Ich habe eine 65 jährige Dame mit Adipositas gepflegt.
Sie war zuckerkrank, dadurch blind, hatte offene Beine und konnte nur unter größten Schmerzen und Kraftaufwand aufstehen und 2 Schritte zum WC-Stuhl zu machen.
Nachdem sie an Schmerzmittelmißbrauch starb, habe ich mir überlegt, meine 30 Kilo Übergewicht los zu werden.
Und das habe ich auch halbwegsgeschafft. Durch 70%igen Verzicht auf Kohlenhydrate.
Plötzlich konnte ich Kaffee ohne 5 Löffel Zucker trinken. Und abends gab es keine Heißhunger Attacken und wenn doch mal, dann gab es Frischkäse. In 8 Wochen waren 18 Kilo weg.
Das Aussehen war zweitrangig bei meiner Entscheidung.Jedoch zuzusehen, wie ein liebenswerter Mensch so kläglich zugrunde ging, war so tragisch für mich, dass mich das wachrüttelte.
Leider kommen viele Menschen nicht zu diesem Punkt, wo es klick macht, weil man sich schrittweise an das Leiden gewöhnt hat.
Und dann kommen eben diese persönlichen unbewältigten Konflikte dazu, die
@so.what sehr gut beschrieben hat.
Dies alles scheint oft eine gigantische Überwindung zu erfordern. Also geben sich viele einfach auf.
Und ich finde es traurig, diese Menschen auch noch als faul und verfressen abzustempeln.
Sie sind genau so unglücklich, wie magersüchtige Leute.
Bitte meine Verallgemeinerungen nicht zu streng zu beurteilen. Ich weiß auch, dass viele Leute gerne rund sind. Ich möchte auch nicht mehr so dünn sein,wie früher, aber ich muß mich bewegen können und mich damit wohlfühlen. UND das Risiko vermindern, ernsthaft krank zu werden.