Wie stoppt ihr negative Gedanken?
31.03.2013 um 16:56
Als temporäre "Überbrückung" kann auch alltägliche Beschäfigung helfen, idealerweise etwas, das auch zu sichtbaren Ergebnissen führt, ich räume dann gerne mal auf, oder sortiere z. B. Bücher oder CDs (oder räume die Festplatte auf und sortiere Daten), das hat den netten Nebeneffekt, dass man sich zeitweise wirklich auch mal "konzentrieren muss" und nicht viel Raum für Gedankenabschweifungen bleibt.
Ein nettes Feature für solche, aber auch längerfristig wirksame Aktionen, sind (zugegeben inflationär oft beschwärmte, aber dadurch nicht weniger sinnvolle) To-Do Listen, jedes Abhaken einer Tätigkeit, sie noch so klein, hilft, Ordnung in den Geist zu bringen.
Das kann auch bei der Auseinandersetzung mit diesen "dunklen" Themen helfen, manchmal neigt man ja dazu, von einer finsteren Idee in die nächste zu gleiten, einfach so, weil Zusammenhänge bestehen oder man sie sich künstlich schafft. Es kann sinnvoll sein, diese Gedanken, einen nach dem anderen und in aller Ruhe, z. B. bei einer Tasse Tee und angenehmen Instrumentals im Hintergrund (oder völliger Stille, je nachdem, wann Du am besten zur Ruhe kommst und Dich konzentrieren kannst), sorgfältig und ausgiebig zu sezieren.
Nimm sie auseinander, realisiere, was Du tun kannst, um die negativen Effekte bestimmter Gegebenheiten zu verändern und welche Elemente Du einfach nicht verändern kannst. Dann finde Wege, diese zu akzeptieren und mit ihnen auf die angenehmst-mögliche Weise zu leben.
Gelassen betrachtet, ist vieles nur halb so wild wie es scheint, es ist nur sehr schwierig, sich darauf zu trainieren, nicht gleich in einen gewissen "Stress-Modus" zu verfallen, in dem alles einfach "zu viel" wirkt und man sich zwangsläufig überfordert und hilflos fühlt.
Auf diese Weise kann man sich auch selbst betrachten. Listen schreiben: Was stört an einem selbst, weshalb sollte man von anderen nicht wertgeschätzt werden bzw. von ihnen "hintergangen werden", warum sollten sie einem schaden wollen wenn man sich ihnen öffnet. Was würde man an sich ändern wollen, wenn man sich aus der Perspektive eines anderen betrachtet? Will man diese Änderungen an sich selbst? Wenn ja, dann sind solche Stichpunkte schon hilfreich dabei, sich zu der Person zu entwickeln, die man sein möchte.
Es wäre dabei nicht verwunderlich, wenn Du realisierst, dass es gar nicht so viel "Schlimmes" gibt.
Solche kleinen Ziele lassen sich auch gut für das "Einfach-malrauskommen" nutzen. Kleine Schritte, denen man folgen kann... "heute suche ich die Diskussion über ein für mich interessantes Thema z. B. in einem Forum / der Bibliothek" - das allein bietet schon wieder Potential für neue Bekanntschaften, die ja nicht zwingend virtuell bleiben müssen.
Geht es zunächst nur um das "rauskommen", ist es auch eine Option (bei entsprechend tierlieber Veranlagung), einfach mal einen Hund aus dem Tierheim zum Gassi auszuführen, soziale Kontakte sind bei Spaziergängen, besonders mit vierbeiniger Begleitung, geradezu vorprorammiert. (Ein netter Vorteil tierischer Begleitung ist auch, dass man sich zwangsläufig selbst am Riemen reißen muss, ist der Mensch unausgeglichen, wird das Tier es einem i. d. R. sofort zeigen, das kann helfen, eine gewisse Disziplin der Ruhe zu erlernen)
Nur ein paar wirre Ideen, bei denen vielleicht die ein oder andere Inspiration dabei ist, kenne ja weder Dich noch die konkrete Lage.
Alles Gute.