Spurloses Verschwinden von Menschen
25.05.2007 um 13:17Ach ja, die lieben Verschwundenen.
Nach Kriminalstatistiken und erst kürzlich imZDF
"Frontal 21" berichtet, verschwinden jedes Jahr in der BRD 100.000Menschen.
Bis auf
eine Restmenge von 6.000 tauchen sie allerdings wiederauf.
@cipher:
Das
Märchen von den "in den Wolken verschwundenen" Soldatenvon Gallipoli wird durch häufiges
Wiederholen weder besser noch wahrhaftiger.
Hier noch mal der heutige
Erkenntnisstand:
Lediglich ein Truppenteil derauf britischer Seite an den Kämpfen
beteiligten Verbände erreichte einen gewissenBekanntheitsgrad aufgrund seines
geheimnisvollen Schicksals. Es handelt sich dabei umdes 1. Bataillon des 5. Norfolk
Regiments, welches bei den schweren Kämpfen in derSuvla Bucht unter merkwürdigen
Umständen verschwand. Das 5. Norfolk Regiment gehörtedamals zur 163. Brigade der 54.
Division des 9. Britischen Corps.
Die traurigeBerühmtheit, welche das
verschwundene Bataillon erlangte, resultiert aus mehrerenFaktoren. Zunächst einmal stand
die Einheit dem britischen Königshaus sehr nahe. Siewurde vor allem zur Bewachung der
königlichen Güter von Sandringham eingesetzt. Einezweite merkwürdige Tatsache war, daß -
zumindest nach offiziellen Angaben - diesterblichen Überreste der gefallenen niemals
gefunden wurden. Nicht zuletzt abersorgte eine seltsame Geschichte für Publizität, die
erst lange Jahre nach dem Krieg inUmlauf gebracht wurde.
Das Verschwinden der
Männer des 1. Bataillons wird vonverschiedenen Autoren bis zum heutigen Tag mit einem
göttlichen Eingreifen in dasKriegsgeschehen oder sogar mit der Entführung durch UFOs in
Zusammenhang gebracht. DieUrsache für diese Legendenbildung ist ein im Jahr 1965 von
einem ehemaligen Teilnehmerdes Dardanellenfeldzuges veröffentlichter Bericht. Der aus
Neuseeland stammendeehemalige Pionier Frederick (nach anderen Quellen Francis) Reichardt
behauptete darin,Zeuge des seltsamen Verschwindens der Norfolks gewesen zu sein. Drei
weitereKriegsveteranen bezeugten seine Aussagen.
Am Nachmittag das 12. August
1915beobachtete Reichardt mit seinen Kameraden über dem Kampfgebiet eine Anordnungvon
sechs bis acht brotlaibförmigen Wolken, die genau über dem Bereich schwebten, inwelchem
das 5. Norfolk Regiment zum Angriff angetreten war. Diese Wolken wiesen nachden Aussagen
der Veteranen eine vollkommen andere Beschaffenheit auf, alsgewöhnliche
Wolkenformationen. Sie sollen eine feste, nahezu metallische,reflektierende Struktur
besessen haben.
Eine der Wolken senkte sich trotz desstarken Windes soweit in
ein enges Tal ab, bis sie Bodenkontakt hatte. In diese Wolkemarschierte nach Reichardts
Aussage das 1. Bataillon des 5. Norfolk Regiments beiseinem Vorrücken hinein. Nachdem
der letzte Soldat in der grauen Nebelmasseverschwunden war, soll sich die Wolke vom
Boden gelöst haben, um rasch aufzusteigenund sich mit den übrigen Wolken zu einem
Verband zusammen zu schließen, der dann raschnach Norden, gegen den Wind (!), davon
segelte. Keiner der Soldaten des 1. Bataillonswurde jemals wieder gesehen. Reichart und
seine Kameraden versicherten an Eides stattdie Wahrheit ihrer Aussagen.
Diese
merkwürdige Geschichte erschien zuerst ineiner neuseeländischen Publikation mit dem
Titel "Spaceview". Danach wurde sie von derbekannten UFO-Zeitschrift "Flying Saucer"
veröffentlicht. Seitdem kursiert ReichartsBericht in unzähligen anderen
grenzwissenschaftlichen Publikationen.
