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Auswirkungen der Kindheit auf das eigene Leben

102 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Eltern ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Auswirkungen der Kindheit auf das eigene Leben

31.12.2012 um 09:43
@Zeo
Zitat von ZeoZeo schrieb: Nein, glücklich macht das nicht. Aber eine Genugtuung, das ist es in der Tat. Noch besser wäre es natürlich, wenn ich die Leute in die Finger bekommen würde, die tatsächlich für alles verantwortlich sind. Aber ich begnüge mich damit, es denen doppelt und dreifach heimzuzahlen, die es heute versuchen, mich fertigzumachen
Du hast den falschen Umgang, oder du glaubst mitlerweilen, jeder will Dir nur böses.

Das Leben ist viel zu schade es mit Rachegedanken zu vergeuden

Streck den anderen die zunge raus und beweise ihnen, dass Du nicht klein zu kriegen bist .

Zeig ihnen nicht, dass sie dich verletzt haben


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Auswirkungen der Kindheit auf das eigene Leben

31.12.2012 um 09:46
@.lucy.

Man sollte auch nicht alles aufs Elternhaus schieben, mir ging es auch nur darum mal aufzuzeigen was alles durch die Kindheit verloren gehen kann. Obwohl ich eine schlechte Kindheit hatte würde ich nie jemanden verletzen, also körperlich. Emotional ist das eine andere Sache, da bin ich momentan einfach tot und das lasse ich die Menschen auch spüren und glaube mir, Spaß macht mir das nicht aber es geht nicht anders.


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Auswirkungen der Kindheit auf das eigene Leben

31.12.2012 um 09:55
Ich hatte eine ziemlich gute Kindheit, es wurde für mich gesorgt, an ein paar Schläge kann ich mich erinnern, aber erst später.

Ich hab mir geschworen, ich werde nie so wie meine Eltern, gefühlskalt
Ich hab die Fehler gesehen, die sie gemacht haben.
Das Verhalten der eltern färbt nicht automatisch auf die Kinder ab, es kann auch das Gegenteil bewirken.

Ich kenne einen Menschen, der eine sehr schlechte Kindheit hatte, der Vater schlug alles , Kinder und Ehefrau.
er mußte betteln gehen, trotzdem ist ein sehr lieber verantwortungsvoller und liebevoller Vater aus ihm geworden.
Er weint heute noch, wenn er an seine Kindheit denkt


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Auswirkungen der Kindheit auf das eigene Leben

31.12.2012 um 09:55
Also ich finde meine Eltern haben mich nicht sehr viel geprägt.
Meine Eltern sind genau das Gegenteil von mir, mein Vater hat die Schule in der 7 abgebrochen und hat jetzt trotzdem eine eigene Firma, und beide wollten mir dann quasi vermitteln:" Du musst nicht gute Noten schreiben, du musst einfach nur klever sein und wissen wie es geht!" Sie haben nie darauf geachtet was ich für Noten schreibe, oder was für Freunde ich habe, es war ihnen (hoffe ich) trotzdem nicht egal.
Auf keinen Fall will ich so werden wie sie. Schon gar nicht wie mein Vater.
Gute Noten schreibe ich selbstständig, und lernen tu ich auch außerhalb der Schule sehr gern, mithilfe von Internet und Büchern. Einfach weil ich es tun will.
Meine Eltern hingegen interessieren sich mit NICHTS außer ihrem Geschäft, Geld und Lifestyle.
Mir würde im Leben schon ein Beruf reichen, mit dem ich genug verdiene (und der mir spaß macht!) um eine kleine 1 Zimmer Wohnung, und vielleicht ab und zu Urlaub zu finanzieren.


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Auswirkungen der Kindheit auf das eigene Leben

31.12.2012 um 10:28
Das die Kindheit einen Menschen prägt ist ja eine bekannte Tatsache.
Aber es hängt auch viel von der eigenen Psyche und den Genen ab, WIE sich die Kindheit auf das zukünftige Leben auswirkt.

Bekannte von mir haben 3 Söhne. Die Eltern sind Dagoberts, wie sie im Buche stehen. Geldgierig, geizig und arrogant, obwohl beide richtig viel Geld verdienen (um die 12 000 netto im Monat). Im Winter nur das nötigste heizen. Die Kids können ja zwei Pullis extra anziehen.
Alles wird rationiert und Dinge, die eine Woche nicht in Gebrauch waren, werden verkauft. Duschen nur 10 Minuten, wegen Wasser sparen. Es würde mich nicht wundern, wenn die Kids für elterliche Zuneigung bezahlen müssen.
Zwei der drei Söhne schlagen in die gleiche Kerbe wie die Eltern. Sind geldgeil bis an die Ohren, arrogant, geizig und versuchen überall nur persönliche Vorteile heraus zu schlagen.
Der dritte dagegen, dem ist Geld völlig egal. Der will einfach nur seine Ruhe haben und ist sehr harmoniebedürftig. Er ist der einzige, der genau das Gegenteil seiner Eltern ist.
Warum die Eltern überhaupt Kinder bekommen haben? Nur als Statussymbol. Das macht sich im Lebenslauf gut, wenn man sehr erfolgreich ist und auch noch eine Familie hat.

