und nach der Aufklärung hatte die Kirche immer weniger Einfluß, auch die Teufelsvorstellung verschwand langsam aus den Köpfen der Menschen.
Kräuterfrauen und Hebammen waren meisten ein und die selbe Person, welche alleine in einem Haus, etwas abseits am Waldrand lebten. Von Anfang an wurden diese Frauen von der Kirche kritisiert. Als die Priester in der Kirche negativ über sie sprachen, kam es bald zu der berühmten "Hexenjagd".
In der "kranken" Phantasie dieser christlichen Kleriker (Priester, Mönche....) treffen sie sich einige Male im Jahr beim Hexensabbat - dazu reiten sie auf dem Besen zu einer bestimmten Stelle im Wald oder auf einem Berg, um mit dem Teufel Unzucht zu treiben.
All diese Geschichten waren reine Phantasie der Priester, Mönche und Inquisitoren. Es hatte mit der Realität überhaupt nichts zu tun.
Noch vor 150 Jahren glaubten viele Menschen in ländlichen Gebieten an die Existenz des Teufels.
Manche alte Bauersfrau, welche in einem einsamen Tal der Alpen oder in einem kleinen Dorf im Waldviertel wohnte, glaubte noch an die Existenz des Teufels. Diese Vorstellung von einem Teufel war bis vor wenigen Jahrzehnten in den ländlichen Gebieten verbreitet. Vor allem in den Alpen, Karparten und neben große Wälder usw....war diese Vorstellung noch weit verbreitet. Hingegen die junge Generation, welche mit dem Internet aufwächst, hat diese Vorstellung nicht mehr.
LG von Peter aus Wien