@chobie Ich halte prinzipiell Abstand von dem neueren Kram, halte daher auch nix von Wicca, dem Lavey Satanismus oder ähnlich geartete neopaganistische bzw. esoterische Bewegungen der jüngsten Vergangenheit. Das Neueste, was diesbezüglich in meinem Schrank steht, ist das Liber Al von Crowley. Ich reagiere auch mit allergischer Ablehnung auf dieses ganze "Hey, wir lehnen den Mainstream-Mythos ab und verwenden für Gott den Terminus Energie."-Gequatsche.
Ich bin zwar zu 90% Atheist, aber mich regt dieser ganze substitutionelle Kram ein wenig auf. Christ bleibt Christ, egal ob er seinen Gott Energie, Universum, Jehowa oder Jeff nennt...
Darüberhinaus ist das Christentum nicht mit der Kirche gleichzusetzen. Da stellt sich nicht die Frage, ob Huhn oder Ei. Das Christentum ist etwa zwei tausend Jahre alt, die katholische Kirche (so wie wir sie heute kennen) etwa 1700 und ist zusammen mit der orthodoxen die älteste der christlichen Institutionen. Warum ist das so? Auf dem Konzil von Nicaea 325 n.Chr. wurde festgelegt, was alles in die Bibel kommt und wonach sich alle Christen richten sollten. Das Buch der Bücher war damals nämlich nichts anderes als ein riesiger Haufen von gesammelten Schriften, die sich zu einem nicht unbeträchtlichen Teil widersprachen. Sogar die Auferstehung Christi und sein Status als Gottes Sohn und Heiland war zu der Zeit alles andere als christliche Doktrin. die Gnostiker beispielsweise (die VTler des alten Christentums) glaubten daran, dass Jesus nicht am Kreuz gestorben ist, sondern von Freunden gerettet wurde und noch viele Jahre lebte und sogar Kinder hatte. Diese Thematik dürfte aus Dan Browns "Sakrileg" bereits bekannt sein.
Worauf ich eigentlich hinauswollte: Je länger eine Geschichte durchgekaut wird, desto weniger Wahrheit ist in ihr enthalten. Wer die Wahrheit wissen will, muss den Baum der Erkenntnis von der Wurzel her verschlingen.