Trotzoffenkundiger Ungereimtheiten -
Reichardt zitierte das falsche Datum, das falscheBataillon und die falsche Position -
wurde die Geschichte zum festen Bestandteil derUFO-Literatur. Doch das Schicksal des 1.
Bataillons der 5. Norfolk Regiments war vielgrausamer als Entführung durch
Außerirdische. Im folgenden soll der Versuchunternommen werden, die damaligen Ereignisse
zu rekonstruieren.
Der Angriffam 12. August begann nicht vor 16.45. Er wurde
durch schweres Geschützfeuer derbritischen Schiffsartillerie vorbereitet, das 16.00 Uhr
begann. Während die Regimenterder 163. Brigade vorrückten, trafen sie auf ernsten
Widerstand der türkischenVerteidiger. Die Briten gerieten in schweres
Maschinengewehrfeuer, das ihnen vor allemauf der linken Flanke entgegenschlug, während
die weiter rechts vorgehenden Truppenmit Schrapnellgeschossen eingedeckt wurden. Das
Maschinengewehrfeuer war sowirkungsvoll, dass es den Vormarsch der linken Flanke
stoppte. Das 1. Bataillon des 5.Norfolk Regiments unter dem Kommando des erfahrenen
Oberst Beauchamp hingegen rückteauf der rechten Flanke in dem unübersichtlichen Gelände
energisch vor. Dabei schlossensich seinem Bataillon auch Teile anderer britischer
Verbände an.
Was danachmit Oberst Beauchamp und seinen Männern geschah,
beschrieb Sir Ian Hamilton in seinemBrief vom 11. Dezember 1915. Er nannte das Ganze
"eine sehr geheimnisvolle Sache".
"Das 1/5. Norfolk war auf der rechten Flanke
und sah sich einem wenigerstarken Widerstand gegenüber als der Rest der Brigade. Gegen
die schwächeren Kräftedes Feindes ließ Oberst Sir H. Beauchamp, ein tüchtiger,
erfahrener Offizier,begeistert vorrücken. Ihm folgte der beste Teil des Bataillons. Das
Gefecht wurdeschwerer, der Boden bewaldeter und unübersichtlich. Hier wurden viele
Männer verwundetoder blieben durstig und erschöpft zurück. Sie fanden zu den
ursprünglichen Positionenwährend der Nacht zurück. Doch der Oberst, mit ihm sechzehn
Offiziere und 250 Männer,rückten unbeirrt weiter vor, den Feind vor sich hertreibend.
Von ihnen gab eskeinerlei Nachricht oder Lebenszeichen mehr. Sie verschwanden im Wald
und warenverloren. Nicht ein einziger von ihnen kam zurück".
Es dauerte noch
mehrereJahre, bis das Schicksal der Verschollenen aufgeklärt werden konnte. Am 23.
September1919 notierte der mit der Registrierung von Gräbern beauftragte britische
Offizier inGallipoli: "Wir haben die 5. Norfolks gefunden - insgesamt 180 Mann. Davon
gehörten122 zum 5. Norfolk Regiment, einige wenige zum Hant- und Suffolk Regiment und
ein paarzum 2/4. Suffolk Regiment. Wir konnten nur 2 von ihnen identifizieren - die
SoldatenBarnaby und Cotter."
Die Verluste des 5. Norfolk Regiments betrugen
insgesamt22 Offiziere und 350 Mann. Bei den vermissten Offizieren handelte es sich um
ColonelSir Horace Proctor Beauchamp, C.B. ; Captain and Adjutant A. E. Ward; Captains E.
R.Cubitt, F. R. Beck, Pattrick, Mason, A. C. Coxon, Woodwark; Lieutenants E. A.Beck,
Gay, V. M. Cubitt, T. Oliphant ; 2nd Lieutenants Burroughs, Proctor, Beauchamp,Adams,
Fawkes.
Die englische Presse nahm sich zu jener Zeit der Geschichte an,und
verbreitete die Legende, dass die britischen Soldaten im Kampf Mann gegen Manngefallen
waren, und in einem tapferen Kampf bis zum letzten Atemzug eine große AnzahlFeinde mit
in den Tod genommen hätten. Der mehr als 50 Jahre lang geheim gehalteneamtliche Report
hingegen war weitaus prosaischer.
