Beweise, dass es Vampire gegeben hat/gegeben haben kann
27.10.2006 um 11:31
Erzsébeth schaffte es irgendwie, den Bediensteten zu entkommen und der Hinrichtungzuzusehen. Sie sah mit an, wie einem Pferd der Bauch aufgeschlitzt wurde und der zum Todeverurteilte in den Bauch gestopft, dass nur noch sein Kopf herausschaute und und dasPferd wieder zugenäht wurde.
Als Elisabeth 9 Jahre alt war, kam es zu einemBauernaufstand. Den Bauernrebellen gelang, es in das Schloß Ecsed, in dem Elisabethuntergebracht war, einzudringen. Einige Kinderfrauen schafften es Elisabeth und ihrebeiden älteren Schwestern Anischka und Sandra durch einen geheimen Tunnel nach draußen zuführen. Als sie langsam eingeholt wurden, versteckten die Kinderfrauen Elisabeth aufeinem Baum, allerdings war es zu spät, die anderen Báthory Kinder ebenfalls in Sicherheitzu bringen. Die Kinderfrauen wurden sofort durch Schläge mit Äxten und Morgensternengetötet, die beiden Schwerstern wurden vergewaltigt und an dem Baum auf dem sichElisabeth versteckte, aufgehängt. Elisabeth sah das alles mit an und war nicht in derLage sich zu bewegen, was ihr wahrscheinlich das Leben rettete. Am nächsten Morgen konntesie mit Hilfe eines entlaufenen Pferdes zur nächsten Ortschaft reiten. Dort waren auchschon die gefangengenommenen aufständischen Bauern. Die Bauern wurden alle unter ihrenAugen gefoltert und durch Vierteilung hingerichtet. Es wird erzählt, daß Elisabeth beidem Anblick der Leiden der Bauern vor Freude uriniert hat.
Im Alter von 11Jahren wurde Elisabeth mit Férencz Nadasdy verlobt. Die Nadasdy`s waren eine wenigerwohlhabende und weniger bedeutende Familie in Ungarn. Über das Alter von Férencz gibt esverschiedene Angaben, wahrscheinlich aber wurde er 1555 geboren. Seine schulischeErziehung erfolgte den Berichten seiner verwitweten Mutter zu Folge von 1565 bis 1567 inWien. Seine schulischen Leistungen waren wohl eher mäßig. Férencz war eher einathletischer Typ, der später unter dem Namen "Der Schwarze Ritter von Ungarn" in denKämpfen gegen die Türken zu Ruhm und Ansehen kam. Aus heutiger Sicht erscheint eineVerlobung mit 11 ziemlich früh. Aus der damaligen Sicht war das jedoch normal.
Die nächste Jahreszahl, die als gesichert angesehen werden kann, ist das Jahr 1574.In diesem Jahr gabar Elisabeth eine Tochter. Sie wurde offensichtlich von einemLandarbeiter geschwängert. Sie wurde bis zur Geburt auf einer entfernten Burg derBáthory´s gebracht, andere Quellen behaupten, sie sei bis zur Geburt unter der Obhutihrer zukünftigen Schwiegermutter gewesen. Auf jeden fall ist nichts über den weiterenVerbleib der Tochter bekannt, außer dass sie zu Landarbeitern gegeben wurde.
Elisabeth und Ferencz heirateten am 8. Mai 1575 im Schloß Verrano, eine Verbindungzweier protestantischer Familien. Sie war 15, ihr Ehemann 20. Selbst der KaiserMaximilian II. war eingeladen, konnte aber nicht teilnehmen. Er entsandte aber eineDelegation mit einem kostbaren Geschenk. Erzsebéth behielt ihren Namen und Férencz nanntesich nun Báthory-Nádasdy, nicht unüblich, denn nun wurde der eigene Name durch denbedeutenderen Namen der Bathory´s erweitert.
Nach der Hochzeit bewohnten sie dasSchloss Sarvar. Hier waren sie als hart gegenüber ihren Bediensteten bekannt.
Férencz war oft auf Geschäftsreisen (Krieg gegen die Türken). Also hatte Erzsebéthdie Leitung des Haushaltes. Es ist überliefert, dass sie schon in jungen Jahren anfing,ihre Bediensteten auszupeitschen und zu quälen. Es ist auch überliefert, dass sie einegute Ehefrau war, da Férencz jedoch häufig auf Kriegszügen war, hatte sie eine Vielzahlvon Liebhabern und ist wohl mit einem unbekannt gebliebenen jungen Mann durchgebrannt,nach einer kurzen Zeit jedoch reumütig zurückgekehrt. Férencz hat ihr vergeben und nachlanger Kinderlosigkeit gebar sie 1585 ihr erstes Kind, eine Tochter die sie Anna nannte.In den nächsten 9 Jahren gebar sie 2 weitere Töchter, Ursula und Katarina und 1598 ihrenersten und einzigen Sohn Pavol.
