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Bestie von Gévaudan

1.688 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Bestie ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Bestie von Gévaudan

13.04.2011 um 23:59
@Rumpelstil
Jep. Wenn es also nicht ein Tier war, wer dann? Und warum?

These 1: Ein oder mehrere Täter nutzen das oder die Tiere um sich ihre Opfer zu fangen und
gefügig zu machen. Nach einem möglichen Missbrauch lassen sie das Tier erneut
auf die Opfer los, um sie zu töten. Daher keine Zeugen und ermittelt wird in eine
andere Richtung.

These 2: Ähnlich wie These 1, nur mit dem Unterschied, das die/der Täter möglicherweise
extremere Neigungen hat, das Tier die Opfer gleich einfängt und tötet und ein eventueller
Missbrauch damit erst später stattfindet.



mfg
Eye


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Bestie von Gévaudan

14.04.2011 um 00:04
@Rumpelstil
Irgendwie musste ich gerade an E.A. Poe denken. Der Doppelmord in der Rue Morgue. Dort ist der Täter ja auch ein Tier, und die Todesfälle quasi versehentliche Unglücke.

mfg
Eye


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Bestie von Gévaudan

14.04.2011 um 00:07
@PrivateEye
Ja, die Thesen machen sinn. Jean Chastel??


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Bestie von Gévaudan

14.04.2011 um 00:20
@Rumpelstil
Das ist jetzt die Frage. Immerhin war das 2te getötete Tier, mit den "geweihten Silberkugeln" doch schon sehr medienwirksam! Seltsamerweise war so etwas von anderen Jägern nicht bekannt.

mfg
Eye


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Bestie von Gévaudan

14.04.2011 um 11:29
Wenn das Tier als Einzelgänger gelebt hat würde bei der vermuteten Größe auch ein Bär in Betracht komme, ich glaube aber das die Verletzungsspuren nicht ganz passen.
Bären gibt es in den Pyrenäen im Übrigen noch.


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Bestie von Gévaudan

14.04.2011 um 14:36
@IrreBlütenfee

Ich denke dass die Beschreibung der Verletzungsspuren nicht das Problem wären. Eher die Beschreibungen wie sich la bête bewegt haben soll. Naja ein Bär bewegt sich halt etwas "plump"...


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Bestie von Gévaudan

14.04.2011 um 17:12
@Rumpelstil

Gab mal eine sehr große und schnelle Art, der Kurznasenbär. Mal abgesehen davon schaffen Braunbären in der Spitze durchaus 55 km/h, also alles andere als plumb in dem Sinne.


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Bestie von Gévaudan

14.04.2011 um 19:45
@IrreBlütenfee
@Rumpelstil
Ich denke mal ein Bär sollte doch zu erkennen gewesen sein, auch da es die damals noch weit häufiger gab. Bären sind ja auch Allesfresser, haben also auch ein anderes Gebiss als reine Fleischfresser. Schnell können die kurzzeitig auch sein. Selbst wenn es ein junger Bär anfangs gewesen wäre, hätte er ja noch wachsen müssen. Ein ausgewachsenes Tier dürfte für La Bete zu groß sein.

mfg
Eye


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Bestie von Gévaudan

14.04.2011 um 21:11
Also zuerst die verlangte Quelle zu dem von Zimen:
Der Wolf, Kosmos Verlag, 2003, ab Seite 555

Zum Verhalten von Raubtieren:
Es kommt selbstverständlich darauf an, von was für einer Spezies man redet aber grundsätzlich kann man meines Wissens sagen, dass ein Raubtier seine Beute nicht grundsätzlich verteidigt. Das hängt zum einen von der Motivation ab und zum anderen wie es seine Chancen einschätzt. Um bei einem Wolfsbeispiel zu bleiben:
Nehmen wir an zwei Wölfe schlagen einen Hirsch, würden sie regelmäßig und ausreichend Beute machen, würden sie einem angreifenden Braunbären noch eher ihre Beute überlassen als wenn sie hungrig wären.

Im Falle eines menschlichen Mörders könnte es sich durchaus um einen Lykanthropen/Kuanthropen gehandelt haben, falls dieser sich "mittels" einer Verkleidung als in einen Wolf/Hund verwandelt glaubte.

Im Falle eines tatsächlichen Werwolfs/hundes kann man nur nachwievor sagen, dass es keine Beweise dafür gibt dass eine derartige Verwandlung möglich ist.


Wenn es ein Mörder war, muss man auch sagen, dass er teilweise recht schlampig gehandelt haben muss und im Falle mehrere, eventuell kooperierender, Täter wäre das wohl auch eine sehr schlampige Vorgehensweise.

