Flaky schrieb:Informationen und Ansprechpartner für die Themen Sexualität, Politik, Drogen, Medien sind sicher nicht falsch. Bei welchen Themen besteht für dich den genau Bedarf zur Hilfe?
Konkret bei der Sexualität brachte mich eine Umfrage der BZgA drauf, wie ich dort lese, dass für die Jugendlichen sexuelle Gewalt/Aggressivität, ein immer relevanteres Problem wird und bei der jüngsten Umfrage jedes vierte Mädchen angab, dass ihnen Ansprechpartner fehlen, wenn sie Ziel einer solchen Tat geworden sind.
Außerdem gab nur jedes fünte Mädchen an, mit den Eltern darüber zu sprechen, so dass also gerade Eltern scheinbar oftmals nicht zeitnah erfahren, was ihrem Kind passiert ist.
Lessy schrieb:Es wurde lediglich darauf hingewiesen dass an Grazer Schulen gerade dieser Hype ist.
Du wolltest ja erfragen, was wir davon denken, aber mit welchem Ziel?
Da kann zwar jetzt jeder seinen Senf dazu geben, aber wozu? Damit jeder, der will, "der Jugend" einen Seitenhieb verpassen darf?
Ich vermute zwar, dass das nicht unmittelbar beabsichtigt war, aber man sieht ja, was anfangs daraus geworden ist.
Man liest doch immer den selben Quark. Das Kommentieren ihrer jugendlichen Naivität wird zur Beschäftigungstherapie. Aus manchen sprudeln noch so grandiose Aussagen heraus, dass den Kurzen die Vergewaltigungen ganz recht geschähen, weil sie ja ach so sexualisiert und vertrottelt seien, dass man ihnen keinerlei Moral und Vernunft mehr zuspricht.
Das kam im Einzelnen nun nicht von dir persönlich, aber wenn man die ersten 5 Seiten überfliegt und das Gesamtbild betrachtet, dann lässt sich doch aus den Erfahrungen in anderen Diskussionen wunderbar abschätzen, wie das weitergegangen wäre, wenn ich mich nicht eingeklingt hätte.
Und ich wundere mich Tag für Tag ein bisschen mehr, weil ich nicht verstehe, worauf das ganze abzielen soll.
Statt sich einmal ernsthaft mit ihrer Situation zu beschäftigen, wird die wage und teils völlig verdrehte Vorstellung von ihrem (Schul-)Alltag, blos mit der eigenen völlig überbewerteten Erinnerung verglichen. Dann wird konstatiert, wen wundert es, dass sich so einiges geändert hat. Teils kommt dann noch ein abfälliger Kommentar über die heutige Situation bzw. das, was man dafür hält und fertig...?
Wenn man dann Fragen stellt oder diese Kommentare in Frage stellt, wird nur allzu oft ausgewischen oder man wird feist angepöbelt, weil jemand ja nur seine Meinung loswerden wollte.
So sehr ich die Meinungsfreiheit auch schätze, aber das ist doch Bockmist. Wer blos seine Meinung herumerzählen will und voraussetzt, dass das nicht hinterfragt wird, der kann sie auch gleich seiner Wand erzählen.
Und ja, ich weis, manchem Zeitgenossen wird jetzt die Empörung bis in die Nasenspitze steigen. Gut so! Endlich einmal eine emotionale Reaktion. Da sitzt ja offenbar doch jemand, der empfindsam ist. Aber stellen wir damit doch endlich einmal etwas an, anstatt diesen Moment in ein paar Minuten wieder vergessen zu haben.
Ich bin auch nicht begeistert, wenn ich solche Berichte lese, aber anstatt nur die Hände in die Luft zu werfen, kann man doch einmal weitere Überlungen anstellen.
Was wäre denn, wenn da jetzt mein Kind involviert gewesen? Würde man das Problem dann womöglich etwas anders bzw. ernsthafter betrachten?
Was kann denn ich, ob nun mit oder ohne Kinder, höchstpersönlich beitragen, damit ich nicht irgendwann in genau so einer Situation stecke?
Betrachten wir die Jugend doch einmal nicht als Parallelgesellschaft, sondern als vollwertigen Teil unseres Alltags. Fangen wir doch einmal an, nicht die Auswirkungen zu kommentieren oder zu belächeln, sondern die Ursachen zu ergründen, ernsthaft in Frage zu stellen und dann auch nicht sofort wieder aufzuhören.
Natürlich kann man nicht alles beeinflussen, sie nicht vor allem Unheil beschützen und auch nicht bei jedem Schritt kontrollieren. Totale Kontrolle soll auch nicht das Ziel sein. Aber trotz gewisser Einschränkungen, kann es doch genauso wenig das Ziel sein, sie völlig zu ignorieren und ihnen nur dann Aufmerksamkeit zu schenken, wenn sie wieder irgendeinen Blödsinn verzapft haben.