Zu dem ganzen Mysteryzeugs kann ich nichts sagen, aber da Dir die Katze, wie Du sagst sehr wichtig ist dürften medizinische Infos ja auch sinnvoll sein.
yona schrieb:Ich habe gehört dass eine Pyometra nicht von selbst heilen kann, stimmt das denn?
Jain.
Eine offene bzw leichte Pyo kann besser werden, die Gabe von Antibiotika steigert diese Wahrscheinlichkeit auch.
Nu kommt aber das dicke aber:
Ich habe es in knapp 20 Berufsjahren noch nie erlebt, dass die Pyo nicht wiederkommt.
Und vor dem Studium habe ich auch bei einem Tierarzt gearbeitet, der probiert hat darauf einzugehen, wenn der Halter keine OP wünscht.
Hier muss man sich aber klar machen, dass es sich wirklich nur um den Wunsch des Halters geht und es für das Tier selbst nur in absoluten Ausnahmefällen sinnvoll ist nicht umgehend operativ einzugreifen, z.B. wenn sehr junge Tiere eher leichte Symptome zeigen, dann kann es sinnvoll sein, das Tier stationär aufzunehmen und antibiotisch abzudecken bevor man operiert, ich kenne aber keinen Tierarzt der sich darauf ohne stationäre Aufnahme einlässt, die es möglich macht bei einer Verschlechterung umgehend chirurgisch einzugreifen.
Sich auf einer "abgeheilten" Pyo "auszuruhen" endet erfahrungsgemäß meistens nicht gut.
Im "Bestfall" mit einem Rückfall der dann ein Eingreifen ermöglicht bevor es so schlimm ist, in weit ungünstigeren Fällen kann es aber auch so kommen, dass der Zustand, dann noch schlechter ist und damit auch die Prognose für einen guten Ausgang für die Katze.
Im unschönsten Fall ist die nächste Pyo nicht offen, dann merkt man das bei vielen Katzen erst, wenn sie die Augen verdrehen und umfallen und ich kenne sehr wenige Fälle in denen es dann noch Rettung gab.
yona schrieb:Er hat nur ihren Bauch untersucht und gemeint dass da irgendwelche Wasser/Eiteransammlungen oder so wären (aber nicht aussen) und meinte dass sie die Entzündung hätte, da die Symptome auch darauf hingedeutet haben.
Es gibt da natürlich auch ausführlichere Diagnoseverfahren, aber für Tierärzte mit viel Erfahrung ist der Fall eben klar, wenn die "klassischen" Symptome vorhanden sind.
Dann kann ein Tierarzt grade wenn er über entsprechende Erfahrung verfügt und der Halter erwähnt hat, dass sein Budget begrenzt ist, dann entscheiden, dass er auf weitere Untersuchungen verzichtet, damit das Budget des Halters für die Behandlung genutzt werden muss statt zur Bestätigung einer Diagnose die zu den wenigen gibt, die bei entsprechender Symptomen und mit der beruflichen Erfahrung auch so ganz gut stellen kann.
Die möglichen Differentialdiagnosen sind begrenzt und fallen auf, wenn man die betroffene Gebärmutter entfernt und damit, dass in der Gebärmutter auch noch ein Grund für diese Entzündung sein könnte (was grade nach den Versuchen Nachwuchs von Deiner Katze zu kriegen bzw dem Ausgang dieser Versuche recht wahrscheinlich ist) rechnet ein guter Tierarzt bei sowas auch.
Rumo schrieb:Bitte lass deine Katze dringend ausräumen!!! Eine pyo kommt immer wieder und wenn das eine geschlossene ist, dann merkst du es erst, wenn es zu spät ist.
Dem kann ich mich nur anschließen.
Die Krankengeschichte Deiner Katze die Du hier teilst macht ein Wiederauftreten sehr viel wahrscheinlicher als das nun alles gut ist und so bleibt.
Da solltest Du den außergewöhnlichen Glücksfall, dass sie nicht verstorben ist ausnutzen und sie untersuchen und wenn angezeigt operieren lassen während es ihr gut geht, dass senkt das Risiko von Komplikationen in der Narkose und bei der Abheilung danach erheblich.
Kleiner Tipp:
Wenn Dein Budget begrenzt ist, was ja keine Schande ist, dann sag das beim TA einfach und bitte darum die Narkose auch zu nutzen um mal nach den Zähnen zu schauen, bei einer 8 jährigen Katze kann sich da durchaus schon was blicken lassen und anders als bei einer Not-OP ist eine Operation während es dem Tier gut geht oft mit solchen Vorsorgen vereinbar, denn auch bei Zahnsteinentfernung und Co sind die Kosten für die Narkose ja ein erheblicher Teil der Rechnung.
Heide_witzka schrieb:Reisst die Gebärmutter ein kommt eine Peritonitis hinzu, die ohne sofortige Behandlung tödlich ist.
Wie gesagt, erfahrungsgemäß sind auch bei sofortiger Behandlung die Chancen da alles andere als gut.
Ich habe auch katzige Patienten erlebt, die zu dem Zeitpunkt des Reissens bereits unter Antibiose standen, weil der Halter keine Operation wollten und auch bei diesen Tieren ging das bis auf absolute Einzelfälle nicht gut aus.
Dazu kommt, dass die schlechten Überlebenschancen nur ein Faktor sind und man auch bedenken muss, dass eine Katze, die so etwas überlebt unglaublich leidet und sich an die dann unabwendbare Notoperation üblicher Weise noch ein Klinikaufenthalt anschliesst, der für die Katze gar nicht schön ist und für Dich sehr teuer werden kann.
Also Hexenbrett und Co mal bei Seite, bitte lass Dein Tierchen gründlich untersuchen, wenn sie an einer Erkrankung stirbt die Du hättest abwenden können wird es Dir doch auch nur noch viel schlechter gehen.
Sie kann nicht selbst zum Tierarzt gehen, dazu ist sie auf Dich angewiesen.
Ich kann es Dir nicht versprechen, aber Du wärst nicht der erste Tierbesitzer, dem es schlecht geht, weil Du immer noch Angst um Deine Katze hast.
Es besteht also durchaus die Chance, dass es Dir auch besser geht sobald Du Dein Tierchen so hast behandeln lassen, wie es der Tierarzt Deines Vertrauens empfiehlt und dieses Damokles-Schwert der Pyo weg ist.
Wenn nicht musst Du natürlich auch Deine eigene Gesundheit in Angriff nehmen.