qRG5 schrieb:Ob du das als Fakten ansehen willst oder als Märchen, das bleibt dir überlassen.
Genau das sagt der Satz "Es gibt eben mehr zwischen Himmel und Erde als du sehen kannst." aus.
Das ist keine Phrase die nichts aussagt sondern du hast den Sinn nicht verstanden.
Nee, ihr versteht das falsch!
Das "Hamlet-Argument"
Es gibt mehr Dinge zwischen Himmel und Erde, als Eure Schulweisheit sich erträumen lässt? (Hamlet-Argument) There are more things in heaven and earth, Horatio, / Than are dreamt of in your philosophy.? 1. Akt,5. Szene
Dort wird ja auch insinuiert, dass es einmal in späteren Zeiten gelingt, eine Behauptung/Methode(z.Zt.wissenschaftlich noch nicht nachgewiesen)zu erklären. Lustig an diesem "Hamlet-Argument" ist jedoch, dass es noch weiter geht im Text:
Vertraute Hamlet wirklich auf das Wissen in ferner Zeit, wenn der Grund für den Tod seines Vaters dann bekannt ist, wie das Zitat vermuten lässt? Lesen wir weiter in Hamlet bis Ende 2. Akt 2. Szene, dann lesen wir dort
Ich will Grund, der sichrer ist?( ?I'll have grounds more relative than this? )
Er ist also nicht bereit, dem Geist (ihm erschienen als sein verstorbener Vater) zu glauben, der dem jetzigen König, dem Bruder des verstorbenen Vaters und Hamlets Oheim, die Schuld am Tod seines Vaters zuschreibt. Er bittet eine vorbeireisende Schauspielertruppe, die Mordszene vor der Hoföffentlichkeit zu spielen und begründet dies so:
"Sie sollen was/ wie die Ermordung meines Vaters spielen vor meinem Oheim: ich will seine Blicke beobachten, will ihn bis ins Leben prüfen. Stutzt er, so weiß ich meinen Weg? ich will Grund, der sichrer ist?"
Hamlet geht, nach heutigen Maßstäben, bereits wissenschaftlich vor: Er prüft die Vermutung, der Geist habe ihn getäuscht und der jetzige König sei unschuldig.
Erst nach der Widerlegung (Falsifizierung) der Vermutung durch das Verhalten des Königs ist Hamlet bereit, zu handeln, und den König zu töten.
Die Vermutung ist falsifizierbar und kommunizierbar. In der Falsifizierbarkeit und Kommunizierbarkeit (einer Vermutung/Theorie), nämlich dem Verhalten des Königspaares vor der Öffentlichkeit, liegt gerade der wissenschaftliche Test.
Das Hamlet-Zitat ist demnach kein Beleg für die Existenz bislang noch nicht erklärbarer Wirkungsweisen/Wirkungsmechanismen alternativ-medizinischer Heilmethoden.
Ganz im Gegenteil, Hamlet möchte, wie die Wissenschaft heute, Grund, der sichrer ist und handelt erst, wenn er seine Vermutung geprüft hat.
Liest man den Text also weiter,dann ist der erste Teil des "Hamlet-Arguments" ein klassisches Eigentor.
http://www.ratioblog.de/entry/fehlschluss-19-das-galileo-gambit