moric schrieb:...wenn du meinst... das hättest du mal auf dem Campus damals sagen sollen...
Also heutzutage besteht auf dem Campus eigentlich ein weitgehender Konsens darüber, dass die Zahnmedizin ebenso als wissenschaftlich fundierte Disziplin zu betrachten ist wie die die Humanmedizin.
moric schrieb:War das deine "Theorie", die du vorhin angesprochen hast?
Es ist genauso zu verstehen wie ich es geschrieben habe. Ich wüsste nicht, wo es da zu Unklarheiten kommen sollte, sofern man nicht darauf erpicht ist welche hinein zu interpretieren.
Mein Beitrag bestand aus zwei Anteilen. Erstens einer Beobachtung meinerseits, die selbstverständlich auf meinen eigenen Erfahrungen basiert. Und darüber hinaus aus einer Vermutung, die sich aus empirischen Forschungen, deren Quelle ich anschließend herausgesucht und verlinkt habe, ergeben. Das einzige, was man gegebenenfalls kritisieren könnte wäre die Tatsache, dass sich der von mir verlinkte Artikel auf die Ähnlichkeiten des Aussehens beschränkt, wohingegen ich in meinem Beitrag im Sinne der psychoanalytischen Theorie weiter gehe und auch die - wiederum nicht von mir stammende - Annahme in den Raum stelle, dass auch andere Eigenschaften des andersgeschlechtlichen Elternteils (sprich: Persönlichkeitsstruktur, Charakterzüge, Dominanzverhalten) die Partnerwahl beeinflussen.
Und um auf deine Frage einzugehen, wo im Studium solche Themengebiete angeschnitten werden, so kann ich dir mit großem Bedauern auch nur mitteilen dass die Sexualmedizin/Sexualpsychiatrie auch im bisherigen Verlauf meiner Ausbildung wenn Überhaupt nur eine Randerscheinung war. Freud wurde zwar prinzipiell in der Vorklinik in der med. Psychologie abgefrühstückt. Allerdings ist der Zeitplan und vor allem die Menge des Stoffes, die man für den ersten Abschnitt der Ärztlichen Prüfung lernen muss, so exorbitant, dass med. Psychologie und Soziologie im Grunde fast keine wirklich ernsthafte Beachtung mehr zukommt. Ich hatte allerdings das vorklinische Wahlfach "Freud und die Psychoanalyse", wo zumindest oberflächlich über die Schriften der Psychoanalytiker diskutiert wurde. Aber auch hier lag der Fokus weniger auf der Lehre der Psychoanalytischen Praktiken sondern vielmehr auf einer geschichtlich-philosophischen Erkundung der Hintergründe. Die Psychoanalyse als solche würde ich eher als eine Spezialisierung der Psychiatrie ansehen. Also keinesfalls als Teil des Grundstudiums.
