Bestie von Gévaudan

@Commonsense
Also wenn du "Blutrausch" meinst... Hm, wenn ein Tier derart austickt, kann es glaub ich niemand mehr kontrollieren, bis es sich wieder von alleine beruhigt. Nicht mal massive Gewaltanwendung dürfte helfen, sondern das eher noch verschlimmern.

Bekannter von mir hatte einen rauhaardackel, alte jagdrasse. Allerdings hatte der ihn nur als Haushund. Die gute alte Bine war über Jahre nur ein Knuddelviech erster Güte! ;-)
Dann war die mal zu Besuch bei den Schwiegereltern, wo auch Kaninchen geschlachtet wurden. Wie die dann so dahängen zum Ausbluten hockte sich die Bine mit einmal davor und liess keinen mehr ran. Im Gegenteil die fletzschte die Beißer und drehte total ab. Nix mehr mit Kontrolle.

mfg
Eye

PrivateEye schrieb:Also können wir davon ausgehen, das das Aufeinandertreffen von La Bete und Chastel alleine stattfand. Wäre dies möglicherweise eine arrangierte Sache gewesen, so hätte man oder er dem Tier, die von mir als auch von @Commonsense vermutete Rüstung entfernen können, falls es denn eine gab.

Commonsense schrieb:Möglich wäre auch, daß die Bestie sich aus ihrem Zwinger befreit hatte (wo sie natürlich den Harnisch nicht trug) und automatisch zu ihrem Herrn lief, so daß diesem keine andere Wahl blieb, als das Tier zu erschießen, um nicht überführt zu werden.

so o. so, auf jeden Fall waren die Beiden bis zum Eintreffen der anderen Jäger allein/unbeobachtet, liest man in allen Übersetzungen

ja Hunde anstelle von Waffen wegen dem bestehenden Verbot ist ein schlüsseiges Argument, die gabs dort allerorten, als Haushof- o. Hütehunde
die 'Kampfhund'-Problematik von heute gabs damals noch nicht

@Commonsense
@PrivateEye

@Commonsense
Hast recht mit deinem Bild, danke! Ja, kann sich auch vieles ändern in 300 jahren, schau nur mal den Schäferhund an!

Also wenn du den heimlich zum Jagen nimmst, würdest du das doch auch keinem erzählen, genausowenig wie wenn du noch eine alte Flinte zuhaus gehabt hättest zu der Zeit! Kommt was raus, nehmen sie ihn dir weg, du wirst bestraft, hast keine nahrung mehr. Ausserdem, was niemand kennt, kann er auch nicht in Verbindung mit dir bringen, oder?

Und durch die andauernde probleme mit den Comisards damals, dürften da sicher viele erfahrungen gehabt haben mit Verstecken und Undercoveraktionen!

mfg
Eye

@Sonoh
Eben. Bei dem Schuß war niemand dabei. Sollten neben Jägern ja eigentlich genügend Helfer/Treiber anwesend sein, nicht wahr?

Ja, die "Kampfhunde"Thematik beherrscht uns ja erst seit mitte der 90er ca. Und damals war es eben auch noch nicht so lange her, das diese Tiere regulär genutzt wurden, also eigentlich eine relativ normale Sache damals.

mfg
Eye

@Samnang
@Commonsense
@Sonoh

Was mir noch so durch den Kopf geht, wenn es wirklich so ein Kriegshund oder Nachfahre ist, könnten dann unter Umständen die Knochenverletzungen nicht doch auch von dem Tier selbst stammen? Weis ja nicht ob sich bei denen das gebiss anders darstellt und die Beißkraft. Aber wenn ich davon ausgehe, das diese Tiere zum Kampf und Töten anderer Tiere und auch Soldaten gedrillt wurden, die auch für gewöhnlich schutzkleidung und Panzerumh nutzten, könnte das doch im Bereich des möglichen liegen, oder?

