Der verfluchte Wachturm von San Juan, Kuba

In San Juan, Kuba (welches? es gibt mehrere Orte dieses Namens in Kuba) soll ein alter Wachturm stehen, der 1859 aus den Steinen eines Tempels (gab es Tempel aus Stein auf Kuba?) errichtet worden sein soll und in dem mehrere Soldaten während der Nachtwache spurlos verschwanden, allerdings nicht ohne vorher mit ihren Gewehr geschossen zu haben.
Schließlich wurde der Hauptmann Manolo Herez aus Manzanillo zum Wachturm und hielt mit sechs Unteroffizieren in einem Wäldchen in der Nähe des besagten Turmes, in dem kein Soldat mehr Dienst schieben wollte, Wache. Interessanterweise gab es in den ersten Nächten keine besonderen Vorfälle, doch am letzen Tag der Anwesenheit von Herez konnte er sehen, wie ein dunkler Fleck den Wachposten, der sich vor dem Turm aufhielt, folgte. Dann sah Herez im Innern des Turmes ein hell aufblitzendes Licht, in dessen Schein er noch den Wachmann erkannte und hörte einen heftigen Knall.
Als Herez mit seinen Männern zum Turm eilte, fand er niemanden darin vor, obwohl es anscheinend nur eine Tür gab und die Fenster viel zu klein waren, um hindurch zu klettern.
Es gelang nie diesen Fall zu klären. Dieser Fall muß sich sehr ins Bewußtsein des kubanischen Militärs eingeprägt haben, denn als man an Stelle des Turmes eine Radarstation errichten wollte, ließ man von diesem Vorhaben ab.

Die gesamte Geschichte gibt es auf https://www.geisternet.com/spukorte/spukorte-sonstige/260-wachturm-san-juan.html .

Wie kann man herausfinden, um welches San Juan in Kuba es sich handelte? Gab es wirklich Tempel auf Kuba?

@Marfrank
Vielleicht gibt es ja in Deutschland irgendwo Kubaner, die aus der Gegend kommen und wissen, welcher Ort gemeint ist. Die könnte man fragen.

Gab es eigentlich überhaupt gemauerte Tempel in Kuba?

@Marfrank
Mangels spanischer Sprachkenntnisse habe ich auf Englisch gesucht und finde zu diesem gespenstischen Wachturm genau eine Seite, wo sich jemand nähere Infos zu Deiner Quelle erbittet. Legenden verbreiten sich normalerweise schnell im Internet, deshalb beschleicht mich mittlerweile das ungute Gefühl, dass Deine Quelle die Originalquelle sein konnte und alles nur ein müder Hoax. Dass der Ort einen Allerweltsnamen trägt, hätte dann System.

Falls ich mich irre und doch noch jemand mit detaillierten Informationen um die Ecke kommt, würde es mich umso mehr freuen.

Ich habe gerade mal die Geschichte von Kuba recherchiert. Bis Kolumbus die Insel im Jahre 1492 "entdeckt" hatte, lebten auf der Insel vorwiegend Indianerstämme wie etwa die Tainos und die Guanahatabey. Wie allgemein bekannt ist, errichten diese keine Tempel aus Stein.
https://kuba.eu/land-leute/geschichte/

Auch gibt es keine Hinweise darauf, dass die Maya oder die Azteken je den Seeweg dorthin gefunden haben. Das wären die mir bekannten Bevölkerungsgruppen in der Gegend, die Tempel aus Stein gebaut haben.

Von daher Tippe ich auf eine Hoax oder Gruselgeschichte die sich das hiesige Militär am Lagerfeuer erzählt.

prunge schrieb:errichten diese keine Tempel aus Stei

Warum überhaupt Tempel aus Stein?!? Ging es nicht um einen Wachturm?

Nemon schrieb:Warum überhaupt Tempel aus Stein?!? Ging es nicht um einen Wachturm?

Der Wachturm soll aus den Steinen eines Tempels errichtet worden sein und deswegen spukt es dort angeblich.

prunge schrieb:Der Wachturm soll aus den Steinen eines Tempels errichtet worden sein und deswegen spukt es dort angeblich.