Die Gefallenen lagen imBereich von ungefähr
einer Quadratmeile verstreut, ca. 800 Meter hinter der türkischenFrontlinie. Die meisten
toten wurden in den Ruinen eines kleinen Bauernhofes gefunden.Dies war vermutlich auch
jenes Gehöft, an dem Oberst Beauchamp zuletzt gesehen wordenwar. Das Gelände war als
einziges Gebiet in der Nähe Suvla bewaldet. Die Fundstellestimmte auch mit der letzten
bekannten Position des verschwundenen Bataillons überein.
Die Erklärung dafür,
dass es keine Überlebenden des 1. Bataillons der 5.Norfolks gab, ist einleuchtend. Die
Türken machten bei dieser Schlacht keineGefangenen. Sollten die britischen Soldaten
gefangen genommen worden sein, oder sichin aussichtsloser Lage ergeben haben, so sind
sie mit Sicherheit an Ort und Stelleniedergemacht worden. Der amtlichen Report über das
Schicksal der 5. Norfolks ECompany untermauert diese Vermutung mit einem außerordentlich
bedeutsamen Detail.Jeder der 122 aufgefundenen Toten war durch Kopfschuß hingerichtet
worden. EineBestätigung dafür, daß die Türken routinemäßige Erschießungen durchführten,
findetsich im Bericht von Arthur Webber, einem Überlebenden, der in Yarmouth Company des
5.Norfolk Regiments während der Schlacht am 12. Augusts 1915 kämpfte. Arthurerhielt
einen Schuß ins Gesicht. Als er verwundet am Boden lag, hörte er, daß dietürkischen
Soldaten Verwundete und Gefangene in seiner nähe erschossen oder mit demBajonett
erstachen. Nur die Intervention eines deutschen Offiziers rettete ArthursLeben. Seine
Kameraden wurden alle an Ort und Stelle hingerichtet.
DieWirklichkeit des
Krieges ist meist grausamer als jene Legenden, die in seinem Gefolgeentstehen.
Autor: Thomas Ritter
Nach Kriminalstatistiken und erst kürzlich imZDF
"Frontal 21" berichtet, verschwinden jedes Jahr in der BRD 100.000Menschen.
Bis auf
eine Restmenge von 6.000 tauchen sie allerdings wiederauf.
@cipher:
Das
Märchen von den "in den Wolken verschwundenen" Soldatenvon Gallipoli wird durch häufiges
Wiederholen weder besser noch wahrhaftiger.
Hier noch mal der heutige
Erkenntnisstand:
Lediglich ein Truppenteil derauf britischer Seite an den Kämpfen
beteiligten Verbände erreichte einen gewissenBekanntheitsgrad aufgrund seines
geheimnisvollen Schicksals. Es handelt sich dabei umdes 1. Bataillon des 5. Norfolk
Regiments, welches bei den schweren Kämpfen in derSuvla Bucht unter merkwürdigen
Umständen verschwand. Das 5. Norfolk Regiment gehörtedamals zur 163. Brigade der 54.
Division des 9. Britischen Corps.
Die traurigeBerühmtheit, welche das
verschwundene Bataillon erlangte, resultiert aus mehrerenFaktoren. Zunächst einmal stand
die Einheit dem britischen Königshaus sehr nahe. Siewurde vor allem zur Bewachung der
königlichen Güter von Sandringham eingesetzt. Einezweite merkwürdige Tatsache war, daß -
zumindest nach offiziellen Angaben - diesterblichen Überreste der gefallenen niemals
gefunden wurden. Nicht zuletzt abersorgte eine seltsame Geschichte für Publizität, die
erst lange Jahre nach dem Krieg inUmlauf gebracht wurde.
Das Verschwinden der
Männer des 1. Bataillons wird vonverschiedenen Autoren bis zum heutigen Tag mit einem
göttlichen Eingreifen in dasKriegsgeschehen oder sogar mit der Entführung durch UFOs in
Zusammenhang gebracht. DieUrsache für diese Legendenbildung ist ein im Jahr 1965 von
einem ehemaligen Teilnehmerdes Dardanellenfeldzuges veröffentlichter Bericht. Der aus
Neuseeland stammendeehemalige Pionier Frederick (nach anderen Quellen Francis) Reichardt
behauptete darin,Zeuge des seltsamen Verschwindens der Norfolks gewesen zu sein. Drei
weitereKriegsveteranen bezeugten seine Aussagen.
