Verstorbener Großvater

Hallo all!

Bin neu dabei und habe lange überlegt, ob ich mich hier anmelde, und wenn, ob ich dann etwas poste. Zur Erklärung: Ich verfolge einige Diskussionen hier schon länger und immer wieder läuft alles nach dem gleichen Schema ab: Jemand postet ne Geschichte, erste Reaktion (wahlweise): "Fake", "Bilder her, wenn nicht- Fake", "Geister gibt`s nicht", "alles Einbildung." Bitte, ich möchte nicht provozieren, aber dies ist nun mal mein Eindruck. Und genau deshalb war ich lange unsicher, aber jetzt dachte ich, ach was soll`s auch.
Vorab laßt mich euch versichern, dass meine Geschichte wahr ist. (Ja, ich weiß, DAS hört ihr bestimmt zum ersten Mal... =)), aber es gibt auch ein paar Haken:
- es ist nicht mir passiert sondern meinem verstorbenen Vater (genau, den kann ich nicht mehr befragen),
-es gibt keine Photos,
--es gibt keine sonstigen Beweise.
Ich hege nun die Hoffnung, dass gerade diese Umstände euch zur Einsicht bringen, dass ich nicht lüge, denn was für eine schlecht durchdachte Geschichte wäre das auch? So ganz ohne Untermauerungen.
Oh, es tut mir leid, wenn das hier etwas länger dauert, ich hoffe, ihr seht es mir nach.
Nun aber:
Das ganze ist schon ewig her, damals war ich so ca. 11 Jahre alt (genau weiß ich das nicht mehr). Meine Eltern und Großeltern wohnten in einem Zwei-Familienhaus, wir oben, sie unten.
Mein Großvater war gerade gestorben, was mich zutiefst verunsichert hat, ich mochte ihn sehr. Nun ging mein Vater eines Tages in unseren Hobbykeller, um was zu holen, oder was weiß ich. Er kam wieder hoch und ich sah ihn als er auf dem Sofa saß und weinte und zitterte. (Was in jeder Hinsicht ungewöhnlich war) Meine Mutter, die ihn tröstete, schickte mich in mein Zimmer.
Erst Jahre später erzählte sie mir, was sich wohl zugetragen haben soll: Mein Dad war also im Keller und da stand mein toter Großvater leibhaftig- also nicht durchscheinend, oder so- vor ihm, legte meinem Vater seine Hand auf den Arm und fragte zu allem Überfluß auch noch: "Was machst du denn hier?" Mein Vater, total überfordert, fragte völlig perplex zurück: "Wieso ich? Du bist doch tot" und flüchtete nach oben. Er betrat den Keller danach nicht mehr.
Meine Frage ist jetzt: Was um Himmels willen sollte das alles? Einbildung? Verfolgungswahn? Geist?

Cethlinn schrieb:Mein Großvater war gerade gestorben, was mich zutiefst verunsichert hat, ich mochte ihn sehr. Nun ging mein Vater eines Tages in unseren Hobbykeller

Was für ein Zeitraum liegt den zwischen dem Tod deines Großvaters und dem Erlebnis deines Vaters im Keller?

Vielleicht hat dein Vater etwas gemacht was nicht ganz in Ordnung war und dein Großvater wollte ihn nur warnen...

@Aldaris:
Das weiß ich nicht mehr so genau, lange kann es aber nicht her sein, ein-zwei Wochen, vermute ich.
@Obsttorte:
Interessant, dass du das sagst. Denn mein Vater war tatsächlich-...naja, sagen wir, er hatte seine Fehler. Fehler, allerdings, die mein Leben nicht eben schön gemacht haben. Naja, er war Alkoholiker. Mein Opa wußte das.

@Cethlinn

Vielleicht hat der Alkohol Deinem Vater etwas vorgegaukelt, dass gar nicht da ist.

(Man sagt auch "weiße Mäuse" sehen.)

@Cethlinn

Erklärungen könnte es dafür viele geben. Spontan fällt mir da die Manie ein:

Wikipedia: Manie

Bei solchen manischen Zuständen kann der Betroffene beispielsweise an Realitätsverlust leiden, Wahnvorstellungen bekommen oder größenwahnsinnig werden. Eine Ursache für den Ausbruch einer Manie kann eine Verlusterfahrung sein; in dem Fall also der Verlust des Vaters. Hatte dein Vater früher mal psychische Probleme?

