PrivateEye schrieb:Naja, ein großer Energie/Wasser/etc.-Versorger will natürlich Gewinn machen, keine Frage.
In Deutschland ist die Wasserver- und Abwasserentsorgung staatlich (kommunal) organisiert. Gewinn darf da garnicht großartig gemacht werden bzw. betriebswirtschaftlich gerechnet wären die massiv in den roten Zahlen wenn's nicht so wäre. Da können wir eigentlich alle froh und dankbar sein.
Problematisch kann das trotzdem werden, denn wenn da niemand mehr wohnt werden die entsprechenden Leitungen eben auch nicht mehr betreut - oder man muß dann wieder enorme Summen für die entsprechenden neuen Anschlüsse aufbringen.
Sich mit Wasser selbst zu versorgen ist aber garnicht so einfach - und die Abwasser-Entsorgung ist es gleich dreimal nicht.
PrivateEye schrieb:Wenn man aber nur einen Eigenbetrieb hat und entsprechend wirtschaftet, sollte es doch viel günstiger sein durch den Wegfall einer Verwaltung/Vertrieb/Angestellte usw.
Das kommt drauf an was Du für Leute in Deiner Kommune hast bzw. was die draufhaben.
Wenn's "nur" um Selbstversorgung einer kleinen Gruppe mit Lebensmitteln geht - das mag zu schaffen sein (dazu braucht's aber auch schon Wissen und Können, vor allem auch was alte Kulturtechniken wie z.B. die der Haltbarmachung angeht).
Aber damit ist es ja nicht getan, es sei denn man will in Höhlen wohnen.
Die Behausungen müssen ja auch instandgehalten werden, und da geht's dann schon los mit den Problemen, denn selbst wenn man z.B. einen Klemptner-Meister in der Kommune hat, kann der die benötigten Ersatzteile halt nicht herhexen. Um im Baumarkt einkaufen zu können braucht's aber schon wieder Geld, da kannste nicht mit Karotten bezahlen (sofern Du davon überhaupt genug hast und nicht die Wühlmäuse zugeschlagen haben von deren Existenz man vielleicht nicht mal wußte).
Und das ist nur eines von vielen Beispielen wo's dann mit der Subsistenzwirtschaft schon wieder hakelt...
PrivateEye schrieb:Rücklagen muss man natürlich trotzdem bilden, keine Frage.
Von was willst Du denn Rücklagen bilden?
Dazu müßte man ja über den Bedarf der Kommune hinaus produzieren und Waren oder Dienstleistungen verkaufen...
PrivateEye schrieb:Wobei das vielleicht auch einfacher geht. Normal muss bei solchen Bauvorhaben ja die Nachbarschaft befragt werden und so, auch das sollte einfacher zu handhaben sein. Ein entsprechendes Konzept natürlich vorausgesetzt.
Wegen Solaranlagen auf den Dächern? Nicht dass ich wüßte, zumindest mußte ich das in BaWü nicht.
Klar, wenn Du eine Turbine in den Bach stellen willst mußt Du Dir beim Amt eine entsprechende Erlaubnis holen.
Wie Du's drehst und wendest, ohne wirklich finanzkräftigen Investor geht da garnichts. Und im Wort "Investor" steckt ja schon drin dass das sich dann amortisieren muß, da hat sich das dann schon wieder erledigt mit der Subsistenzwirtschaft.
Eigentlich braucht man da keinen Investor sondern einen sehr, sehr, sehr, sehr, sehr großzügigen Schenker - ein paar Millionen braucht es da schon. Wohlgemerkt geschenkt und nicht investiert.