Bundeskanzleri schrieb:Wobei ich diese Mythen auch nicht kenne
Es gibt keine Mythen von Reptiloiden. Was es gibt, letztlich weltweit, das sind Mythenwesen mit reptilischen Merkmalen, aber nicht als "eigenständige Gesellschaft", sondern als Einzelgötter (Quetzalcoatl, Sobek & co.), vor allem aber als Teil des "Mythenzoos" diverser alter Kulturen. Also sowas wie Pegasus, der Vogel Greif, das Einhorn usw. aber auch Sphingen, Uräen und sonstige Wächtertiere der Götter. Diese Viecherl haben immer wieder irgendwelche Bezüge auf Tiere, und klar gibt es da auch reptilische Eigenschaften, besonders beliebt sind dabei Schlangen wegen ihrer Besonderheit, ohne Beine zu gehen, ohne Flossen zu schwimmen, ohne Flügel zu fliegen (manche Schlangen, vor allem Baumschlangen, können durch die Luft gleiten, wenn sie sich aus großer Höhe fallen lassen). Sie häuten sich markant, was als Verjüngung, wenn nicht gar Neugeburt gilt. Und die die beißen, haben "Feuer" im Maul, denn der Biß wird oft als brennend heiß erlebt. Auch Drachen sind letztlich nur Schlangen (griechisch drakôn heißt Schlange, germanisch orm, wyrm, siehe Lindwurm, heißt Wurm wie Schlange). Auch der Babylonische Drache, der u.a. auf den Reliefs am Ischtartor zu sehen ist, hat den Kopf einer Hornviper, einen zwar dickeren, aber immer noch schlanken, eher schlangenförmigen schuppenbedeckten Leib und einen Schlangenschwanz, Vorderbeine eines Löwen und Hinterbeine eines Greifvogels. Und sein Name ist Muschchuschschu; Musch heißt Schlange.
Ja, im Mythenzoo gibt es diverse Wesen mit Reptilmerkmalen, zumeist von Schlangen. Aber Mythen von reptiloiden Wesen, die wie Menschen oder Götter agieren, als quasi eigene Gesellschaft neben der Menschengesellschaft, die gibt es nicht. Wer von Reptiloiden spricht, der kann sich auf Null alte Quellen berufen. Entweder hat er Reptiloide gesehen, oder er hat sich das aus den Fingern gesogen. Oder natürlich, er hat den Sch*** einfach irgendwo aufgeschnappt und ungeprüft kolportiert. Wie schon wer gesagt hat, Reptiloide haben mehr mit Batman & co. gemein als mit Werwolf & co., für letztere gibt es immerhin alte Vorstellungen.
Nemon schrieb:Also ich weiß nicht. Ein paar bekannte Motive hat er wohl aufgegriffen, beispielweise die unverzichtbaren Annunaki
Nein. Er hat zwar Annunaki aufgegriffen, aber was hat das mit Reptiloiden zu tun? Da ist Sitchen weit "authentischer", wenn er die Annunaki zu Bewohnern seines Nibuiru umdeutet (und eben diesen Nibiru zu ner fernen bewohnten Welt umdeutet). Immerhin haben die Nibiru in der Mythologie tatsächlich was mit den Menschen und deren Geschick zu tun, wie er es arg verfremdet wiedergibt. Da könnte man mit sehr viel Wohlwollen sagen, daß Sitchin für seine Phantasmagorie immerhin echte Vorlagen bemüht, wie krude auch immer. Ickes Reptos aber sind reine Phantasie ohne jegliche Vorlage.
Nemon schrieb:Die Anunnaki (seit Adad-nīrārī III. selten auch dGÍŠ.U[1] auch Anunaki, Anunaku, Anunnaku, Anunnaka) sind in der mesopotamischen Mythologie die Götter der Unterwelt, die denen des Himmels, den Igigu, gegenübergestellt werden.
Was die deutsche Wikipedia da schreibt, ist so, wie es dasteht, einfach falsch. Es ist richtig, daß ab mittelbabylonischer Zeit die Anunnaki als chthonische Gottheiten gelten und die Igigi als Himmelsgötter. In altbabylonischer Zeit werden in einem Text die Unterweltsgötter zwar einmal Annunaki genannt, aber es ist nicht klar, ob halt auch die Unterweltsgötter zu den Annunaki zählen, oder ob nur sie mit diesem Begriff gemeint sind. In altbabylonischer Zeit jedenfalls sind die Igigi niedere Götter, den Annunaki nachgestellt, untergeordnet. Und rein worttechnisch bedeutet Annunaki eben auch, daß sie die Kinder des Himmels "An" und der Erde "Ki" sind, die erste Generation, das oberste Göttergeschlecht nach den Schöpfern. Also verdammt so wie in der sumerischen Vorlage der Annunna. Anfangs waren die Annunaki auf die Menschen bezogen, für deren Schicksal verantwortlich, freundlich. Erst in später Zeit galten sie geradezu als Feinde der Menschen.
Die deutsche Wikipedia pickt sich da einen beliebigen Zeitpunkt der mesopotamischen Kulturgeschichte heraus und erklärt die dortige Göttervorstellung für die generelle Sichtweise.
Weinache schrieb:Echsenfiguren aus der prähistorischen Ubaid-Periode
Das sind Menschenfiguren. Echsen mit Brüsten und Vulva??? Oder mit Pullermann...
Weinache schrieb:mich hat nur selber interessiert, wie man da die Brücke schlägt zwischen Echsenmenschen bzw. Reptiloiden und Anunnaki.
Indem man da eine Brücke haben will. Mehr ist nicht nötig, als den gewünschten Zusammenhang einfach zu behaupten.