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Die Leuchtturmwärter von Eilean Mòr
13.05.2008 um 00:13Hallo hallo, hier habe ich noch eine zweite Geschichte aus dem Buch ,,Geisterschiffe" von Vincent Gaddis.
Möchte aber neben dem Thema mit der Ivan Vassily aus dem Buch nur noch dieses Thema hier nehmen, da mir diese beiden Geschichten am Interessantesten erscheinen (und ich ja auch nit das ganze Buch hier veröffentlichen kann ;) ).
Also:
Die Insel ,,Eilean Mòr" ist Teil der Inselgruppe der Äußeren Hybriden, die nordwestlich von Schottland liegen.
Sie ist ziemlich felsig, sperrlich bewachsen und bis auf Seevögel trifft man eigentlich keine Tierwelt dort an. Die Insel ist außerdem nur schwer mit dem Schiff zu erreichen.
Im 17. Jahrhundert verbrachte der Ex-Bischof von Killaloe, St. Flannan seinen Lebensabend als Einsiedler auf der Insel, er ließ sich eine kleine Kapelle bauen und wurde bis zu seinem Tode von Anhängern versorgt.
1899 ließ die britische Regierung dort einen Leuchtturm errichten, als Schutz für die Seeleute, die dort vorbeifuhren.
Auf der Ost- sowie auf der Westseite wurde ein kleines Dock gebaut, damit je nach entsprechendem Wetter dort die Versorgungsschiffe landen konnten.
Der Name des Versorgungsschiffes war ,,Hesperus", es lief die Insel regelmäßig an (alle 14 Tage), um die Besatzung des Leuchtturms mit Lebensmitteln, Post und dergleichen zu versorgen und abwechselnd einen auf Landurlaub mitzunehmen.
Die Besatzung bestand aus 4 pensionierten Seemännern, der Dienst wurde in je 6 Wochen auf der Leuchtturminsel und 2 Wochen Landurlaub aufgeteilt, ständig sollten 3 Leute anwesend sein.
Die Namen der Männer lauteten Joseph Moore, Thomas Marshall, James Ducat und Donald McArthur.
Soweit die Fakten, nun zu den Geschehnissen:
Bis zum Dezember 1900 geschah nichts besonderes, im Gegenteil, die Männer langweilten sich laut dem Buch ziemlich, denn außer fischen gab es keinerlei Freizeitmöglichkeiten auf der Insel, sie unterhielten sich, lasen, spielten, taten ihren Dienst usw.
Am 6. Dezember trat Joseph Moore seinen Landgang an, um am 21. Dezember zurückzukehren.
In den vergangenen 2 Wochen kurz nach seiner Abreise war die See recht ruhig gewesen, nach dem Ablegen des Schiffes jedoch gab es einen starken Sturm.
Aus diesem Grund konnte die ,,Hesperus" erst am 26.12.1900 die Insel anlaufen.
Ungewöhnlicherweise hatte die Besatzung in den vergangenen Tagen, als sie in der Nähe der Insel auf besseres Wetter zum Anlegen wartete, keine Lichtzeichen vom Leuchtturm bemerkt, wie es eigentlich der Job der Leuchtturmwärter gewesen wäre.
Auch als das Schiff am Ost-Dock anlegte und die Schiffssirene hören ließ, gab es keine Reaktion, niemand kam ihnen entgegen.
Der Joseph Moore, der Kapitän und 6 Matrosen begaben sich nun zu dem Leuchtturm, um den Grund herauszufinden, warum kein Licht gebrannt hatte und niemand auf das Schiff reagierte.
Trotz intensiver Suche auf der ganzen Insel und im Leuchtturm selbst konnten sie seltsamerweise keinen der drei zurückgebliebenen Leuchtturmwärter entdecken.
Es fehlte nichts vom persönlichen Besitz und auch die Ausrüstung, die zum Leuchtturmdienst gehörte, war in Ordnung und gepflegt.
Lediglich das Ölzeug und die Gummistiefel von 2 Männern waren nicht mehr vorhanden.
Im Buch stehen Auszüge aus dem Logbuch des Leuchtturms, die ich hier mal wiedergeben möchte:
12.12.1900: ,,...Noch nie so einen Sturm erlebt. Brecher unwahrscheinlich hoch. Zerren am Leuchtturm. Sonst alles in Ordnung. Ducat gereizt."
Geschrieben wurde von Tom Marshall.
