Die echten, wirklich wahren kuriosen Ereignisse 2
16.01.2014 um 00:07
So richtig kurios nicht, aber solche Angst hatte ich in meinem Leben nie wieder gehabt, krieg heute noch Schiss wenn ich mich erinnere.
Ich war damals so 12-13 glaube ich, wir waren im Sommerurlaub in Schweden, so richtig schön in einem abgelegenen und einsamen Ferienhaus am See mitten im Wald, das nächste Dorf war so um die 10km entfernt und selbst die nächste Autostraße knapp 2 km unbefestigten Waldweg weg. Tagsüber super, Nachts hatte ich regelmäßig ein mulmiges Gefühl, alles komplett finsterer Wald, der bis an die Terrasse reichte, stockdunkel mit entsprechender Geräuschkulisse und jedesmal, wenn ein Tannenzapfen auf das Bungalowdach gefallen ist, oder irgendein Eichhörnchen rüberlief donerte es in der ganzen Bude, so kam es mir ebenfalls vor. Bin halt eher Großstadtmensch und auch nachts draußen einfach künstliches Licht und irgendein städtisches Hintergrundrauschen gewöhnt. Besonders schlimm war´s bei Sturm oder Gewitter, da brüllte der ganze Wald, zumindest in meiner Einbildung.
Eines Abends am Anfang unseres Urlaubs ist der ganze Rest der Familie in das nächste Dorf zu irgendeinem kulturellen Ereignis gefahren, Da ich damals wenig Interesse für schwedische Dorffeste hatte, blieb ich alleine. Als es dunkel wurde und mir wie beschrieben wieder leicht mulmig wurde, kam zu allem übel noch ein Sommergewitter auf und mein Unwohlsein verstärkte sich.
Auf einmal hörte ich draußen ein ein näherkommendes Fahrzeug und sah Autoscheinwerfer zwischen den Bäumen aufblitzen, mir war schlagartig besser, da ich meine Eltern endlich wieder zurück wähnte.
Aber halt....... das war nicht unser Auto, ein klappriger Pickup mit schwedischen Kennzeichen kam knatternd aus dem Waldweg auf die kleine Lichtung vor unserem Haus. Ich war völlig irritiert, in dieser Gegend verfährt man sich nicht einfach, was will der hier ?....... Ich hockte schon ziemlich panisch in meinem Zimmer und spähte durch die Gardine, blitzschnell sprintete ich zu meiner Leselampe und machte diese aus..... am besten so tun, als wäre niemand da dachte ich. Ich sehe wie die Tür von dem rostigen Gefährt aufgeht und ein ziemlich riesig aussehender Typ in versifften Artbeitsklamotten und einer Kapuze über dem Kopf, so dass ich das Gesicht nicht erkenne konnte, aussteigt und zu unserem Haus rüberspät. Fuck !!! Der Typ geht zur Ladefläche und kramt etwas unter der Plane hervor...... EINE AXT .....und macht sich mit dem Beil über der Schulter auf dem Weg in die Richtung unseres Bungalows...... Ihr müsst euch das vorstellen, ich bin einfach nur vor Angst gestorben! Der will hier nichts ausrauben, was soll´s hier denn schon geben, der will dich ! Was jetzt ? Polizei rufen konnte ich vergessen, eh die hier sind, bist du in Stücke gehackt , außerdem kann ich kein Schwedisch und hätte die Wegbeschreibung zu der abgelegenen Hütte nichtmal auf Deutsch gewusst. Kaum noch fähig klar zu denken, schwankte ich zwischen den Optionen mich im Schrank zu verstecken oder einfach durch die Hintertür in den Wald zu rennen... Da hörte ich ein Klappern von der Richtung unseres Schuppens, ich spähte vorsichtig durch die Gardine und sah wie der Typ unseren kleinen Schuppen neben dem Häusschen aufschließt, die Axt reinstellt und sich wieder in Richtung seines Pickups aufmacht, ich konnte erst wieder halbwegs klar denken, als sich die Lichter des Pickups weider in Richtung Waldweg entfernten. Die restlichen zwei Stunden hockte ich fluchtfertig angezogen, bei gelöschtem Licht hinter der Gardine..... Das nächste Motorengeräusch stammte glücklicherweise von unserem Auto und meine Eltern kamen zurück.... ich war noch nie so glücklich. Meine Mutter wunderte sich, dass ich anstatt zu schlafen, fertig angezogen und mit angstvoll flackernden Augen, wie Sie mir später erzählte, an unserer Hintertür lauerte.
Könnt ihr euch die Auflösung denken ;) ? Der vermeintliche Axtmöder war unser vorbildlicher Hausvermieter, der noch am selben Abend aus der nächsten Kleinstadt angefahren kam, um die zur Hausausstattung gehörende Brennholz-Axt zu bringen, die im Schuppen fehlte. Meine Mutter hatte ihn am Vormittag angerufen und mir das vergessen zu sagen. Ich weiß, das klingt alles irgendwie wie in einer Horrorfilm Satire, aber genau so war es :) .