Geist in meinem Zimmer?
11.08.2011 um 08:55@leylaera:
Ein einfaches Beispiel (ein Fall, mit dem ich aus beruflichen Gründen unmittelbar zu tun hatte): Eine alte Dame – völlig normal! – sollte auf eine gerontopsychiatrische Station eingewiesen, nicht weil ihr Arzt eine psychische Erkrankung festgestellt hatte, sondern weil ihre Kinder es eingefordert hatten. (Dass das in unserem Rechtsstaat überhaupt möglich ist, war mir bis dahin unbekannt.) Als die Frau schriftlich Widersprich einlegte, wurde sie von einem Psychologen über alles Mögliche befragt. Sie hat sich nicht anders verhalten als jeder andere normale Mensch auch. Die Diagnose des Arztes? "Schwerste Geistesstörungen unter dem Erscheinungsbild der Normalität." Hä??? Also wenn ich normal bin, ist das ein Hinweis auf eine schwere Geistesstörung, die dazu führt, dass ich mich normal verhalte?! Ich frage mich: Wer ist da gestört – die Frau oder der Psychiater?! Verstehst du? Du hast keine Chance in einem solche Fall: Egal, wie du dich verhältst – wenn sie dich einmal für verrückt erklärt haben, wird alles zu deinem Nachteil ausgelegt, egal ob du völlig normal bist oder nicht.
Nun könntest du mir entgegenhalten, dass ich das gar nicht beurteilen könne und der Psychologe sicherlich sein Fach verstehe. Aber auch das möchte ich zumindest in gewissem Maß infrage stellen (wenn auch nicht gänzlich). Warum? Meine Freundin hat solche Fälle mehrfach mitbekommen, einmal sogar im Rahmen eines Experiments. Da sind von der Universität Menschen – Stundenten – zu Psychiatern geschickt worden und sollten verschiedene Krankheitsbilder vortäuschen, um zu testen, ob die Psychiater feststellen können, ob das nur gespielt ist oder nicht. Was ist geschehen? Den jungen Leuten wurden diverse absurde Diagnosen ausgestellt, und als sie daraufhin sagten, mit ihnen sei alles in Ordnung und alles sei nur gespielt gewesen, sollten sie eingewiesen werden ... Hätte sich die Universität nicht dazwischengeschaltet, wären die vielleicht schon lange gegen ihren Willen in psychiatrischer Behandlung.
Verstehe mich nicht falsch: Ich lehne Psychologie bzw. Psychiatrie NICHT ab. Ich sage nur, dass auf dem Gebiet eben so viel Blödsinn geschieht wie auf allen anderen Gebieten (religiösen eingeschlossen) auch.
Liebe Grüße
Christian
leylaera schrieb:außerdem finde ich nicht das sie sich das raus nehmen kann als psychologin einen arzt (!) geisteskrank zu nennen, psychiater sind nicht einfache psychologen die kein medizinstudium absolviert haben!Du hast insoweit Recht. Diese Aussage von meiner Freundin war nicht verallgemeinernd aufzufassen (da habe ich mich verkehrt ausgedrückt); es geht hier um einen Umstand, der jedoch leider immer wieder festgestellt werden muss: dass die, die in Wirklichkeit Probleme haben, oft die Psychiater selbst sind.
Ein einfaches Beispiel (ein Fall, mit dem ich aus beruflichen Gründen unmittelbar zu tun hatte): Eine alte Dame – völlig normal! – sollte auf eine gerontopsychiatrische Station eingewiesen, nicht weil ihr Arzt eine psychische Erkrankung festgestellt hatte, sondern weil ihre Kinder es eingefordert hatten. (Dass das in unserem Rechtsstaat überhaupt möglich ist, war mir bis dahin unbekannt.) Als die Frau schriftlich Widersprich einlegte, wurde sie von einem Psychologen über alles Mögliche befragt. Sie hat sich nicht anders verhalten als jeder andere normale Mensch auch. Die Diagnose des Arztes? "Schwerste Geistesstörungen unter dem Erscheinungsbild der Normalität." Hä??? Also wenn ich normal bin, ist das ein Hinweis auf eine schwere Geistesstörung, die dazu führt, dass ich mich normal verhalte?! Ich frage mich: Wer ist da gestört – die Frau oder der Psychiater?! Verstehst du? Du hast keine Chance in einem solche Fall: Egal, wie du dich verhältst – wenn sie dich einmal für verrückt erklärt haben, wird alles zu deinem Nachteil ausgelegt, egal ob du völlig normal bist oder nicht.
Nun könntest du mir entgegenhalten, dass ich das gar nicht beurteilen könne und der Psychologe sicherlich sein Fach verstehe. Aber auch das möchte ich zumindest in gewissem Maß infrage stellen (wenn auch nicht gänzlich). Warum? Meine Freundin hat solche Fälle mehrfach mitbekommen, einmal sogar im Rahmen eines Experiments. Da sind von der Universität Menschen – Stundenten – zu Psychiatern geschickt worden und sollten verschiedene Krankheitsbilder vortäuschen, um zu testen, ob die Psychiater feststellen können, ob das nur gespielt ist oder nicht. Was ist geschehen? Den jungen Leuten wurden diverse absurde Diagnosen ausgestellt, und als sie daraufhin sagten, mit ihnen sei alles in Ordnung und alles sei nur gespielt gewesen, sollten sie eingewiesen werden ... Hätte sich die Universität nicht dazwischengeschaltet, wären die vielleicht schon lange gegen ihren Willen in psychiatrischer Behandlung.
Verstehe mich nicht falsch: Ich lehne Psychologie bzw. Psychiatrie NICHT ab. Ich sage nur, dass auf dem Gebiet eben so viel Blödsinn geschieht wie auf allen anderen Gebieten (religiösen eingeschlossen) auch.
Liebe Grüße
Christian