Ungewöhnlich war, dass Ducat gereizt sein sollte, da er erst kurz vor Moore seinen Landurlaub gehabt hatte und eigentlich ausgeruht sein sollte.
Außerdem war an Land nichts von einem Sturm bemerkt worden, auch Schiffe hatten zu dem Zeitpunkt nichts berichtet.
12.12.1900: ,,...Mitternacht. Noch wütet der Sturm...Ducat ruhig. McArthur heult."
Als Anmerkung steht dabei, dass McArthur ein erfahrener und harter Seemann war, der schon viele Stürme mitgemacht hatte und an Land öfters in Schlägereien verwickelt war.
13.12.1900: ,,Sturm dauerte über Nacht an...Ducat ruhig. McArthur betet...12 Uhr mittags. McArthur und ich haben gebetet."
Die letzte Eintragung steht unter dem 15.12.1900:
,,Sturm hat aufgehört. See ist wieder ruhig. Gott wacht über allem."
Aus dem Buch geht hervor, dass die Männer am 15. Dezember verschwunden sein müssen, denn ein Schiff namens ,,S.S. Archer" passierte in der Nacht die Leuchtturminsel und stieß fast mit ihr zusammen, da kein Licht im Turm brannte.
Der Verbleib der Männer konnte nie aufgeklärt werden. Man vermutete, dass die Männer vielleicht von Wellenbrechern von den Felsen gerissen wurden, fand jedoch nirgends irgendwelche Leichen, weder im Wasser noch an den Ufern von Eilean Mòr oder anderen Inseln. Übrigens wäre es unwahrscheinlich, dass erfahrene Seeleute bei einem so starken Sturm, wie er beschrieben wurde, den sicheren Turm verlassen hätten. Außerdem war der Sturm ja auch zum Zeitpunkt der letzten Eintragung laut Logbuch abgeflaut und in der restlichen Zeit gab es bis zum Eintreffen der Hesperus am 21.12.1900 keine Hinweise auf einen erneuten Sturm.
Die 3 Männer waren schlicht verschwunden.
Was meint ihr, sind sie einfach ob der Einsamkeit verrückt geworden und haben sich in die Fluten gestürzt? Sind sie einem Unfall zum Opfer gefallen? Oder ist etwas ganz anderes geschehen?
Jedenfalls auch eine Geschichte, über die man nicht so einfach hinweggehen sollte.
Möchte aber neben dem Thema mit der Ivan Vassily aus dem Buch nur noch dieses Thema hier nehmen, da mir diese beiden Geschichten am Interessantesten erscheinen (und ich ja auch nit das ganze Buch hier veröffentlichen kann ;) ).
Also:
Die Insel ,,Eilean Mòr" ist Teil der Inselgruppe der Äußeren Hybriden, die nordwestlich von Schottland liegen.
Sie ist ziemlich felsig, sperrlich bewachsen und bis auf Seevögel trifft man eigentlich keine Tierwelt dort an. Die Insel ist außerdem nur schwer mit dem Schiff zu erreichen.
Im 17. Jahrhundert verbrachte der Ex-Bischof von Killaloe, St. Flannan seinen Lebensabend als Einsiedler auf der Insel, er ließ sich eine kleine Kapelle bauen und wurde bis zu seinem Tode von Anhängern versorgt.
1899 ließ die britische Regierung dort einen Leuchtturm errichten, als Schutz für die Seeleute, die dort vorbeifuhren.
Auf der Ost- sowie auf der Westseite wurde ein kleines Dock gebaut, damit je nach entsprechendem Wetter dort die Versorgungsschiffe landen konnten.
Der Name des Versorgungsschiffes war ,,Hesperus", es lief die Insel regelmäßig an (alle 14 Tage), um die Besatzung des Leuchtturms mit Lebensmitteln, Post und dergleichen zu versorgen und abwechselnd einen auf Landurlaub mitzunehmen.
Die Besatzung bestand aus 4 pensionierten Seemännern, der Dienst wurde in je 6 Wochen auf der Leuchtturminsel und 2 Wochen Landurlaub aufgeteilt, ständig sollten 3 Leute anwesend sein.
Die Namen der Männer lauteten Joseph Moore, Thomas Marshall, James Ducat und Donald McArthur.
Soweit die Fakten, nun zu den Geschehnissen:
Bis zum Dezember 1900 geschah nichts besonderes, im Gegenteil, die Männer langweilten sich laut dem Buch ziemlich, denn außer fischen gab es keinerlei Freizeitmöglichkeiten auf der Insel, sie unterhielten sich, lasen, spielten, taten ihren Dienst usw.