Den Briefen an ihre Verwandten nach war sie einegute Mutter, was für Adlige in der damaligen Zeit nichts ungewöhnliches war.
Férencz war, wie immer, viel auf Kriegszügen und Elisabeth besuchte oftmals ihreTante Klara, die offensichtlich bisexuell war. Férencz wurde in dieser Zeit wegen seinerTapferkeit aber auch wegen seiner Grausamkeiten den Türken gegenüber berühmt undberüchtigt. So wird berichtet, dass er daß er bei der Eroberung des Dorfes Urmisz befahlden Priester des Dorfes zu Köpfen und die anwesenden Frauen und Kinder zu vergewaltigenund zu verbrennen. Es ist nie nachgewiesen worden, ob er von den Taten seiner Fraugewusst hat, aber viele Quellen gehen davon aus, dass er ihr von seinen eigenenFoltermethoden berichtet hat und sie auch an Auspeitschungen hat teilnehmen lassen.Férencz hatte eine Peitsche, an deren Spitze silberne Haken angebracht waren. Dieserissen bei Auspeitschungen derart schreckliche Wunden ins Fleisch, dass er die Peitscheirgendwann daheim ließ und Elisabeth gefallen daran fand, sie einzusetzen.
Elisabeth war jung, schön und reich und hatte so immer eine Vielzahl von weiblichenBediensteten um sich. Diese waren das Ziel ihrer Grausamkeiten. Bei den kleinstenVergehen wurde geprügelt und gepeitscht.
Wenn Bedienstete beim Diebstahlerwischt wurden, so liebte es Erzsébeth ihnen glühende Münzen in die Hände zu drücken.
Zu dieser Zeit hatte sie schon Komplizen, Illona Jó, die Amme ihrer Kinder,Dorothea Szentes, genannt Dorka, eine als kräfig bezeichnete Landarbeiterin und einmännlicher Bediensteter Johannes Ujvary, genannt Ficzko. Dorka wird als Hexe beschriebenund von Ficzko sagt man, er sei ein zwergenhafter Krüppel gewesen. Orte ihrer Untatensind Wien, Schloß Lockenhaus, Beckov (sprich: Bezkov)und Cachtice gewesen. Wien undLockenhaus sind ihr aufgrund der Nachbarschaft wohl zu riskant gewesen, Beckov liegtquasi mitten über dem Dorf, also verbrachte sie ihre Zeit in der Burg Cachtice,auch"Csejthe" genannt, weit entfernt vom Dorf und einsam gelegen. Hier störten die Schreieder Gepeinigten niemanden.
Am 4. Januar 1604 starb Férencz an einer Verwundung,die ihm von einer Hure, die er nicht bezahlen wollte, 4 Monate zuvor beigebracht wurde.Allgemein wird dies als der Zeitpunkt angenommen, von dem an ihre Grausamkeit volldurchbrach und das ungezügelte Morden begann.
Als Auslöser für ihreBlutrünstigkeit wird überliefert, dass eine Dienerin sie beim Kämmen verletzte. Elisabethhat sie vor Wut so geschlagen, dass ein Blutstropfen auf ihre Hand kam. Tage später hattesie das Gefühl, ihre Haut wäre jünger geworden. Dies soll der Grund für die Bäder im Blutder Ermordeten gewesen sein. Ich halte dies aber für unwahrscheinlich, da Blut viel zuschnell gerinnt und Gerinnungshemmer wohl auch bei den damaligen "Hexen" noch unbekanntwaren. Grund war wahrscheinlich ihre perverse Lust am Quälen und Täten, reiner Sadismusalso.
Nachgewiesen ist, dass sie es liebte, ihre Opfer zu beißen und ihnen mitden Zähnen das Fleisch vom Körper zu reißen. Ebenso liebte sie es, ihre Opfer mit Nadelnzu durchbohren oder im Winter nackt auf dem Burghof mit Wasser übergießen zu lassen unddie Opfer zu Eissäulen erfrieren zu lassen.
