Warum glaubt man also?! Weil man sonst keinen Sinn in der Welt sehen würde! Ein Wissenschaftler forscht nach all möglichem und seinem Leben einen Sinn zu geben. Ein Religiöser tut da nichts anderes. Auch wenn augenscheinlich beide doch unterschiedlich erscheinen, so sind sie im Grunde gleich und bewirken damit auch das gleiche Ergebnis
Das, was du da zu beschreiben versuchst, hat aber mit Wissenschaft nur wenig zu tun. Sie hat nicht das Ziel etwas oder jemanden einen Sinn zu geben, sondern versucht lediglich ein Verständnis unserer Umwelt zu ermöglichen, indem man das, was da ist zu beobachten und Erklärungen zu liefern, die prinzipiell jeder nachvollziehen kann.
Sind momentan aktuell unheilbare Krankheiten sinnvoll? Nein. Trotzdem versucht man sie verstehen zu lernen, zu ergründen, was ihre Auslöser sind, wie sie uns überhaupt krank machen und mit Hilfe dieses Verständnisses eine Heilungsmethode abzuleiten.
Und selbst wenn wir eine solche Krankheit heilen können, dann wird sie in dem Moment auch nicht sinnvoller, eben weil die Untersuchung eines Problems keine Sinnfragen stellt.
Es ist dabei kein Geheimnis und das wird dir jeder vernünftige Wissenschaftler auch sagen, dass es dabei eine klare Grenze des bisher Erklärbaren gibt und alles darüber hinaus, selbst wenn es von einem Wissenschaftler kommt, momentan als Spekulation bezeichnet werden kann.
Wenn man diese Grenze des Erklärbaren überschreitet ist es auch durchaus richtig, wenn man dann auch seitens der Wissenschaft von Glaube spricht, aber dieser hat trotzdem eine andere Qualität als der Glaube, dem man beisielsweise der Esoterik oder Religionen zuspricht.
Reiner Glaube braucht keine Wissenschaft.
Selbst wenn man zweifelsfrei und für jeden nachvollziehbar überprüfen und zeigen könnte, dass beispielsweise Homöopathie, Astrologie oder der Glaube an Geister tatsächlich nur mit dem Glauben daran funktionieren, dann verschwindet der Glaube daran nicht so einfach.
Grundlegend gibt es weltweit immernoch eine beachtliche Zahl von Menschen, die daran glauben, dass die Erde eine Scheibe sei.
Glaube ist eine Frage des Wollens und nicht des Könnens und das sollte man klar trennen.
Aber es gibt eben Menschen, die mit voller Absicht nicht alles nur glauben wollen, sondern das, was sie mit nachweisbaren Methoden erklären können auch so erklären wollen.
Umgedreht ist dies dann wie beschrieben limitiert, da man nicht alles erklären kann, was man gern erklären will.
Aber selbst, wenn man diese Glaubensfreiheit für sich etwas einschränkt, so hat man von all dem, an das man glauben wollen kann, kaum etwas weggenommen.
Dementsprechend verstehe ich aber auch nicht, warum man diesen Menschen einen Vorwurf macht, weil sie sich vergleichsweise wenig eingeschränkt haben.
dergeistlose schrieb:Der Computer kann nur aus unserem Glauben heraus funktionieren, weil es unser Glaube war diesen zu (er)schaffen
Wenn mein Computer nicht mehr anspringen wollte und ich mutmaßte, dass er kaputt sei, dann ist der aber bisher noch nie von allein wieder angegangen, egal wie fest ist glauben wollte, dass er noch funktioniert.
Was habe ich denn da falsch gemacht?