Ich denke ein Bär wäre definitiv auszuschließen. Die waren wohl doch zu sehr bekannt. Sicher die Angewohnheit von Leuten mit ihrem Gedächtnis zu spielen ist so ziemlich der Fluch jedes Gerichtsvollziehers oder Forschers im Bereich des Beutelwolfs aber dabei handelt es sich meines Wissens nach um die Angewohnheit unbekanntes in bekannte Kategorien zu stopfen oder die Erinnerung den eigenen "Wünschen" anzupassen. In beiden Fällen sehe ich keine Grundlage warum aus einem Bären in der Erinnerung ein Wolf werden sollte. Bei einem Hund wäre das schon möglich aufgrund der alten "so verhalten sie sich nicht" Sache aber bei einem Bären in der damaligen Zeit dürfte das wohl kaum der Fall gewesen sein. Es sei denn es hätte zu der damaligen Zeit schon seit seeeehhhhhrrrrr langer Zeit keine Bären mehr gegeben und die Leute hätten so einen nicht mehr erkannt. Aber ich kann mich an keine Beschreibung oder Abbildung erinnern welche die Bestie allenernstes als einem Bär ähnlich darstellen/beschreiben würde.


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Bestie von Gévaudan

14.04.2011 um 21:31
@Fettblatt
Genau. Und Bären waren ja auch in der Heraldik seit altersher bekannt!

Wie kommst du allerdings auf ein schlampiges Vorgehen seitens eines oder mehrerer menschlicher Täter?

Jemand verkleidet würde ich ausschließen. Es gab genügend vertrauenswürdige Augenzeugen.

Wenn das Tier aber relativ satt war, um die Beute teils aufzugeben, warum gab es dann so viele Angriffe teils kurz hintereinander?

@Fettblatt
@Rumpelstil
Habt ihr schon was neues zu dem Mythos geweihte Kugel/Silberkugel?

mfg
Eye


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Bestie von Gévaudan

14.04.2011 um 21:47
Hallo @alle !

Bitte entschuldigt, wenn ich so in eure Diskusion reinplatze.

Soweit ich weis wurde der Mythos man könne einen Werwolf nur mit einer Silberkugel e.c.t. töten von Hollywood erfunden. Ich hoffe, ich habe euch nicht in die Irre geführt.

Gruß,Gildonus


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Bestie von Gévaudan

14.04.2011 um 21:53
@Gildonus
Das ist mir auch soweit bekannt. Allerdings gibt es Berichte, wo Chastel seine Kugeln in der Kirche weihen liess vor der Jagd. Manchmal wurde die auch als Silberkugeln bezeichnet. Daher verwirrend.

mfg
Eye


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Bestie von Gévaudan

14.04.2011 um 22:04
Man neigt dazu, Menschen von vor einigen Jahrhunderten, immer als etwas doof darzustellen, aber sie waren nicht blöder, als wir heute. Allerdings hatte die Landbevölkerung noch ein ganz anderes Verhältnis, bzw, eine ganz andere Kenntnis der Natur.

Es gab ja einige Zeugen, die einen Angriff überlebt haben und alle sprachen von einem großen Tier. Ich denke, Wölfe und auch Bären waren den Menschen damals durchaus ein Begriff, sie kannten sie realer als wir.
Ein verkleideter Mensch wäre wohl auch aufgefallen, denn eine Verkleidung die wirklich hätte auch in der Nahdistanz täuschen können, müsste zwangsläufig sehr hinderlich sein, da sie ja u.a. die menschliche Fortbewegung kaschieren soll, bzw. hätte überdecken müssen.

Ich denke also es war entweder ein Tier, welches eingewandert/mitgebracht wurde.
Dazu würde auch das Herausreißen der Eingeweide passen, denn das machen Wildtiere ja gewöhnlich auch zuerst, wahrscheinlich sind Innereien leichter zu verdauen, als Muskelfleisch.

Ich persönlich würde auf eine geschwächte/erkrankte/entlaufende Löwin/Junglöwen tippen, wahrscheinlich stark verdreckt, aufgrund von Klima und Bodenbeschaffenheit.
Dazu passt auch, dass Angriffe nahe von menschlichen Besiedlungen stattfanden, da das Tier Menschen gewöhnt war.

