@AldimannIch beklage mich nicht über Abstraktheit. Ich stelle nur fest, hier im Vergleich.
Querzudenken versuche ich auch. - Aber du hast einen anderen Ausgangspunkt. Du bist es gewohnt, auf Reales im Sinne von technisch Messbarem Bezug zu nehmen, und musst abstrahieren können. Auch bei deinen Vorausplanungen musst du geistig sehr flexibel sein und Umstände miteinbeziehen, also ein weites Blickfeld haben.
Wer darin nicht geübt ist, braucht nicht technisch differenziert zu denken. Aber ich finde, man kann auch im rein Spekulativen, Philosophisch-Abstrakten beweglich denken. Denn was sollen sonst die Leute machen, die kein so anspruchsvolles Handwerk haben?
Nur prägen einen die täglichen Gehirnleistungen und können einen auch unnötig binden.
Wenn ich nun an Gott denke, kann ich ihn mir ohne Bedingtheiten duch die Tücke der Materie vorstellen. Denn er findet ja keinerlei Bedingungen vor und kann sie sich restlos vorher zurechtlegen. Dann bleiben keine unverhofften Zufälle mehr.
Dann zum freien Willen des Menschen: Das ist m. E. eine Glaubenssache. Man glaubt daran oder nicht. Ich könnte das zu begründen versuchen, aber das ist meist zwecklos. Jeder sieht das, wie er will.
In der Welt des Menschen und der Technik gehört das Wissen um die Fehler-Risiken und unbekannten Faktoren zu deinem erworbenen Erfahrungsschatz. Mit diesem denkst du fortan. Aber er stört und führt dich irre, wenn du ihn auf die Bedingungen der Tätigkeit Gottes anwendest. Gott würde sich nicht vertun, ganz einfach.
Bei deiner s e h r realistischen Darstellungsweise kommt mir ein Vers aus Schillers Wallenstein ins Gedächtnis:
"Leicht beieinander wohnen die Gedanken,
doch hart im Raume stoßen sich die Sachen."
(Strategen und Träumer können eben schlecht miteinander diskutieren.)
Es gebe die Moral nicht objektiv, nur innerhalb unserer Gedanken? Ich nehme sie aber wahr als etwas, das mir von außen begegnet, als etwas Atmosphärisches, wie einen Duft oder Geruch.
Immer wieder sehe ich, dass du sehr praktisch denkst. Bei aller Reflexion und Differenzierung bist du tendenziell auf das Realistisch-Praktische und die Beobachtung der Umwelt bezogen. Das hat bestimmt große Vorteile, wenn man effektiv sein will. Vielleicht sollte ich sowas auch mehr üben.
Den Gottesbegriff durch Evolution ersetzen? Möchte ich nicht, wenn das inhaltlich etwas ändert.
Ich hab mit dieser Frau Evo sowieso meine Probleme. 'Wettkampf': Das setzt doch Willen, also ein denkendes Wesen voraus! Unterhalb der Ebene des Homo sapiens müsste ein solches in den Lebewesen wirken, um in ihrer Gestalt Ziele anzustreben...
Ich denke, man hat die Dame erfunden, um etwas ebenso Allmächtiges an die Stelle Gottes zu
setzen, das aber keine Person wäre und darum keine moralischen Ansprüche an uns stellen würde...
...Über die Naturgesetze hat der Physiker Max Thürkauf einmnal gesagt, sie seien kontingent, d. h. sie könnten auch anders sein. Stringent, also unabänderlich, seien nur die mathematischen Gesetze und - das Sittengesetz!
Schöne Grüße und danke für deine Geduld beim Lesen!