War dein Vater da noch Alkoholiker?
Denn falls er aufgehört hat zu trinken, sich aber aus irgendeinem Grund an diesem Abend volllaufen ließ, kann es sein, dass sozusagen sein Gewissen in Gestalt deines Großvaters, mit ihm geredet hat.

@ashlee

Dachte ich auch. Habe meine Mutter das auch gefragt, aber sie schwört Stein und Bein, dass er da- ausgerechnet- nüchtern war.

Vielleicht hat er am Abend davor etwas gesoffen und dein Großvater kam wirklich um ihm zu warnen.

@Cethlinn

Das passiert ab einem gewissen Grad des Alkoholismus trotzdem. Dann "spinnt" das Gehirn.

@ Aldaris:
Nein, nie.
Hinzu kommt: Mein Opa war der Papa meiner Mutter und er und mein Vater mochten sich nie so recht, bzw.. mein Opa hat sich irgendwann mit dem Schweigersohn abgefunden. Meine Mutter sagt, er mochte ihn dann schon, aber genau weiß ich das nicht.

Hallo,ich denke das die Alkoholschäden im Gehirn und die seelische Belastung zu ein paar fehlgeschalteten Synapsen führte und ihm eine Halluzination bescherte.

@Cethlinn

Halluzination: Dopamin ist unter anderem ein wichtiger Überträgerstoff des limbischen Systems, das für unser Gefühlsleben eine starke Bedeutung hat. Es verliert seine Wirksamkeit unter dauerndem Alkoholeinfluss. Bleibt der Alkohol aus (Entzug), scheint sich seine Wirkung aber zu überschlagen - es kommt zu Halluzinationen.

Quelle: http://www.a-connect.de/namalk.php (Archiv-Version vom 10.01.2013)

Text

So was in der Art vermute ich auch, um ehrlich zu sein.

Text

Hatte nie den Eindruck, dass er psychotisch war. Oder sonstwie auffällig. Ging seinem Job nach, alles okay. Hm, schwierig.

Mist, wie klappt das mit dem Zitieren? (wrztfl...., grummel...)

@Cethlinn

Cethlinn schrieb:Erst Jahre später erzählte sie mir, was sich wohl zugetragen haben soll:

Kann dein Vater und Großmutter die Geschichte bestätigen?

Also so leicht ist das mit dem Alkohol auch nicht. Vom Suff allein bekommt man keine Halluzinationen, es sei denn, man befindet sich schon im Delirium. Paranoia und ähnliche Zustände kommen vor, wenn jemand jahre -bis jahrzehnte lang getrunken hat und dadurch beispielsweise unter einer Alkoholpsychose leidet bzw. bereits starke Hirnschäden aufweist, oder vor allem wenn der Konsument auf Entzug ist.

@Cethlinn

Dazu müsste man dann halt wissen, ob dein Vater massive Probleme mit Alkohol hatte.

WurstApfel:

Nein. Mein Dad hat mit mir nie darüber gesprochen, und meine Mam bat mich auch, ihn nicht darauf anzusprechen. Meine Oma hat das, glaube ich, nie erfahren. Sie ist im übrigen auch verstorben.
Ich weiß, klingt alles echt total glaubwürdig, aber ich sagte ja bereits: keine Beweise, nur diese Story...

Das ist eigentlich normal das man die Verlorene unbewusst oder bewusst meistens, wo er im gemeinsamen Leben anzutreffen war in Zimmern, Landschaften, auf Fotos, auch in Träumen oder Phantasien zu suchen.

Das nennt man Trauer Verarbeitung. Und dann wenn man dann auch noch gesundheitliche Probleme hat, dann kann so ein "Erlebnis" doch sehr extrem auf einen wirken.

Will deinem Vater nichts unterstellen aber kann es sein das er vielleicht dort ein Schluck zu sich nehmen wollte.

Und da, wie bereits erwähnt wurde, hat sich sein eigene Gewissen ihn unerwartet erwischt.

@ Aldaris:

Glaub mir, ich weiß das alles. War jahrelang Thema bei uns! Jedenfalls solange, bis er trocken war. Paranoia, Delirien u.ä. hatte er nicht. Im Gegenteil, der funktionierte wie ein Uhrwerk.