@mchomer Tut mir leid für dich...
Seit nun 36 Jahren leide ich an Tinnitus. Den Ton selbst kann ich nicht gut beschreiben, wie ein Zahnarzt-Bohrer aus mittlerer Entfernung. Ich war noch ein Kind und erwähnte die Beschwerden nicht. Heute weiß ich, dass dies für Kinder ein typisches Verhalten ist...
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/10504015mchomer schrieb:Er hat sich zwar gebessert und er wird auch schwächer (nach meinem Empfinden), jedoch stecke ich das noch nicht so einfach weg.
Das hört sich schon mal positiv an. Sieben Wochen Dauer heißt ja auch, dass du noch einen akuten Tinnitus hast. Da ist auf jeden Fall noch alles drin. Spontanheilung, Besserungstendenz und Coping.
mchomer schrieb:Dummerweise sind die ganzen Horrorgeschichten aus diversen Foren auch alles andere als hilfreich.
Richtig, diese sollte man auch eher meiden. Das sind ja höchstens Einzelverläufe und ob da immer so die Wahrheit berichtet wird? Jeder Jeck ist anders...
Am besten ist eine systematische Herangehensweise an die Sache...
Einteilung in akut vs. chronisch (ab drei Monate). Ein akuter wird erstmal formal wie ein Hörsturz behandelt. Ein chronischer braucht nur behandelt zu werden, wenn entsprechender Leidensdruck besteht. Vermeidung der Risikofaktoren und Behandlung von diversen Grundleiden versteht sich von selbst.
Wende dich am besten an einen HNOler, der sich darauf etwas spezialisiert hat. Oft gibt es auch an Unikliniken extra Ambulanzen dafür für komplizierte Fälle.
Du solltest sorgfältig nach den Einzelheiten befragt werden. HNO-Status, Hörprüfungen, Impedanzaudiometrie, Hirnstammaudiometrie, Gleichgewichtsprüfungen, evtl. noch weitere Untersuchungen, sollten sich anschließen.
Nützlich finde ich die einteilung in objektiven und subjektiven Tinnitus. Den objektiven kann auch der Arzt hören. Dies ist sehr selten. Meist ist dieser pulsierend (vaskuläre Ursache). Er kann auch durch spontane otoakustische Emissionen entstehen oder muskulär im Ohr.
Viel häufiger ist aber der subjektive. Bedingt durch sensoneurinale Schwerhörigkeit, Schallleitungsschwerhörigkeit, Schäden der zentralen Hörbahn, Medikamente (Aspirin, NSAR, Aminoglykoside, Schleifendiuretika, Cisplatin, Vincristin etc.), Infektionen und diverse andere Ursachen.
Das könnte auch für dich nützlich sein, die aktuelle Leitlinie
http://www.awmf.org/leitlinien/detail/ll/017-064.html (Archiv-Version vom 26.03.2013)Gute Besserung!