Pardon, habe ich überlesen. Was ein B.S. Dass wir überhaupt auf was angesprochen werden :(
Aber egal. Man muss ja nur auf Google Earth die Küste abfahren und sehen, wo Steilküsten infrage kommen.
Okay, Kuba ist ein ein ziemliches Gerät. Das wird in ein paar Minuten nicht erledigt sein. Aber wer Mystery will, muss auch mal was dafür tun ;)

Ich hatte schon mal angefangen. Die vagen Angaben helfen aber nicht wirklich bei der Eingrenzung.

Ich habe diese Geschichte schon einmal in den 1990er Jahren in einem Buch über paranormale Phänomene gelesen, doch habe ich bis ich kürzlich über die Seite https://www.geisternet.com/spukorte/spukorte-sonstige/260-wachturm-san-juan.html nirgends wo etwas davon gefunden.

Interessant ist, daß es eine ähnliche Geschichte von einem Fort in San Juan auf Puerto Rico gibt ( https://www.atlasobscura.com/places/garita-del-diablo ). Wurde diese in veränderter Form in Kuba erzählt?

@Marfrank
Gut möglich, dass die deutsche Quelle die Geschichte frei nacherzählt. Bei meiner Recherche bin ich auch auf mehrere Festungen in Orten namens San Juan auf Puerto Rico gestoßen. In einem Artikel war sogar von Gespenstern die Rede; leider finde ich den nicht mehr. Da habe ich mich kurz gefragt, ob vielleicht eine Verwechslung vorliegen könnte. In der Karibik gibt es doch eine geteilte Insel, aber das waren Haiti und die Dominikanische Republik. Zudem sind Festung und Turm doch etwas anderes. Zumindest bis zu Wikipedia ist die Legende noch nicht vorgedrungen.,

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Festung_San_Felipe_del_Morro
https://en.m.wikipedia.org/wiki/Castillo_San_Felipe_del_Morro

@Marfrank
Je länger ich darüber nachdenke, desto mehr bin ich mir sicher, dass es dieselbe Geschichte ist. Es stimmen trotz einiger Unterschiede einfach zu viele Details, bis zum zurückgebliebenen Gewehr. Die Costa-Rica-Version liefert aber auch gleich eine romantische Erklärung: Der Soldat ist bei einer Nachtwache desertiert und mitsamt seinem Mädchen verschwunden. Dass die Kameraden unter diesen Umständen einen "Dämon" ins Spiel bringen, ist kurios, aber menschlich: Ich vermute Sympathie mit den Durchgebrannten und Bequemlichkeit. Wer will schon eine große Suche starten, nur um ein Liebespaar an den Galgen zu bringen?

Dass es einmal Bermuda-Dreieck-Literatur und Internet geben würde, konnten vor 300 Jahren die wenigsten ahnen.

Kann schon sein. Es gibt aber auch durchaus sehr ähnliche Sagen, die unabhängig voneinander entstanden sind. Zwei Beispiele sind

* Mäuseturm in Bingen ( https://de.wikibrief.org/wiki/Mouse_Tower )
* Popiels Untergang ( https://de.wikibrief.org/wiki/Popiel )

Was die Möglichkeit der Existenz des beschriebenen Wachturms in Kuba betrifft, dürfen wir nicht vergessen, daß dieser, wenn sich seit 1860 niemand mehr um ihn gekümmert hat, er heute unter tropischer Vegetation verschwunden sein dürfte.

Es gab nie und nimmer einen "Tempel" auf Cuba, die Prä-Maya indianischen Aboriginies besiedelten Cuba zwischen 10.000 und 5.000 vor unserer Zeit, bauten sich ihre Hütten aus Palmholz, was sie heute noch tun.

Nicht mal die Fotos in dem verlinkten Artikel, lassen sich über Bilderrückwärtssuch verorten: "0 Matches", also samt und sonderst, Text und Grafiken am Computer erschaffen und die Geschichte bedient sich beliebter Zutaten von Grusel Märchen "Dunkler Fleck folgte Personen", "Gewehr abgefeuert doch niemand da" gleich mehrfach, plus Märchen ff bis in die heutige Zeit "aus Gründen".

Die Geschichte ist von Anfang an einfach nur abstrus, dümmlich und unglaubwürdig, weil allesamt ohne die kleinste glaubwürdige historische Grundlage, dabei gibt es nur 2 Berge bzw. Hügel mit Namen San Juan: Einer in Santiago de Cuba an der Südküste, auf dem eine Schlacht im 19.
Wikipedia: Battle of San Juan Hill
Jahrhundert zwischen der eingedrungenen weltherrschaftssüchtigen amerikanischen Armee, mit der U.S. Kavallerie zu Fuss, mangels fehlender Transportkapazitäten, sowohl für Pferde als auch für gesamt 2 Brigaden und heute steht da, genau wie vor 124 Jahren am 1. Juli, ein Hölzerner Wachturm des damaligen Fort als Denkmal an diese Schlacht
Wachturm San Juan Hügel Denkmal

Der andere San Juan Hügel liegt im Westen auf 600 Meter über Normal Null und da ist absolut nichts.

