@Heide_witzka Das ist ja das Fatale an vielen Kulturen, dass sich das Stammesdenken dort etwa auf dem Niveau Europas zu Beginn der Zeitrechnung befindet, und es eine Religion wie der Islam offenbar innerhalb von rd. 1.300 Jahren auch nicht geschafft hat, so etwas wie eine Identitätsstiftung, einen Nationalstaat oder eine stabile Wirtschaftsordnung, von Menschenrechten, freier Meinungsäusserung und Demokratie mal völlig abgesehen, als sinnstiftenden Zusammenhang dauerhaft zu installieren.
Ganze Perioden staatlicher und gesellschaftlicher Entwicklung wurden übersprungen oder fielen aus. Zugegebenermassen nicht zuletzt durch das Wirken der imperialistischen Mächte des 19. und 20. Jahrhunderts mit den Folgen von Unterdrückung, Ausbeutung und der Vernichtung der Kulturen.
Es gab im Islam jedoch weder eine Reformation, eine Magna Charta, eine Habeas-Corpus-Akte, eine Aufklärung, die Trennung von Staat und Religion, eine bürgerliche oder sozialistische Revolution, eine Industrialisierung, einen Kapitalismus, eine Bildung von Nationalstaaten und deren partielle Aufhebung in Wirtschafts-, Miltär- oder politischen Bündnissen, weder eine Arbeiter-, Jugend- oder Frauenbewegung, eine Menschenrechtsdeklaration, usw., die die "westliche Kultur" dahin brachten, wo sie heute ist.
Das ist irgendwie an den Menschen im muslimischen Kulturkreis nahezu spurlos vorbei gerauscht.
"Nicht, dass uns das irgendwie fehlen würde", mag der eine oder andere dort jetzt sagen.
Aber irgendwie schade ist's schon, wenn man noch so vor sich hin mittelaltert und bevorzugt seine Glaubensbrüder zu Allah scheucht, nur weil sie gerade einem anderen Stamm angehören.
Wie gesagt: Seine Religion mag daheim in stiller Zwiesprache mit seinem eingebildeten Gott jeder für sich nach Herzenslust und -laune ausleben - nur seine Mitmenschen möge er davon verschonen.