Vornamen werden immer abstruser, warum?

Mein Sohn fragte mich gestern welchen Namen er bekommen hätte wenn er ein Mädchen geworden wäre.
Ich antwortete das mein Wunsch immer Alicia war (deutsch gesprochen) - da meinte er :
"Bäh bei uns in der Schule heisst die Hälfte Alisha (amerikanisch gesprochen), das klingt voll schrecklich Mama.. und doof sind die auch alle"
Dann sagte ich : "Sophie stand auch zur Auswahl"
Er : "Klingt schön... ein bisschen wie eime Königin"
Ich : "Und Hannah"
Er : "Hannah !!! Hannah heisst bei uns die Klassenbeste und die find ich toll.. Hannah ist ein toller Name - so hättest du mich nennen dürfen."
Kurze Pause
Er : "Aber ich bin Felix, der glückliche, ich hab eh gewonnen" :D

Da wusst ich das ich alles richtig gemacht habe mit seinem Namen und das er sich damit sehr wohl fühlt.

passepartout schrieb:Ganz übel wird‘s für Astrids im Schwäbischen. Das klingt einfach nach Arschtritt.

hahaaa😆
das ist in manchen dialekten in österreich auch so. furchtbar!! 🤣

Schbätzle schrieb am 03.06.2018:Melody .. einfach nur so wies da steht 😊
Also Melodi sozusagen 😊

Sprecht ihr das wirklich mit o aus? Ich hatte den Namen jetzt als englisches Wort für Melodie gelesen und entsprechend da, wo das o steht, ein Schwa gesprochen - also ein E wie hinten an Sabine und Heike dran ist. Und das L auch wie im Englischen, weil der Name für mich, wie gesagt, englisch aussieht...

Strigoaica schrieb:Sprecht ihr das wirklich mit o aus? Ich hatte den Namen jetzt als englisches Wort für Melodie gelesen und entsprechend da, wo das o steht, ein Schwa gesprochen - also ein E wie hinten an Sabine und Heike dran ist. Und das L auch wie im Englischen, weil der Name für mich, wie gesagt, englisch aussieht...

Genau. Man spricht es /ˈmel.ə.di/ (RP also "British English") bzw. /ˈmɛl.ə.di/ (GA=American English)

Nennt sich Schwa dieser Laut ə

Schbätzle schrieb am 01.06.2018:Meine Tochter heißt Melody und der Name steht bei euch in der kacke Liste 😨

Mir gefällt der Name eigentlich recht gut.
Nur muss ich seit der Lektüre von John Irvings „Cider House Rules“/„Gottes Werk und Teufels Beitrag“ dabei immer an das Mädchen denken, das so genannt werden sollte, von der Sekretärin aber als „Melony“ eingetragen wurde und diesen Namen bezeichnenderweise behielt

Mein Sohn hat einen gälischen Namen bekommen.
Ich habe den Namen in meiner Ausbildung zur Buchhändlerin (mit 16) gelesen, es ist ein Autorenname. Seither ist mir der Name nie wieder begegnet. Es ist sehr "besonders", da der Name mit einem stummen Buchstaben beginnt. Meinem Mann gefiel der Name auch sehr gut, zum Glück. Zum Nachnamen passt er auch, und blöde Spitznamen lassen sich auch keine Bilden.
Mir war noch wichtig dass er sich nicht abkürzen ("verstümmeln") lässt.

Wir haben 2 Liams und einen Lian, 3 Mias, 2 Idas, 3 Noahs in unseren Kinder-Kursen. Lieber etwas "besonderes" als 4 mal das Selbe. Ich habe auch die Erfahrung gemacht, dass fast jeder seinen Namen heutzutage buchstabieren muss. Das fängt ja schon mit Stefanie/Stephanie an.

Jetzt dürfen wir einen zweiten Namen aussuchen, natürlich soll es wieder ein schöner gälischer werden. Ich habe schon einige notiert - die kann ich gern als Beispiel aufführen wenn sie aussortiert wurden :D

Ich finde den Namen “Knut“ irgendwie süß.Muss immer schmunzeln wenn der ausgesprochen wird :D
Mein Kind würde ich aber wohl eher nicht so nennen.Genausowenig wie “Felix“, irgendwie assoziiere ich den sofort mit einem kleinen Jungen, aber ein erwachsener Mann? Das passt irgendwie nicht(sorry Stonechen, nichts gegen deine Wahl ;) )
Bin echt froh, dass ich mit meinem Namen noch echt gut weggekommen bin.
Selten, aber neutral.

Oskura schrieb:Genausowenig wie “Felix“, irgendwie assoziiere ich den sofort mit einem kleinen Jungen, aber ein erwachsener Mann? Das passt irgendwie nicht

So ist das mit Assoziationen, die sind bei jedem anders. Felix passt für mich in jedem Alter. Aber die zukünftigen 85-jährigen Jessicas, Justins und Jimmy-Blues kann ich mir nicht so recht vorstellen.

@Oskura
@hallo-ho
Felix ist doch total zeitlos. Ich habe schon mal erwähnt, dass mein 86-jähriger Vater sowie der 3-jährige Nachbar so heißen. Es gibt noch mehrere ältere Männer im Ort mit dem Namen. Ich finde das ganz normal, weil ich ja immer damit konfrontiert wurde.
Jedenfalls hat bei meinem Vater noch niemand angerufen und sich als vermeintlicher Enkel vorgestellt und um Geld gebettelt. Niemand weiß, wie alt der Felix ist, der da im Telefonbuch steht.

