@Apexx Ich will nicht bezweifeln, daß die Amerikaner in Vietnam auch solche unnötigen Blutbäder und Massaker angerichtet haben.
Aber ich kann mich noch an Berichte über den Vietnamkrieg erinnern und habe auch Männer kennengelernt, die dort waren (wobei die allerdings nur wenig - einige sogar gar nicht - und sehr ungern darüber reden).
Die harmlosen unbeteiligten Bauern waren sehr oft weder harmlos noch unbeteiligt. Es gab zum Beispiel eine Taktik, bei der die Dörfler die GIs begrüßten wie Befreier und sie bewirteten. Leider war das Essen mit geraspeltem Bambus versetzt, an dem derjenige, der es unglücklicherweise gegessen hat, extrem qualvoll verreckt (man muss das wirklich so ausdrücken).
Die GIs waren dem Dschungelkampf in keinster Weise gewachsen, wurden in Fallen gelockt, kämpften gegen einen unsichtbaren Feind und fühlten sich oft völlig hilflos (dieses Gefühl wird, abgesehen von den vielen Vietnam-Filmen, in Predator dargestellt).
So gerieten sie nicht selten in eine depressive Paranoia, die zu etlichen völlig unkontrollierten Ausbrüchen führte. Wie schon erwähnt, starben sehr viele GIs durch "friendly fire".
Ich schreibe das nur, weil man sich in der moralischen Betrachtung vieler grausamer Taten des Vietnam-Kriegs nicht ein Urteil bilden kann, bei dem man "normale" Maßstäbe anlegt.
Nur sehr wenige GIs, die in Vietnam am Boden eingesetzt waren, haben dieses Trauma verarbeitet. Der überwiegende Teil ist noch heute in psychischer Behandlung, oder schwer gestört und allein gelassen.