Auch die Rüstung der Tiere selbst war ja teils schon eine Waffe, die Rüstteile mit Stacheln etc bestückt. Könnte so etwas auch Ursache diverser anderer verletzungen sein? Auf jeden Fall wäre es eine Schlüssige Erklärung für La Betes Filmauftritt! Ob sich Ganse da wohl auch entsprechend informierte und möglicherweise bessere informationsquellen hatte?

mfg
Eye

Ein interessantes Interview!

http://www.epilog.de/Film/P_Ph/Texte/Pakt_der_Woelfe_F_2001_Interview_Gans.htm (Archiv-Version vom 21.12.2010)

@PrivateEye

Ja, das entspricht auch meiner Vermutung. Interessanter wäre wahrscheinlich ein Interview mit dem Drehbuchautor Stéphane Cabel.
Denn die Grundzüge des Drehbuches bestanden ja schon, bevor Ganse verpflichtet wurde. Die Recherche dürfte daher Cabel durchgeführt haben.
Ich sehe mal, ob man dazu etwas finden kann...

@Commonsense
Ich versuch auch grad Adresse oder Mail von Gans zu googlen... ein Unterfangen ohnegleichen :-(
Aber es wäre sicher die Mühe wert!

mfg
Eye

@PrivateEye
http://annuaire.118000.fr/R0038874406

Addy ?

@Samnang
Bis jetzt nichts :-(

über cabel ist nichts zu finden-aber das müsste zum. eine Anschrift von ^^ Ganse sein

vielleicht über die Seite:
http://translate.google.de/translate?hl=de&langpair=en%7Cde&u=http://www.fanmail.biz/98670.html

@Samnang
@PrivateEye

Sind sehr zurückhaltend, die Franzosen...

Ich habe noch eine weitere Verfilmung gefunden, die ich selbst leider nicht gesehen habe. Ich hatte seinerzeit wohl gesehen, daß der Film lief, dacht aber, es wäre eine alte Verfilmung und maß dem keine weitere Bedeutung bei.
Tatsächlcih ist es aber eine jüngere Verfilmung, die Jean Chastel entlastet und eine andere Lösung findet.
Hier ist es wohl ein Wolfhund und ein als Wolf verkleideter Mensch.

http://www.arte.tv/de/1588724,CmC=1593484.html (Archiv-Version vom 30.09.2012)

Über die Hintergründe und Recherche ist aber leider nichts zu finden.

Die Autorin war Brigitte Peskine, die zwar auf Facebook zu finden ist, doch dafür müsste man französisch können und zwar wenigstens so gut, wie ich es schlecht kann....

@Commonsense
naja DU man sollte einfach mal einen Versuch wagen-mehr als nichts rauskommen kann nicht, oder.

@Commonsense
Die ich kenne sind ganz easy und ok :-) So, Mail ist raus. Mal sehen ob und wer antwortet.

mfg
Eye

@Samnang

Je höher der Wolfsanteil ist um so scheuer könne die sein, schließen sich oft nur an einen Menschen an

Wikipedia: Saarlooswolfhund
Wikipedia: Tschechoslowakischer_Wolfhund
Wikipedia: Lupo_Italiano

Der Amerikanische wird eher noch problematischer sein: Die Wolfseinkreuzung ist noch nicht lange her und ausgerechnet mit dem größten Type den es unter den Wölfen gibt.

Die Betonung ist dabei wirklich auf können, da nicht alle Wölfe scheu sind und es stark auf die Erziehung ankommt. Ich habe eine Handvoll Teschoslowaken (und Saarloos) gekannt und keiner von denen war scheu. Bei einem sagte die Besitzerin allerdings dass seine Eltern und Gechwister es wären und er nicht so war (wirklich nicht) weil sie ihn schon von klein auf übrhall hingenommen hatte. Natürlich muss man sagen dass in den drei genannten Beispielen schwer zu sagen ist, wieviel Wolf da noch drin ist. Auf der FCI letztes Jahr hatte ich einen Züchter der hat darauf bestanden dass seine Hunde 30 % Wolf haben (und natürlich völlig anders aussehen würden als die Saarloos obwohl genug von denen genauso aussahen), eine andere Züchterin am nächsten Tag hat selber gesagt, dass sie es fraglich findet wieviel Wolf in denen noch ist.

