Dr.Edelfrosch schrieb am 26.06.2024: Wie sieht es denn heute da aus? Warst du in den nun fast 20 Jahren nach der Freigabe mal da? Könnte mir vorstellen, das schon viele Schaulustige da waren.
Du kannst mal googlen (ich habe auch den Wikilink gepostet) - das Dorf heißt Gruorn und ist in der Nähe von Münsingen. Es fiel einem Truppenübungsplatz zum Opfer. Du kannst parken und zum Dorf laufen, musst aber auf den Wegen bleiben, da nicht gesichert ist, ob nicht noch irgendwo Kampfmittel im Boden lagern. In der Nachkriegszeit durfte man die Häuser voll abtragen und das Material nutzen, daher ist vom eigentlichen Dorf nicht mehr viel übrig.
Heute hast du die Kirche, die restauriert ist und noch ein paar Keller von ehemaligen Häusern - da darfst du offiziell nicht hin, weil du die Wege nicht verlassen darfst. Auch das Schulhaus ist wieder restauriert. Es gibt schon den einen oder anderen Schaulustigen, aber da man hinlaufen muss, zieht sich das.
fernfahrer schrieb:und warum durfte der ort über so eine lange zeit nicht betreten werden, und warum wurde das verbot wieder aufgehoben?
Es wurde in der Hitlerzeit ein Truppenübungsplatz um den Häusernahkampf zu üben - danach war es französisches Militärgebiet während der Besatzung. Dann, als die Franzosen abzogen, war es aufgrund der eingesetzten Kampfmittel weiterhin gesperrt - man kann heute nicht mehr nachvollziehen, ob noch Blindgänger im Boden sind. 50km Wege sind nun freigegeben - das Gebiet ist nun Biosphärengebiet.
Kitri schrieb am 25.06.2024:Weißt du, ob die eigentlich ausgestorbenen Apfelsorten dann von irgendjemandem weiter kultiviert wurden? Mittlerweile gibt es ja durchaus wieder ein Bewusstsein für den Erhalt alter Arten.
Ja. Die biologische Fakultät der Uni Tübingen hat sich darum gekümmert - die wuchsen in den Gärten der (oft nicht mehr existenten) Häuser.