Am Nachmittag das 12. August
1915beobachtete Reichardt mit seinen Kameraden über dem Kampfgebiet eine Anordnungvon
sechs bis acht brotlaibförmigen Wolken, die genau über dem Bereich schwebten, inwelchem
das 5. Norfolk Regiment zum Angriff angetreten war. Diese Wolken wiesen nachden Aussagen
der Veteranen eine vollkommen andere Beschaffenheit auf, alsgewöhnliche
Wolkenformationen. Sie sollen eine feste, nahezu metallische,reflektierende Struktur
besessen haben.
Eine der Wolken senkte sich trotz desstarken Windes soweit in
ein enges Tal ab, bis sie Bodenkontakt hatte. In diese Wolkemarschierte nach Reichardts
Aussage das 1. Bataillon des 5. Norfolk Regiments beiseinem Vorrücken hinein. Nachdem
der letzte Soldat in der grauen Nebelmasseverschwunden war, soll sich die Wolke vom
Boden gelöst haben, um rasch aufzusteigenund sich mit den übrigen Wolken zu einem
Verband zusammen zu schließen, der dann raschnach Norden, gegen den Wind (!), davon
segelte. Keiner der Soldaten des 1. Bataillonswurde jemals wieder gesehen. Reichart und
seine Kameraden versicherten an Eides stattdie Wahrheit ihrer Aussagen.
Diese
merkwürdige Geschichte erschien zuerst ineiner neuseeländischen Publikation mit dem
Titel "Spaceview". Danach wurde sie von derbekannten UFO-Zeitschrift "Flying Saucer"
veröffentlicht. Seitdem kursiert ReichartsBericht in unzähligen anderen
grenzwissenschaftlichen Publikationen.
Trotzoffenkundiger Ungereimtheiten -
Reichardt zitierte das falsche Datum, das falscheBataillon und die falsche Position -
wurde die Geschichte zum festen Bestandteil derUFO-Literatur. Doch das Schicksal des 1.
Bataillons der 5. Norfolk Regiments war vielgrausamer als Entführung durch
Außerirdische. Im folgenden soll der Versuchunternommen werden, die damaligen Ereignisse
zu rekonstruieren.
Der Angriffam 12. August begann nicht vor 16.45. Er wurde
durch schweres Geschützfeuer derbritischen Schiffsartillerie vorbereitet, das 16.00 Uhr
begann. Während die Regimenterder 163. Brigade vorrückten, trafen sie auf ernsten
Widerstand der türkischenVerteidiger. Die Briten gerieten in schweres
Maschinengewehrfeuer, das ihnen vor allemauf der linken Flanke entgegenschlug, während
die weiter rechts vorgehenden Truppenmit Schrapnellgeschossen eingedeckt wurden. Das
Maschinengewehrfeuer war sowirkungsvoll, dass es den Vormarsch der linken Flanke
stoppte. Das 1. Bataillon des 5.Norfolk Regiments unter dem Kommando des erfahrenen
Oberst Beauchamp hingegen rückteauf der rechten Flanke in dem unübersichtlichen Gelände
energisch vor. Dabei schlossensich seinem Bataillon auch Teile anderer britischer
Verbände an.
Was danachmit Oberst Beauchamp und seinen Männern geschah,
beschrieb Sir Ian Hamilton in seinemBrief vom 11. Dezember 1915. Er nannte das Ganze
"eine sehr geheimnisvolle Sache".
"Das 1/5. Norfolk war auf der rechten Flanke
und sah sich einem wenigerstarken Widerstand gegenüber als der Rest der Brigade. Gegen
die schwächeren Kräftedes Feindes ließ Oberst Sir H. Beauchamp, ein tüchtiger,
erfahrener Offizier,begeistert vorrücken. Ihm folgte der beste Teil des Bataillons. Das
Gefecht wurdeschwerer, der Boden bewaldeter und unübersichtlich. Hier wurden viele
Männer verwundetoder blieben durstig und erschöpft zurück. Sie fanden zu den
ursprünglichen Positionenwährend der Nacht zurück. Doch der Oberst, mit ihm sechzehn
Offiziere und 250 Männer,rückten unbeirrt weiter vor, den Feind vor sich hertreibend.