Von welchem "Amerikanischen" redest du?


Was die Kriegshunde angeht, sollte jemand die über lange Zeit in der Gegend gezüchtet haben´, hätte das doch auffallen müssen.

@Fettblatt
Nun das Ende der Kriegshunde kam in Europa ca 1400-1500, als die Feuerwaffen in größerem Maßstab Standard wurden. Warum sollte nicht jemand weitergezüchtet haben? Quasi als Schutzhund für die Familie/Hof etc. waren ja durchaus wilde Zeiten damals und Zivilisten waren ja Waffen auch teils verboten, Hunde aber nicht.
Möchte nicht wissen, was manche sich heute anschaffen würden, wenn sie nur könnten/dürften.

Außerdem könnte ja ein Originaltier auch schon seit Generationen in Familienbesitz sein, samt altes Rüstzeug, und sich mit normalen Hunden fortpflanzen.

mfg
Eye

@PrivateEye

PrivateEye schrieb:waren ja durchaus wilde Zeiten damals und Zivilisten waren ja Waffen auch teils verboten, Hunde aber nicht.

Genau da waren wir schon einmal.
Wenn die Hunde nicht verboten waren und über Generationen weitergezüchtet und dabei vielleicht auch verändert wurden, warum hätte man das geheimhalten sollen?

Hätte nicht jeder gewusst, das Chastels Familie solche Hunde besitzt oder besaß?
Zumindest die Ältesten...

Es erscheint mir wahrscheinlicher, daß, wer immer es auch war, sich das Tier (können auch mehrere Tiere gewesen sein) ganz gezielt und im Geheimen besorgte, um es dann zu seinen Zwecken abzurichten.

@all

Um noch einmal Bezug auf die 2. Verfilmung zu nehmen:

Die Familie Chastel wurde, soweit ich es den verschiedenen Quellen entnehmen konnte, oft auch diskriminiert und als seltsam eingestuft, weil sie hugenottischer Abstammung war. In einer kleinen Gemeinde reicht so etwas, ganz besonders in einer so engstirnigen Zeit, wie dem Rokkoko, schon aus, um eine Vorverurteilung zu treffen.

So wäre es durchaus möglich, daß die Chastels völlig zu Unrecht als seltsam beschrieben wurden.

Obwohl mir die These, Chastel in Partnerschaft mit abgerichtetem Wolfhund, ausnehmend gut gefällt...

@Fettblatt
Mir auch-also Chaselt + Wolfs- Hund oder ähnl. auch der Sohn soll eine halbe Mengerie gehabt haben und gerne abgerichtet und so on....also ich denke nicht dass es zu Unrecht war....hat ja trotz der Heldentat auch kein anständiges Begräbnis bekommen-außer später das "Denkmal"-scheint schon ein eigenartiger Zeitgenosse gewesen zu sein-möglicherweise eben nicht alleine, man muss einfach Fakten suchen die das untermauern

@Commonsense
Kann natürlich auch sein. Wenn du dir aber so ein Tier hältst, besorgst um damit heimlich zu jagen, würdest du es wie eine Waffe auch verstecken.

Chastel war Hugenottischer Abstammung. Die entsandten Dragoner hatten auch unter anderem die Aufgabe im Namen des Königs dort ein wenig auf die Hugenotten und Jakobiner oder jesuiten zu achten (Irgendsower). Die Hugenotten hatten sich wohl teils in den Bergen versteckt etc, außerdem bestand die Möglichkeit einer Eskalation/Bürgerkrieg. Auch sollten sie eine mögliche, verbotene Bewaffnung unterbinden.
Das das oder auch mehrere Tiere probeweise aals Waffenersatz funktionierten, wäre auch denkbar!

mfg
Eye