@MrRiveSir MrRiveSir schrieb:Oder Erliegen Sie einem trieb, den wir nicjt verstehen.
Töten ist kein Trieb, wohl aber eine instinktive Reaktion auf echte oder vermeintliche Gefahr für sich oder den Nachwuchs (oder eine Notwendigkeit, um Futter zu bekommen).
Die Störung liegt daher nicht darin, dass solche Menschen einen anderen, zusätzlichen Trieb hätten, sondern darin, dass sie Gefahr verspüren, wo keine ist, oder die andere, weniger bis gar nicht Gestörte, eben anders, ruhiger, lösen würden.
Menschliches "Böse sein" ist eine überzogene, aber durchaus natürliche, Reaktion auf negativen Stress. Die eigentliche Störung liegt in eher in der unangebrachten bzw übermäßigen Heftigkeit der Reaktion, sowie in der unangebrachten Anwendung in Situationen, in denen es eigentlich nicht notwendig wäre.
Die andere Störung, wie sie zB bei Sadisten oder Serienkillern vorkommt, hat u.a. eine Ursache in einer verminderten neurologischen Reizwahrnehmung, in einer sehr hohen neurologischen Reizschwelle. Diese Leute empfinden nichts darunter.
Es gibt neurologische Anzeichen, eben messbare Hormonausschüttungen, die vermuten lassen, dass solche eher anormale Reizverarbeitungen angeboren sind. So wie Depressionen durch mangelnde Glückshormone verursacht werden können, so können auch unangebracht vermehrte Angst oder Aggressionen durch vermehrt oder vermindert ausgeschüttete Hormone verursacht werden.
Jemand, der in Sekunden von 0 auf 180 geht, wie man so schön sagt, tut dies nicht mit Absicht, sondern seine Stresshormone werden zu schnell und zu viel ausgeschüttet oder/und zu langsam wieder abgebaut.
Erziehungs-, Erfahrungs- und Umwelteinflüsse können das genetisch vorgegebene Potential dann auch noch fördern oder behindern.
Abgesehen davon, sind sogenannte "böse Handlungen", moralisch und wertfrei betrachtet, einfach Handlungen, die man zB setzen muss, um selbst am Leben zu bleiben. Einfach zB nur mal auf die Jagd gehen. Wenn ich nur Fleisch zum Essen habe, dann muss ich das Tier zwangsläufig töten.
Keine Katze ist zB "böse", weil sie Mäuse tötet, um sie zu fressen.
Sie ist auch dann nicht böse, wenn sie sie tötet, aber nicht frisst. In ihr läuft einfach nur ein genetisches Programm ab, das sie nicht steuern kann. Und dieses Programm sieht ein Töten der Beute vor. Jedes in Frage kommende Beutetier, vor allem, wenn es sich bewegt, löst diesen Instinkt und somit eine Kette instinkt- und reflexartiger Reaktionen aus.