Aber das ist natürlich nur meine Theorie, beweisen kann ich es nicht. :)


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Bestie von Gévaudan

14.04.2011 um 22:10
@Wolfshaag
Das Tier wurde ja auch mehrere mal verletzt, wahrscheinlich auch angeschossen. Es wurde vermutet, das es einen Panzer tragen könnte, ähnlich wie die Jagdhunde damals.

mfg
Eye


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Bestie von Gévaudan

14.04.2011 um 22:18
@PrivatEye

Das muss nicht unbedingt gegen meine Theorie sprechen. Es kommt auf das Kaliber, Durchschlagskraft und Trefferort an.

Einen Löwen wirst Du nicht mit einem "Kleinkalibergewehr" umbringen und man bedenke, dass die Schusswaffen der damaligen Zeit eigentlich nur auf relativ kurze Distanz eingesetzt wurden, bzw. Wirkung zeigten. Man müsste also wissen, welche Waffe benutzt wurde und zumindest auf welche Distanz.
Nebenbei könnte eine Verletzung auch erst nach Tagen/Wochen entscheidene Wirkung zeigen.


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Bestie von Gévaudan

14.04.2011 um 22:29
@Wolfshaag
Das Militär war damals mit Musketen ausgerüstet (Duhamels Dragoner), die teils 15-18mm Bleikugeln verschossen! Auf jedenfall ein ordentliches Aua.. Privater Waffenbesitz war zu dieser Zeit in der Auvergne übrigens untersagt! Also hatten nur Militär, Polizei und eventuelle Staatliche Jäger Waffen.

mfg
Eye


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Bestie von Gévaudan

14.04.2011 um 23:16
@PrivateEye

Sicher richtig, was Du sagst, aber eben nur auf kurze Distanz. Man beschoss sich damals auf einer Distanz von 25 m, um optimale Wirkung zu erzielen. Außerdem waren die Musketen damals sehr ungenau, es bleibt zumindest fraglich, ob die "Treffer" auch wirksam waren, bzw. nicht nur eingebildet. Und auf längere Distanzen verursachten Musketen bestenfalls noch einen blauen Fleck.


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Bestie von Gévaudan

14.04.2011 um 23:27
@Wolfshaag
Es hieß ja damals nicht umsonst, man solle erst feuern, wenn man das Weiße im Auge des Gegners sehe... :-)

mfg
Eye


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Bestie von Gévaudan

14.04.2011 um 23:31
@IrreBlütenfee
Zitat von IrreBlütenfeeIrreBlütenfee schrieb:also alles andere als plumb in dem Sinne.
Gut. Dennoch können wir nun ein Bär als täter nun aussließen, denke ich.

@Fettblatt
Danke für die Quelle. Werde leider so schnell nicht dazu kommen das Buch zu lesen.
Zitat von FettblattFettblatt schrieb:Im Falle eines menschlichen Mörders könnte es sich durchaus um einen Lykanthropen
Wenn ich von Menschen als täter schreibe meine ich das "hinter" der Bestie ein Mensch handelt und ich denk dass PrivateEye es auch so meint. Eigentlich so wie ein "jäger" der sein "Hund" vorschickt..

Lykanthropie schließe ich aus eben weil:
Zitat von FettblattFettblatt schrieb:keine Beweise dafür gibt dass eine derartige Verwandlung möglich ist.
@Gildonus
@PrivateEye
Zitat von PrivateEyePrivateEye schrieb:Kugel/Silberkugel
Hab oberflächig gesucht. Bin nicht schlauer geworden. Ich denke auch dass die Silberkugelmythen von der Film/Roman industrie kommen..
Dass die Kugeln von J. Chastel geweiht waren darf als sicher gelten. Ob es Silberkugeln waren oder nicht, er hat sie weihen lassen. Übrigens hat er nur zwei Kugeln weihen lassen, [interpretation] so als ob er wusste dass er nicht mehr Kugeln für die Bestie brauchen würde..[/interpretation] :)

@Wolfshaag
Zitat von WolfshaagWolfshaag schrieb:Ich persönlich würde auf eine geschwächte/erkrankte/entlaufende Löwin/Junglöwen tippen
Macht sinn. Es erscheint mir persönlich eher unwahrscheinlich, aber ausschließen können wir es bisher nicht..


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Bestie von Gévaudan

14.04.2011 um 23:38
@Rumpelstil

Ich kann es ja auch nicht beweisen.^^ Aber die "Begleitumstände" würden passen, denn fahrende Zirkusse gab es dort sicher auch, außerdem hatte Frankreich afrikanische Kolonien, aus denen ein solches Tier, von wem auch immer, "importiert" werden konnte.

Und Löwen waren der Landbevölkerung sicher nicht, in natura, bekannt, sondern wahrscheinlich nur von Bildern. Dort werden aber meist nur ausgewachsene Männchen gezeigt.

@PrivateEye

Eben!^^


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