Neue bzw. unbekannte Fähigkeiten nach Schädel-Hirn Trauma

Hallo an alle

Ich hatte vor 2 jahren einen unfall und hab mir dabei den schädel gebrochen, einhergehend mit 4 hirnblutungen.

Meine frage, gibt es fälle wo hirnverletzungen zu einem persönlich "unentdeckte bzw. unbekannte mentale fähigkeiten" verliehen?

Ich meine damit zum beispiel wenn jemand immer eine niete in mathe war, dass er danach plötzlich zu einem genie wurde in dem gebiet (etwas übertrieben), aber so in der art.

Oder dass man nach so einem trauma plötzlich größere geistige kapazitäten hat, sich beim lernen leichter tut, logisches denken verbessert wird, dass man ganzheitlicher denkt, etc...

Mich würde aber auch interessieren ob sich spirituell etwas tun kann. Fragt mich aber bitte nicht was, das frage ich nähmlich euch.

freue mich auf antworten

@Grautsch
Ja ein Fall ist mir bekannt der hatte danach jede Sekunde von seinem Leben gewusst, also man hat ihn fragen können wo er am 22.07.1994 um 19:53 gestanden hat in der Wohnung der hat dir das sagen können.
Muss irgendwie schrecklich sein, aber ein Beweis das unser Gehirn alles weiß und nichts vergisst.

@Nightshot
woher ist dir der fall bekannt?

Ich hab mal von jemandem gelesen, ich weiß nicht wo, kann sogar hier gewesen sein, der nach nem schweren Unfall fließend Japanisch reden sollen konnte und das nichtmal selbst bemerkt hat.

@Grautsch
Hab ich mehrmals gelesen es war ein Sportler aus den USA glaub ich mal.

@Primeval
hm?
dazu muss das Wissen doch vorhanden gewesen sein, eine Sprache taucht ja nicht plötzlich im Gehirn auf

@ISF
Ich weiß auch nicht, hab ich nur gelesen, deswegen viels mir zu dem Thema ein, kommt mir auch ziemlich Spanisch vor.

Oh mein Gott war der flach..

@Primeval

boah das is schwer zum schlucken.

es hat ja jeder schon mal einen auf japaner gemacht und so getan als rede er japanisch. wenn man der sprache nicht mächtig is mag es sich ja vl so anhören als ob das sinn ergibt, da für einen unwissenden das ja nur irgendwelche laute sind.

@ISF

Vielleicht waren seine Vorfahren aus Japan und ist in Deutschland aufgewachsen, durch diesen Schaden im Gehirn konnte er dann Japanisch auch weider so etwas Ähnliches das unser Gehirn viel mehr aufnimmt als wir selbst denken und wir Zugriff haben.

@Grautsch
Ich hab dazu nicht erwähnt, das die irgendwie in einem Japanischen Restaurant saßen mit paar Freunden und der Typ soweit ich mich erinnere plötzlich angefangen hat mit den Bediensteten auf Japanisch zu reden, und das angeblich selbst nichtmal bemerkt hat, das er grad japanisch redet.
Kam ihm wohl wie normales Deutsch vor.

wenn er seine vorfahren nicht gehört hat glaube ich das nicht

genetisch kann ja sehr viel info vererbt werden, aber eine sprache?

@Primeval

geile scheise, werd das nach meiner schlafphase mal googlieren. gute nacht

@Grautsch
Bei so einem heftigen Fall können durchaus bestehende Verknüpfungen kaputtgehen, so daß neue geschaffen werden müssen bzw. andere Hirnbereiche als Ausgleich "übernehmen" müssen. Wenn Du Dir gerade einen Teil verletzt hast, der Dich vorher quasi daran gehindert hat, mehr zu erreichen, ist das kein großes Wunder. Evtl. hat auch einfach die Hinrhälfte, die für mathematisch-logische Sachen verwendet wird, bei Dir mehr Aufgaben übernehmen müssen und ist dadurch leistungsfähiger geworden.

Das andere, zuvor schon bekannte, Sprachen auf einmal genutzt werden (oder sogar ausschließlich) ist keine Seltenheit - gerade wenn das Sprachzentrum von der Verletzung betroffen ist.

Ich mußte mal nach einer Kopfverletzung ziemlich viel mit der linken Hand machen und auf englisch denken, weil alles andere fürchterliche Kopfschmerzen verursachte. Hat lange gedauert, mich davon zu erholen.

@Grautsch
Gute Nachtˆˆ Mir fällt auch momentan die Quelle nicht ein, aus der ich das habe, könnte sein das ich nach Sprachgenies gegoogelt hab z.B. Emil Krebs oder so und dann drauf gestoßen bin.