Von ihnen gab eskeinerlei Nachricht oder Lebenszeichen mehr. Sie verschwanden im Wald
und warenverloren. Nicht ein einziger von ihnen kam zurück".
Es dauerte noch
mehrereJahre, bis das Schicksal der Verschollenen aufgeklärt werden konnte. Am 23.
September1919 notierte der mit der Registrierung von Gräbern beauftragte britische
Offizier inGallipoli: "Wir haben die 5. Norfolks gefunden - insgesamt 180 Mann. Davon
gehörten122 zum 5. Norfolk Regiment, einige wenige zum Hant- und Suffolk Regiment und
ein paarzum 2/4. Suffolk Regiment. Wir konnten nur 2 von ihnen identifizieren - die
SoldatenBarnaby und Cotter."
Die Verluste des 5. Norfolk Regiments betrugen
insgesamt22 Offiziere und 350 Mann. Bei den vermissten Offizieren handelte es sich um
ColonelSir Horace Proctor Beauchamp, C.B. ; Captain and Adjutant A. E. Ward; Captains E.
R.Cubitt, F. R. Beck, Pattrick, Mason, A. C. Coxon, Woodwark; Lieutenants E. A.Beck,
Gay, V. M. Cubitt, T. Oliphant ; 2nd Lieutenants Burroughs, Proctor, Beauchamp,Adams,
Fawkes.
Die englische Presse nahm sich zu jener Zeit der Geschichte an,und
verbreitete die Legende, dass die britischen Soldaten im Kampf Mann gegen Manngefallen
waren, und in einem tapferen Kampf bis zum letzten Atemzug eine große AnzahlFeinde mit
in den Tod genommen hätten. Der mehr als 50 Jahre lang geheim gehalteneamtliche Report
hingegen war weitaus prosaischer.
Die Gefallenen lagen imBereich von ungefähr
einer Quadratmeile verstreut, ca. 800 Meter hinter der türkischenFrontlinie. Die meisten
toten wurden in den Ruinen eines kleinen Bauernhofes gefunden.Dies war vermutlich auch
jenes Gehöft, an dem Oberst Beauchamp zuletzt gesehen wordenwar. Das Gelände war als
einziges Gebiet in der Nähe Suvla bewaldet. Die Fundstellestimmte auch mit der letzten
bekannten Position des verschwundenen Bataillons überein.
Die Erklärung dafür,
dass es keine Überlebenden des 1. Bataillons der 5.Norfolks gab, ist einleuchtend. Die
Türken machten bei dieser Schlacht keineGefangenen. Sollten die britischen Soldaten
gefangen genommen worden sein, oder sichin aussichtsloser Lage ergeben haben, so sind
sie mit Sicherheit an Ort und Stelleniedergemacht worden. Der amtlichen Report über das
Schicksal der 5. Norfolks ECompany untermauert diese Vermutung mit einem außerordentlich
bedeutsamen Detail.Jeder der 122 aufgefundenen Toten war durch Kopfschuß hingerichtet
worden. EineBestätigung dafür, daß die Türken routinemäßige Erschießungen durchführten,
findetsich im Bericht von Arthur Webber, einem Überlebenden, der in Yarmouth Company des
5.Norfolk Regiments während der Schlacht am 12. Augusts 1915 kämpfte. Arthurerhielt
einen Schuß ins Gesicht. Als er verwundet am Boden lag, hörte er, daß dietürkischen
Soldaten Verwundete und Gefangene in seiner nähe erschossen oder mit demBajonett
erstachen. Nur die Intervention eines deutschen Offiziers rettete ArthursLeben. Seine
Kameraden wurden alle an Ort und Stelle hingerichtet.
DieWirklichkeit des
Krieges ist meist grausamer als jene Legenden, die in seinem Gefolgeentstehen.
Autor: Thomas Ritter