Alle ihre Opfer waren weiblich undjung. Solange es sich um Töchter aus der Landbevölkerung ging, sind die Verbrechen nieaufgefallen. Wie auch, Erszébeth gehörte dem Adel an und das Leben einer Bauerntochterwar nichts wert. Mit der Zeit war die Beseitigung der Leichen zu aufwändig geworden oderes waren zu viele. Elisabeth und ihre Bediensteten wurden nachlässig, sie warfen dieLeichen einfach über die Burgmauern und überließen sie den Wölfen und anderen Tieren. Dashat nicht immer funktioniert und viele Leichen wurden gefunden. Da alle Leichen blutleerwaren, kam schnell die Mär von Vampiren auf.
Später, anscheinend gab es nichtmehr genug junge Mädchen in der Umgebung, gründete Elisabeth eine "Schule für dieErziehung von adligen Mädchen". Diese wurde von den jungen Mädchen des niederen Adels gutbesucht. Aber auch an ihnen lebte sie ihre sadistischen Neigungen aus. Der Pfarrer desOrtes weigerte sich bald, die Beerdigungen vorzunehmen, als die Zahl der Toten anstieg.Also wurden sie ebenso, wie die Bauerntöchter, auf den Feldern abgelegt. Die Bauernfanden viele von ihnen und dies führte dazu, dass die Gerüchte auch dem Kaiser zu Ohrenkamen und er eine Untersuchung anordnete.
In der Nacht zum 30. Dezember drangunter der Führung von Palatine Gyorgy Thurzo Betlemfalvy (heute würde man Premierministervon Ungarn sagen), einem entfernten Verwandten, eine Schar von Bewaffneten in die BurgCachtice ein und setzte die "Blutgräfin" fest. Was sie vorfanden war ein Bild desGrauens.
Im Hofe fanden sie sterbende Mädchen, von Nadeln durchbohrt, mit Wasserübergossen und zu Eissäulen gefroren. In den Kellergewölben fanden sie weitere Opfer,teils dem Tode nahe, schrecklich verstümmelt oder im Verließ auf den Tod wartend.
Elisabeth wurde von Thurzo in ihrer Burg festgesetzt und auf seinen Befehl wurde im"Todesturm" ein Kerker für Erzsébeth hergerichtet, die Fenster zugemauert und nur einekleine Öffnung für Speisen freigelassen. Überliefert ist der Spruch von Thurzo:
"Sie, Elizabeth, sind wie ein wildes Tier. Sie sind in den letzten Monaten IhresLebens. Sie verdienen nicht, die Luft der Freiheit zu atmen, noch das Licht des Herrn zusehen. Sie verschwinden von dieser Welt und erscheinen nie wieder in ihr. Die Schattenwerden Sie einhüllen und Sie finden Zeit Ihr bestialisches Leben zu überdenken. Ichverurteile Sie, Dame von Cachtice, zur lebenslänglichen Gefangenschaft in Ihrem eigenenSchloß."
Hier verbrachte sie den Rest ihres Lebens bis zu Ihrem Tode am14.08.1614. Einer der Wärter wollte durch den Schlitz einen Blick auf die, trotz ihresAlters von 54 noch immer als schön geltende "Tigerin von Cachtice" werfen und sah sie,mit dem Gesicht auf dem Boden liegend, tot. Ihr Testament wurde schon am 31. Juli 1614von 2 Priestern verfasst und von ihr unterzeichnet. Hierin wurde ihr Besitz unter ihrenKindern aufgeteilt.
Ihren Komplizen Ficzko, Dorka, Katarina Beneczky, and IllonaJó, insgesammt 16 ihrer Folterknechte, Magier und Mitgleider ihres Hofstaates,wurde vom2. bis zum 7. Januar 1615 der Prozess gemacht. Alle wurden zum Tode verurteilt undverbrannt, zwei bei lebendigem Leibe, die anderen wurden vorher geköpft.
Elisabeth wurde nie verurteilt und hat sich auch nie für schuldig bekannt. Für siewar alles nur eine Verschwörung der Kirche und die Tode der Mädchen seien alles nur eineFolge von gerechtfertigten Maßregelungen gewesen.
Auch ein zweiter Prozess, beidem über 200 Zeugen gehört wurden, führte nicht zur Verurteilung von Erszébeth.
Die Einwohner des Dorfes Cachtice weigerten sich, sie auf ihrem Friedhof begraben zulassen. So wurde sie auch auf der Burg Cachtice begraben. Elisabeth liegt heute in derFamiliengruft der Báthorys auf dem Lamosz Friedhof in Budapest.
Alle "Akten"über die "Ungarische Hure", wie man sie auch nannte, wurden für über hundert Jahre unterVerschluss gehalten. Selbst ihr Name wurde nur hinter vorgehaltener Hand ausgesprochen.