Am 6. Dezember trat Joseph Moore seinen Landgang an, um am 21. Dezember zurückzukehren.
In den vergangenen 2 Wochen kurz nach seiner Abreise war die See recht ruhig gewesen, nach dem Ablegen des Schiffes jedoch gab es einen starken Sturm.
Aus diesem Grund konnte die ,,Hesperus" erst am 26.12.1900 die Insel anlaufen.
Ungewöhnlicherweise hatte die Besatzung in den vergangenen Tagen, als sie in der Nähe der Insel auf besseres Wetter zum Anlegen wartete, keine Lichtzeichen vom Leuchtturm bemerkt, wie es eigentlich der Job der Leuchtturmwärter gewesen wäre.
Auch als das Schiff am Ost-Dock anlegte und die Schiffssirene hören ließ, gab es keine Reaktion, niemand kam ihnen entgegen.
Der Joseph Moore, der Kapitän und 6 Matrosen begaben sich nun zu dem Leuchtturm, um den Grund herauszufinden, warum kein Licht gebrannt hatte und niemand auf das Schiff reagierte.
Trotz intensiver Suche auf der ganzen Insel und im Leuchtturm selbst konnten sie seltsamerweise keinen der drei zurückgebliebenen Leuchtturmwärter entdecken.
Es fehlte nichts vom persönlichen Besitz und auch die Ausrüstung, die zum Leuchtturmdienst gehörte, war in Ordnung und gepflegt.
Lediglich das Ölzeug und die Gummistiefel von 2 Männern waren nicht mehr vorhanden.
Im Buch stehen Auszüge aus dem Logbuch des Leuchtturms, die ich hier mal wiedergeben möchte:
12.12.1900: ,,...Noch nie so einen Sturm erlebt. Brecher unwahrscheinlich hoch. Zerren am Leuchtturm. Sonst alles in Ordnung. Ducat gereizt."
Geschrieben wurde von Tom Marshall.
Ungewöhnlich war, dass Ducat gereizt sein sollte, da er erst kurz vor Moore seinen Landurlaub gehabt hatte und eigentlich ausgeruht sein sollte.
Außerdem war an Land nichts von einem Sturm bemerkt worden, auch Schiffe hatten zu dem Zeitpunkt nichts berichtet.
12.12.1900: ,,...Mitternacht. Noch wütet der Sturm...Ducat ruhig. McArthur heult."
Als Anmerkung steht dabei, dass McArthur ein erfahrener und harter Seemann war, der schon viele Stürme mitgemacht hatte und an Land öfters in Schlägereien verwickelt war.
13.12.1900: ,,Sturm dauerte über Nacht an...Ducat ruhig. McArthur betet...12 Uhr mittags. McArthur und ich haben gebetet."
Die letzte Eintragung steht unter dem 15.12.1900:
,,Sturm hat aufgehört. See ist wieder ruhig. Gott wacht über allem."
Aus dem Buch geht hervor, dass die Männer am 15. Dezember verschwunden sein müssen, denn ein Schiff namens ,,S.S. Archer" passierte in der Nacht die Leuchtturminsel und stieß fast mit ihr zusammen, da kein Licht im Turm brannte.
Der Verbleib der Männer konnte nie aufgeklärt werden. Man vermutete, dass die Männer vielleicht von Wellenbrechern von den Felsen gerissen wurden, fand jedoch nirgends irgendwelche Leichen, weder im Wasser noch an den Ufern von Eilean Mòr oder anderen Inseln. Übrigens wäre es unwahrscheinlich, dass erfahrene Seeleute bei einem so starken Sturm, wie er beschrieben wurde, den sicheren Turm verlassen hätten. Außerdem war der Sturm ja auch zum Zeitpunkt der letzten Eintragung laut Logbuch abgeflaut und in der restlichen Zeit gab es bis zum Eintreffen der Hesperus am 21.12.1900 keine Hinweise auf einen erneuten Sturm.
Die 3 Männer waren schlicht verschwunden.
Was meint ihr, sind sie einfach ob der Einsamkeit verrückt geworden und haben sich in die Fluten gestürzt? Sind sie einem Unfall zum Opfer gefallen? Oder ist etwas ganz anderes geschehen?
Jedenfalls auch eine Geschichte, über die man nicht so einfach hinweggehen sollte.