EchoM1 schrieb:Nicht mal die Fotos in dem verlinkten Artikel, lassen sich über Bilderrückwärtssuch verorten

Da steht aber auch:

Anmerkung:
Leider existieren keine Fotos vom Turm. Für unseren Beitrag haben wir uns daher Bilder ausgesucht, die der Beschreibung des Wachturmes ähneln. Zudem ist unklar, um welchen "San Juan" in Kuba es sich handelt - um San Juan im Bundesstaat "Villa Clara" oder im "La Havana".

Quelle: https://www.geisternet.com/spukorte/spukorte-sonstige/260-wachturm-san-juan.html

@EchoM1
Wer sagt, dass es ein Tempel der Indianer war? Der Turm wurde im 19. Jahrhundert gebaut. Da war Kuba schon einige Zeit "entdeckt". Es könnte z.B. eine alte Kapelle der Conquistadoren oder sogar eine aufgegebene kleine Synagoge von jüdischen Glaubenflüchtlingen aus Spanien gewesen sein. Es ist aber auch möglich, dass es ein Überrest einer vergessenen indianischen Kultur auf Kuba gewesen war, von der vielleicht nur noch dieser eine steinerne Tempel existierte. Auf dem Festland gibt es ja sehr wohl indianische Steinbauten.

@JackHackett: diese Überlegungen hatte ich auch gehabt. Es gibt noch ein weiteres Detail, was meiner Meinung nach gegen eine Verortung nach Puerto Rico spricht. Die Festung in San Juan ist schon seit Jahrzehnten ein Kulturdenkmal und ich glaube nicht, daß man diese wegen des Baus einer Radarstation hätte geopfert.

@Marfrank
Ich verlinke mal hier meinen Beitrag aus dem Thread Unbekanntes Wesen im Pfälzer Wald. Passt hier genauso, mMn.

Zitiere mich mal selbst:

Es gibt auch noch eine andere Methode/Art.
Auf Facebook wurde mir heute irgend so ein spooky ein Beitrag angezeigt, in dem es um einen Bauchredner ging, der eine total außergewöhnliche Puppe hatte. Hieß angeblich „The Charly and Edgar Show“, wobei Charly der Bauchredner und Edgar die Puppe sein sollte.
Die Puppe wirkte angeblich wie ein echter Junge, von Größe und Beschaffenheit her.
Das Ende war denn, dass sich der Typ, durch die steigende Skepsis und Gerüchte des Publikums in der Befürchtung entlarvt zu werden, in seiner Umkleide (oder wie das heißt) einsperrte. Und als man die Tür aufbrach, lag der Bauchredner tot da und die Puppe in ihrer Kiste.
Naja, dann bla, angeblich hatte die Puppe echte Fingerabdrücke usw, der Körper in Lack eingehüllt usw, es sollte also ein echte Jungen-Leiche gewesen sein und bla, es konnte nie herausgefunden werden wer der tote Junge war und bla, Mystery und so.

Naja, wie dem auch sei. Ich googelte natürlich gleich danach, und landete schließlich bei Edgar Bergen.
Aber nix mit „The Charly and Edgar Show“ und so, zumal die Namen umgekehrt belegt waren, der Bauchredner hieß Edgar, und die Puppe Charly.
Und nix und nirgends etwas über diese "Gruselstory“ nachzulesen.

Also bestes Beispiel wie sehr im www gelogen wird, nur um Klicks orwhatever zu generieren.
Eine völlig ausgedachte Story.

Die Geschichte mit dem verfluchten Wachturm gibt es allerdings, wie schon erwähnt, mindestens seit den 1990er Jahren.

Marfrank schrieb:Die Geschichte mit dem verfluchten Wachturm gibt es allerdings, wie schon erwähnt, mindestens seit den 1990er Jahren.

Ja und? Du hast es aus einem Buch damals. Papier ist geduldig sagt man.
Und wird wohl versucht daraus eine Legende zu machen, via www.