@no fear
Ist der Satan den man sieht, der negative Teil von uns?
So etwas Ähnliches habe ich von Bekannten/Freunde gehört, welche damals in den 70er Jahren mit halluzinogene Naturdrogen experimentierten. (ich habe damals auch einige Male Tollkirschen, Stechapfel, gewisse Pilzarten, ebenfalls ausprobiert. Die meisten hatten damit keine Probleme, da sie vorsichtig mit der Dosierung waren).
Zwei von uns nahmen viel zu viel und drehten durch. Das ist schon über 30 Jahre her, der eine Bekannte hat im Wald alleine und offenbar zuviel von einem Fliegenpilz gegessen (die alte Schamanen-Droge der Sibirer). Als er nach Wochen wieder ansprechbar war, erzählte mir, daß er tagelang völlig fertig und hat ebenfalls erzählt, daß er eine häßliche Teufelsfratze im Wald sah. Seine Eltern wußten nicht, was er tat und brachten ihn in die Psychiatrie - nach ein paar Wochen war er wieder ansprechbar. Er zählte, daß er extreme Angst vor dieser Teufelsfratze hatte. (die Ärzte, die davon wußten, erklärten, daß eine Psychose durch solch einen Schock frei wird)
Der andere, Snoopy hieß er mit Spitznamen, er hat eine viel zu hohe Dosis von LSD genommen. Völlig verrückt, er kannte da, weshalb er so viel genommen hatte, versteht keiner. Denn zu diesem Zeitpunkt war er noch normal ansprechbar.
Auf jeden Fall wurde Snoopy nie mehr wieder ansprechbar. Er war körperlich völlig gesund, nur seelisch und geistig hatte er ab diesem Zeitpunkt einen festen "Hieb", würde wir salopp sagen.
Ab diesem Zeitpunkt war er nicht mehr fähig auf Fragen zu antworten - er redete immer zusammenhangslos und es schien, daß er zum Autisten wurde. Auch er kam auf die Psychiatrie, bis zu seinem Freitod.
Nach Wochen sind wir endlich dahintergekommen, auch sein Vater. Einmal erwähnte er in seinem zusammenhanglosen Erzählten, daß er etwas extrem Häßliches sah, er sprach auch vom Teufel und das es extrem furchteinflößend war. Seit diesem Unsinn was er mit dem LSD machte, lief er die letzten 3 Jahre seines Lebens stets mit einer Statue von der Heiligen Mutter Gottes in der Tasche umher. Aus Schutz vor dem Teufel, wie er sagte.
Wenn er ins Restaurant ging, stellte er zuerst seine 40 cm hohe Mutter Gottes Statue auf den Tisch, neben dem Teller und begann zu beten, erst dann begann er zu essen.
Das ist klar, daß er das nur in einem herabgekommenen Beisel machen konnte, wo ihn der Kellner schon kannte. Damals gab es noch die linken Alternativ-Kneipen, sie hatten für solche Typen Verständnis. Nach seinen Erzählungen, muß das ein extremer Schock gewesen sein, er erwähnte den Teufel. Ab diesem Zeitpunkt, lief er nur noch mit der Mutter Gottes Statue herum, als Schutz vor dem Teufel, wie er sagte.
Es war schwierig etwas von ihm zu erfahren, durch seinen plötzlichen Autismus - sprach er nur, wenn es ihn in den Sinn kam. Auf Fragen konnte er nicht antworten, er war in seiner Welt gefangen. Ungefähr nach 3 Jahren habe ich erfahren, daß er sich das Leben genommen hatte - er sprang aus dem 4 Stock mit der Mutter Gottes Statue in der Hand. Er war auf der Stelle tot.
Grundsätzlich halte ich nicht sehr viel von Satan und Teufel. Von einigen anderen Fällen habe ich schon gehört, doch ich kannte nur diese beiden jungen Typen. Dem einen geht es heute noch gut. Er sagt, es war so häßlich, vor allem jedoch angsteinflößend. Die Angst machte die beiden Verrückt. Der eine nur für paar Wochen, der andere bis zu seinem Tod.
Interessant ist, daß alle Völker, Religionen und Rassen von der Existenz eines Satans überzeugt sind. Doch was ist der "Satan". Zum Teil werden wir vom Christentum beeinflußt, der uns eine Darstellung vom Satan - Teufel gibt.
Satan oder Teufel kann auch die "negative" Seite von uns sein. Die wir normalerweise täglich beiseite schieben oder verdrängen.
Eine Vorstellung oder Erklärung wäre:
Jeder hat in uns verschiedene Anlagen oder Persönlichkeiten - eine zum Arbeiten, eine zum Lieben, eine zum Reden, eine zum Kämpfen und eine zum Töten (das noch aus der Zeit der Eiszeitjäger stammt). Diese Seite in uns wird in der heutigen Gesellschaft abgelehnt, diese brauchen wir seit einigen Generationen nicht mehr.
Im Laufe des Lebens erfreuen sich die Menschen an friedvollen Situationen und brauchen uns nicht mehr gegen großé Raubtiere durchsetzen oder sich gegen Feinde wehren - und wir brauchen keine Tiere mehr jagen, töten und ausnehmen.
Manchmal erschrickt man auch an seinen eigenen bösen Gedanken, von welchen man für einen Augenblick vor sich selbst erschrickt. Es ist ein Teil von uns, den wir verdrängen, das funktioniert normalerweise auch recht gut. Böse Gedanken werden sofort weggewischt.
Nun kann es sein, daß man unter besonderen Umständen (Wie bei Deiner Freundin, welche alleine im Badezimmer dieses Ritual durchführt und sich selbst unbewußt in einen hochsensiblen Bewußtseinszustand bringt. Das passiert unbewußt. In diesem höchst sensitiven Zustand kommen wieder böse Gedanken hoch, doch diesmal kommen diese bösen Gedanken in Form von sichtbaren Teufelsfratze. Die negative Seite personifiziert sich in Form eines schrecklichen Teufels. Da man jedoch im Unterbewußtsen weiß, daß dieses Böse von einem selbst stammt, erschrickt man fast zu Tode.
In diesem höchst sensiblen Zustand kann man auch durch halluzinogene Drogen gelangen.
Eine andere Erkärung hätte ich nicht. Ich persönlich glaube nicht an Persönlichkeiten wie den Teufel, ich vermute, daß es eine Projektion des eigenen Ichs ist. Ein Teil des eigenen Egos.
Vielleicht kannst Du mit meinem Gedankenmodell etwas anf
Alles Gute - Peter aus Wien