@free-mystery Bei einem beliebigen Ford aus dieser Zeit (seit ca. 1989 bis ca. 2010) sind die Türschlösser oft schon nach wenigen Jahren ein Problem und lassen sich mit allem öffnen, was halbwegs reinpasst. Der Besitzer merkt davon erstmal nichts, weil sein eigener "Inbusschlüssel" natürlich auch weiterhin funktioniert. Naja, jedenfalls meistens. Die Wegfahrsperre fragt einen Transponder im Schlüssel ab; da wäre jetzt die Frage, wie man ihn ausliest oder umgeht. Mit Sicherheit gab es dafür "Masterschlüssel" bei Ford, und mit Sicherheit haben einige davon im Lauf der Jahre auch die Besitzer gewechselt.
Bei Honda mit einem ähnlichen System gab es eine Weile zu jedem Auto einen "Masterschlüssel" dazu, was die ganze Sache ziemlich lächerlich machte (erstaunlich übrigens, wie viele aktuelle Besitzer diese Schlüssel nicht mehr haben). Vorher reichte es, das externe Steuergerät der Wegfahrsperre einfach vom Strom zu trennen - und es war auch leicht zu finden. Die einzige Hürde war, dass man vorher eine der Türen aufkriegen musste.
Bei Mercedes reichte einige Jahre lang ein Tennisball mit Loch zum Öffnen; bei einigen Audi-Modellen ein simpler, großer Schraubenzieher: Fensterschachtleiste anheben, Riegel nach unten drücken, Leiste wieder aufsetzen. Mit etwas Geschick ging das ohne jeden Schaden (musste ich bei meinem selbst ein paar Mal machen, habe dabei aber zweimal die Leisten zerstört).
Ich kenne es auch von VW/Audi beliebiger Baujahre bis ca. Mitte/Ende der 90er, deren Schlösser irgendwann so ausgenudelt waren, dass beinahe jeder Besitzer eines anderen VAG-Fahrzeugs auch einige andere mit seinem Schlüssel öffnen und häufig sogar fahren konnte (diverse Vorfälle im Bekanntenkreis, ich selbst war mehrmals betroffen). In meinem Fall war der Gag dabei nur, dass ein Bekannter mein Auto auf einem großen Parkplatz gern wo anders hingestellt hat, oder seltsame Dinge reingelegt, oder einfach nur die Richtung in der Parklücke geändert. Andersrum habe ich das dann auch versucht, konnte seinen aber nur aufschließen, nicht fahren.
Aktuellere "Keyless-Go-Systeme" bieten eher noch größere Angriffsfläche, statt sicherer zu sein: Wenn Auto und "Schlüssel" beim Parken nicht weit genug voneinander entfernt sind, kommunizieren sie ständig miteinander und lassen sich relativ einfach via Handy oder Laptop auslesen, wenn man denn weiß, wie. Anschließend öffnet der Dieb das Auto über die Software, ganz ohne mechanischen oder originalen elektronischen Schlüssel. Das trifft in den letzten Jahren vor allem BMW, und die Autos werden dann oft nachts in Sichtweite ihrer Besitzer demontiert oder geklaut.
Dazu möchte ich noch anmerken, dass der IT-Leiter eines ehemaligen Arbeitgebers eine Möglichkeit gefunden hatte, praktisch alle damals aktuellen Autos auf dem Firmenparkplatz mit einem "Universalsender" zu öffnen, die bereits per Funkbefehl entriegelt werden konnten. Das war ein großer Spaß, wenn z.B. Kollege XY auf sein Auto zugeht, auf den Schlüssel drückt und ca. 20 andere Karren auf dem Parkplatz blinken und entriegeln...
Ich vermute in Deinem Fall also eher einen "Joyride" von jemandem, der wusste, wie das geht, als einen unmittelbaren Fingerzeig Gottes.