Niederbayern88 schrieb:Was ich mich bei diesen schönen Thread frage:
gibt es denn Bilder, wo man nicht gleich von "Fake" ausgehen kann?
Sofern die Bilder nicht gezielt bearbeitet wurden handelt es sich bei den "Geisterbildern" in der Regel um einfache Fehldeutungen wo meist einfach nur an der Kamera rasch vorbeihuschende Staubpartikel, Insekten, Rauchschwaden oder Trugbilder, etc. also das Erkennen von vermeintlichen Gesichtern und Figuren in bestimmten Dingen und Mustern die abgelichtet wurden. Auch Doppelbelichtungen sind nach wie vor ein alter Klassiker bei diesem Thema.
Das wohl mit berühmteste Geisterfoto das lange Zeit als "echt" galt war/ ist ja das Bild von der "Brown Lady" von Raynham Hall das Fotografen im Jahr 1936 auf der Treppe von Raynham Hall aufnahmen und später im Country Life Magazin veröffentlicht wurde:
Wikipedia: Brown Lady of Raynham HallHierbei soll es sich um den angeblichen Geist von Lady Dorothy Walpole (1686–1726) handeln von der es bereits zuvor schon mehrere Sichtungen in dem Anwesen gegeben haben soll und schließlich von den Fotografen Captain Hubert C. Provand und Indre Shira auf der Treppe abgelichtet wurde als sie in Raynham Hall an einem Artikel für das Country Life Magazin arbeiteten.
Jedoch wurden auch hier schon bald kritische Stimmen laut, die darlegten, daß das Bild offenbar mittels einer versehentlichen Doppelbelichtung, fettigen Substanzen auf der Linse oder durch übereinandergelegte Bilder manipuliert wurde. Zudem weist die Figur eine starke Ähnlichkeit mit einer Statue der Jungfrau Maria auf weshalb das Foto wohl eine einfache Überlagerung der Madonna-Statue auf der leeren Treppe ist. Also selbst lange vor den Zeiten von Photoshop und anderen Bildbearbeitungsprogrammen gab es bereits reichlich naturalistische Methoden um "Geisterbilder" herzustellen.
Auch als im 19. bis teils noch ins 20. Jahrundert das gesellschaftliche Interesse an Okkultismus, Spiritismus, etc. besonders groß war und sich die sogenannten "Ektoplasmabilder" aus Séancen wie hier
Original anzeigen (0,2 MB)https://www.team-ghosthunter.de/interessantes/mediumismus-spiritismus/ektoplasma/großer Beliebtheit erfreuten, reichte für das "Medium" bereits die Verwendung von leichtem halbwegs transparentem Gewebe wie
Gaze aus um daraus in abgedunkelten Räumen "Geister" durch diverse Körperöffnungen "materialisieren" zu lassen.
Um es kurz zu machen: Mir wäre jedenfalls kein Geisterbild bekannt, daß nicht irgendwie bewusst oder unbewusst manipuliert worden sein könnte. Und ich denke, gerade mit den zahlreichen Möglichkeiten der heutigen Zeit dürfte dies auch mittlerweile so gut wie unmöglich sein.