@Screet

dein interessanter post hält mich glatt davon ab mich zu bette zu begeben.

dass mit anderen zuvor bekannten sprachen ist mir auch nicht neu, hat mir mein hirndoktor eine lustige anekdote erzählt.

mich würde interessieren, wann, um die geschädigte hirnstruktur zu kompensieren, neue verbindungen (durch gesunde hirnzellen) entstehen, und wann einfach ein anderer teil des hirnes die aufgaben der lädierten region übernimmt.

dass mit dem englisch denken und der linken hand finde ich äußerst interessant

@Grautsch

Auf die schnelle kann ich dazu sagen, das die jeweiligen Verbindungen die bei dem Bruch "gekappt" wurden, sich wieder einen weg Bahnen und dabei auch auf anderen Verbindungen treffen können mit denen die sich Verbinden.
Hoffe dass das im Grunde richtig ist

@Grautsch
Ich hatte in dem Fall zumindest den Vorteil, daß ich mit englisch schon ganz gut umgehen konnte und daß ich auf Grund einer anderen Verletzung einige Jahre zuvor bereits viel mit der linken Hand machen mußte (was ich aber nach dem Ausheilen der Verletzung wieder sein ließ) - aber tatsächlich war es so, daß dies nach der Kopfverletzung für eine recht lange Zeit die Einzige Möglichkeit war, fürchterlichen Kopfschmerzen zu entgehen.

Was da genau im Hirn passiert, wie das funktioniert, da kann ich Dir leider auch nicht soviel zu sagen.

Leider wurde bei mir vor dem Unfall nie mein Gedächtnis professionell getestet...als ADHSler habe ich da ohnehin eine etwas andere Verarbeitung als andere, wie es aussieht. Nachdem das ausgeheilt war, wurde ich in dem Bereich jedenfalls im Rahmen einer Studie getestet und habe denen schlichtweg den Test für das Arbeitsgedächtnis, welcher so gestaltet war, daß man ihn eigentlich nicht bis zum Ende führen kann, gesprengt. Ich war da aber auch nicht der Einzige (wenngleich die meisten ADHSler da offenbar anders abschnitten). Davor habe ich aber teilweise schon hin und wieder heftige Gedächtnisleistungen erbringen können, doch mit dem Testergebnis hätte ich nie gerechnet.

Allerdings habe ich ohnehin eine Vergangenheit voll mit Gehirnschütterungen usw...als Kind habe ich einmal bei zu raschem Aufstehen so heftig den Hinterkopf gestoßen, daß der Knochen entsprechend geändert ist. Bei der Verletzung, wo ich die Probleme mit rechter Hand und Deutsch hatte, habe ich mir auch eine richtige Delle im Schädel (über dem linken Auge) geholt. Was da genau passiert ist, weiß ich aber nicht, die Ärzte hatten sich damals geweigert, das zu untersuchen/behandeln.

Screet schrieb:Ich mußte mal nach einer Kopfverletzung ziemlich viel mit der linken Hand machen und auf englisch denken, weil alles andere fürchterliche Kopfschmerzen verursachte. Hat lange gedauert, mich davon zu erholen.

Wie meinst du das auf einglisch denken? Wenn du dir Sprache vorstellst, diese dann in englisch, weil deutsch wehgetan hätte?

@Primpfmümpf
Die Sprache vorstelle? Nee, ich meine, richtig das Denken, läuft halt normal in Deutsch ab, doch das führte damals zu heftigen Kopfschmerzen. Beim "umschalten" auf Englisch gingen die weg.

Also statt "was schau' ich mir heute mal im Fernsehen an" "what am I gonna watch on TV today" als Gedankengang.

Ich weiß auch nicht, was damals passiert ist...die Ärzte waren der Meinung, ohne Bewußtlosigkeit kann nichts schlimmes passiert sein, Untersuchung und Behandlung seien somit nicht nötig. Ich habe aber jahrelang eine ausgeprägte Anisokorie danach gehabt (ähnlich ausgeprägt wie hier Wikipedia: File:Anizokoria.JPG ). Schlafen ging die erste Zeit nur im Sitzen - wenn ich im Schlaf doch in normale Liegeposition gerutscht bin, gab es fürchterliche Übelkeit und Benommenheit beim Aufwachen. Das war nach einigen Wochen weg, das Kopfschmerzproblem blieb über ein Jahr.

Immerhin, nachfolgend bin ich einigen nicht deutschsprachigen Personen begegnet, wo mir das sehr geholfen hat :D Wenn ich mit solchen Personen zu tun habe, schalte ich oftmals komplett (auch für längere Zeit danach) auf Englisch um. Das ist so extrem, daß ich auch sonst bei einigen Gedanken auf Deutsch englische statt deutscher Wörter einbaue und erstmal lange grübeln muß, was die deutsche Entsprechung dafür wäre.

Hi. Gucke mal unter Savants nach bei Wiki oder so. Hier mal ein Auszug daraus:
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Die Inselbegabung – auch Savant-Syndrom genannt – ist das Phänomen, dass Menschen, die eine kognitive Behinderung oder eine anderweitige (häufig tiefgreifende) Entwicklungsstörung aufweisen, sehr spezielle außergewöhnliche Leistungen in einem kleinen Teilbereich („Inseln“) vollbringen können. 50 Prozent der bekannten Inselbegabten sind Autisten. Sechs von sieben Inselbegabten sind männlich. Es gibt keine zuverlässigen Untersuchungen darüber, wie häufig das Savant-Syndrom auftritt. Der Autismus-Forscher Darold Treffert schlug 1989 eine Unterscheidung in erstaunliche und talentierte Savants vor.[1] Während die erstaunlichen Savants wirklich herausragende Fähigkeiten besitzen, weisen die talentierten Savants höchstens durchschnittliche Leistungen auf, die aber in Anbetracht ihrer Behinderung bemerkenswert sind.
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Finde ich sehr Faszinierend...