Neulich in der U-Banh (scheint der aufregendste Ort meines Lebens zu sein, das ist der dritte Beitrag in letzter Zeit, den ich so beginne), da stieg eine Schulklasse ein. Ich kann die immer so schlecht vom Alter schätzen. So Teenies halt.

Ich hab da auf die Namen geachtet und versucht mir die zu merken, denn der erste den ich hörte war;

Joseph


was mich irritierte.

es gab auf jeden Fall noch

Oscar
Jakob
Paul
Frieder


Und zumindest "Joseph" wäre zu meiner Zeit seines Namens wegen gemobbt worden. Ich stelle mir da immer so einen bärtigen, alten Jesus vor, halt den irdischen Papa von "unserem Herrn Jesus Christus".

@eerolution
Das mag sein, aber ich habe eben immer diese Assoziation Felix=kleiner Junge.
Liegt vielleicht auch daran, weil ich noch nie jemand persönlich kannte, der so hieß.

Die Assoziation Felix = kleiner Junge habe ich auch, obwohl ich einige Felixe kennengelernt habe und keiner zu dem Zeitpunkt ein kleiner Junge war.
Wenn ich diese Assoziation außen vor lasse, mag ich den Namen aber.

Alles eine Frage des Alters. Ich verbinde mit "Felix" ihn hier:

Mein persönlicher Favorit ist übrigens Gaylord, wohl eher was für ein "ungebetenes" Kind:D

Benjamin...

Ich kann mir heute noch keinen Opa mit diesem Namen vorstellen. Dabei ist der Name ja nicht neu.

Karl, Peter und Frieda, sowie Lotte...
Alles Namen, die mir im Traum nicht einfallen würden, sie in die engeren Auswahl meines kindes zu stecken- aber das sind Momentan echt beliebte alte Namen, die wieder stark im Kommen sind.

Aber Damien, Tyler, Levin... ehrlich? Hört sich auch nicht besser an- im Gegenteil!

Ich beobachte in meinem Bekanntenkreis eine zunehmende Evolution des Emilismus als Abgrenzung zum Kevinismus. Die traditionellen Namen reichen scheinbar nicht mehr: ein "Pius" und eine "Sunhilt" kamen in diesem Jahr dazu.

In Schweden hatten wir kürzlich eine Welle von sehr kurzen Namen, die bisher nur Spitzname zu echten Namen waren, oder noch schlimmer ganz neu-erfundene Namen. Neo, Leo, Peo, Mio, Noa (bei Jungen und Mädchen gleich!), Dino, Milo, Tua, Lea, Nova, Luna, Isa ... Ich habe Mitleid mit den Kindern! Diese Namen scheinen so klein und unwürdig. Ich mag alte Namen mit Geschichte und Stil und vorzugsweise auch Länge.

Ein anderer Gedanke: wenn man bereits einen "Spitznamen-namen" hat, kann man nicht wählen, wer den richtigen Namen sagen soll, und wer den Spitznamen sagen darf. Man muss mit jedem auf einmal "Kumpel" sein ...

@Merwinna
Interessant! Ich empfinde lange Namen per se nicht als stilvoller als kurze. Es gibt auch die Möglichkeit, dass die Kurzvariante des Namens in der Kosenamenform länger ist. Oder die Person erhält von den engsten Freunden einen Kosenamen, der sich gar nicht vom Geburtsnamen ableiten lässt. Das ist superintim und exklusiv, weil es so geheim ist und nur die allerbesten Freunde eingeweiht sind. Ein Scheinfreund kann diesen nicht einfach erraten.

@Merwinna
Noa als Mädchen sind mir schon einige begegnet, wie eben meine Nichte. Wir kennen den Namen nur als männlich, aber eigentlich ist Noa geschlechtsneutral wie Kay, Kim, Helge oder Gerrit. Ich musste mich auch extrem reinhören, aber inzwischen ist Noa für mich auch weiblich.

Kurze Namen haben den Vorteil, dass sie auch benutzt werden und nicht abgekürzt werden. Bei uns stand auch Theresa auf der Liste, aber den Namen habe ich aus genau dem Grund abgelehnt. Niemand wird das Kind Theresa rufen. Die eine Hälfte ruft Resi, die andere Tessa.

Wichtig bei kurzen Namen finde ich nur, dass sie klingen wie etwas Ganzes und nicht wie ein Teil von etwas, wo jeder fragt „Und wie heißt du richtig?“. Tua und Peo wären solche unvollständigen Namen für mich.

"Kosename" war es ja, nicht "Spitzname"...

Für viele Namen ist jedoch der gebräuchlichste Kosename offensichtlich, und im Schwedischen meistens kürzer als der ursprüngliche Name - aber vor allem leichter auszusprechen. Hier sind einige gewöhnliche Beispiele:

Kristina - Kicki
Katarina - Katti oder Kattis
Karolina - Karo
Camilla - Milla
Elisabet - Lisa oder Bettan
Magdalena - Maggan oder Maggi
Madeleine - Madde
Alexandra - Sandra


In Englisch ist es ungefähr dasselbe:

Richard - Dick
Kenneth - Ken
Frederick - Fred
Thomas - Tom
James - Jim
William - Will oder Bill
Nathaniel - Nath
Alexander - Alex
Daniel - Dan
Philip - Phil
Etc.