Countie schrieb:Keiner wird sie davon abhalten können,denn sie sind rebellisch und lassen sich von keinem etwas vorschreiben.
Sehr richtig, wer lässt sich schon gern etwas vorschreiben, wenn es ungerechtfertigt wirkt. Aber warum rebellieren denn die Kurzen in so vielen Lebenslagen?
Viele meinen ja, ihre Jugend wäre zwar auch kein Utopie und auch nicht sorgenfrei gewesen, aber wenn man einmal beim Vergleichen ist, dann kann man doch einmal konkret erfragen, welche Sorgen man damals hatte?
Dass einen irgendwann die Hormone übermannen, hat sich nachweislich nicht geändert, außer dass es stetig früher anfängt. Aber wo kann man denn wirkliche qualitative Unterschiede erkennen, die einmal nichts mit ihrer Aussehen zu tun haben?
Wir waren vor 10-15 Jahren auch schon nicht wirklich gesittet und vernünftig und doch schafften es eine Vielzahl von Lehrern, dass wir sie als Respektspersonen wahrnahmen, manchmal sogar etwas Angst hatten. Und das, obwohl wir nicht verprügelt wurden.
Es fehlt Lehrern also offenbar an Autorität und manche Stimme meint, dass das auf ein lascheres Lehramtsstudium zurückzuführen sei. Dass das komplett überholt gehört.
Haben wir schon einmal einen Punkt, bei dem man dann konkret Pläne entwickeln kann, wie man den Verantwortlichen solange Feuer unterm Arsch macht, bis sie eben nicht mehr machen, was sie wollen.
Wie man eine größere Masse dazu bewegt, dass dieser Tatendrang nicht sofort wieder verpufft, wäre ebenso zu diskutieren.
Weiter geht es mit den Eltern. Wie kam es denn dazu, dass vor 50-60 Jahren noch ein generell anderer Erziehungsstil vorherrschte bzw. wie kam es denn dazu, dass die Stile so nachlässig geworden sind?
Wie kommt es denn überhaupt dazu, dass kleine Kinder Technik in die Hand bekommen und offenbar keinerlei Erklärung oder Einführung dazu erhalten? Hat euch euer Opa etwa eine Axt in die Hand gegeben und ist dann stillschweigend ins Haus gegangen, während man versuchte etwas Holz zu hacken?
Es fehlt hier ja offenbar an Strenge und auch einem generellen Verständnis dafür, wann völlige Selbstständigkeit eben nicht vorausgesetzt werden kann und sollte.
Das wäre doch zum Beispiel einmal etwas, was man in diesen Flimmerkisten zur besten Sendezeit thematisieren und aufarbeiten könnte. Solche Angebote muss man ja erst einmal machen.
Und so weiter. Da gäbe es noch vieles, was man jetzt hier auflisten könnte und was für sich betrachtet, eine ganz eigene Diskussionsgrundlage liefert.
Watschen wir die Kinder nicht mehr kopflos ab. Durchdenken wir doch einmal ihre Lebenssituation.
Wer in einer ganz anderen Kultur bzw. einem völlig anderen Jahrzehnt aufgewachsen ist, der wird zwangsläufig Unterschiede zum Jetzt feststellen, aber genau dadurch wird es umso wichtiger, dass wir nach dem Feststellen dieser Diskrepanzen nicht einfach aufhören und uns eins ins Fäustchen freuen, wie gut wir es doch hatten.
Wir wären doch gar nicht so anders als die Kurzen heute sind, wären wir in dieser verrückten Zeit aufgewachsen.
Das sollte man, gerade als Erwachsener, nicht nur nicht vergessen, sondern auch als Grundgedanken im Hinterkopf behalten, wenn man Kritik gegenüber der Jugend ausformuliert.