Der Mensch baut seinen Lebensweg durch Erfahrungen, aber wenn irgendwelche Erfahrungen früher nicht gemacht wurden... bzw. der Mensch sehr sehr schlechte Erfahrungen gesammelt hat, dann wird meiner Meinung nach ein Großteil dieser Menschen im späteren Leben trotz allem auf diese Erfahrungen zurück greifen. Es ist immerhin Teil des Lebens, wenn auch kein schöner. Vielen fehlt dann einfach der Vergleich. Sie mögen wissen, dass es falsch ist... aber es fehlt schlicht die... wie sag ich... Fähigkeit Nichtgelerntes in die Tat umzusetzen. In diesem Falle positive Werte vermitteln, die man selber nie gelernt hat.
Andere wollen auf keinen Fall ihre Erfahrungen weiter vermitteln. Da sie aber auch nur auf ihre Erfahrungen zurück greifen können, negieren sie diese.


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Auswirkungen der Kindheit auf das eigene Leben

29.07.2013 um 00:35
Wenn ich manchmal lese, das Mörder, Pädophile etc. sich oft auf ihre „schlimme Kindheit“ berufen denke ich,
- gerade DIE müssten es doch besser wissen,
- gerade DIE dürften ihre eigenen Kinder nicht missbrauchen,
- gerade DIE sollten ihre Frauen nicht schlagen!

Ich selber komme aus sogenannten „gutbürgerlichen“ Verhältnissen, meine Eltern haben immer gearbeitet und mir – soweit ich das beurteilen kann – auch Werte vermittelt. Sie haben eine sehr harmonische Ehe geführt und sich immer respektvoll behandelt.
Praktisch jeder von uns hat Erfahrungen mit den eigenen Eltern gemacht, bei welchen er sich sagte: "Nein - SO will ich später auf keinen Fall sein".

Das geht in der Art, in welcher du deine eigenen Eltern beschreibst, unter, Pandorra.

Es sind normalerweise Kleinigkeiten, die man an den Eltern bemäkelt. Es geht oft um "seltsame Eigenarten" (die einem besonders während der Pubertät auffallen und die einem bei den Eltern "peinlich" erscheinen) - es geht um Wesenseigenschaften (mal ist die Mutter etwas zu phlegmatisch oder der Vater ist zu sehr ein Hitzkopf usw.), es geht um Marotten (furchtbar, wenn der Vater etwa an den eigenen Socken im Geruchstest überprüft, ob sie noch einen weiteren Tag an den Füßen bleiben dürfen), es geht um Verhaltensweisen, die einem umständlich, wenig elegant oder nicht "geschmeidig" vorkommen, es geht schließlich um Gewohnheiten, die einem blödsinnig vorkommen (waarum bläst der Kerl jedes Mal auf den Zündschlüssel, bevor er ihn ins Schloss steckt?) usw. usf.

Alles in allem: Im breiten Durchschnitt der gutbürgerlich "Wohlbehüteten" sind das Kleinigkeiten oder Nebensächlichkeiten also, die schließlich so unbedeutend werden, dass sie später gänzlich die Tischkante runterfallen so wie bei dir. Man denkt nicht mehr an sie.

Hättest du dich noch an sie erinnern können (denn es erscheint mir sehr unwahrscheinlich, dass du während deiner eigenen Pubertät gaar nichts an den Eltern rumzumäkeln hattest):

DANN liegt in IHNEN der Schlüssel zum tieferen Verständnis:

Genau so, wie wir uns alle irgendwann als Jugendliche dabei beobachtet haben, wie wir dieses oder Jenes UNBEDINGT anders machen wollten als "die Alten" - genau so ertappen wir uns praktisch alle später MINDESTENS ein Mal dabei, wie wir zu uns selber sagen:

Herrgott nochmal - jetzt mach ich das ja DOCH geeenau so, wie's der Vater / die Mutter gemacht hat und wie ich es doch auf JEEEDEN Fall vermeiden wollte...

Und die Auflösung, warum das so ist, ist eigentlich gar nicht schwierig.

Zum einen tragen wir Wesens-Eigenschaften in uns, auf die wir "selbst-erzieherisch" weit weniger Einfluss nehmen können als wir das (so uns da und dort unser eigenes Wesen eben NICHT sonderlich gefällt) gerne möchten. Bei Gewohnheiten gilt schon der weise Spruch, dass man sie nie aus dem Fenster werfen kann. Bestenfalls kann man sie gaaanz langsam die Treppe runter-tragen. Bei Wesens-Eigenschaften gilt das noch viel mehr. Und zwar um so mehr, je tiefer/je früher die Eigenschaften in uns verankert wurden. In den frühesten Jahren (bis so etwa 4) wird gewissermaßen das Fundament des Hauses unserer Persönlichkeit gegossen. Und danach lautet der Grundsatz:
Umbauten sind möglich. Wer aber ans Fundament und die tragenden Elemente eines "Gebäudes" gehen möchte, dem wird es in den seltensten Fällen gelingen, danach (nochmals) einen tragfähigen Neu-Bau zu errichten.

Zum andern gibt es (neurobiologisch gesehen) keinen prinzipiellen Unterschied innerhalb von Lernvorgängen. Wir erlernen Verhaltens-Arten GENAU SO wie Verhaltens-Un-Arten. Dazu das drastischste Beispiel:

Ist viel von unserem frühen Lernen Angst-getönt oder Angst-begleitet, so wächst unter anderem unser Mandelkern, bestimmte endokrine Sekrete werden vermehrt ausgeschüttet (die Drüsenproduktion in dieser Richtung wird also trainiert), je und je verstärkt sich der Vago- oder der Sympatico-Tonus usw.
Das Ergebnis ist ein Mensch, der beständig in einer stressigen Erwartungs-Haltung (WEGEN eben all der Umstellungen, die sich in ihm vollzogen haben) davon ausgeht, dass praktisch JEDER (wenn er nur etwas schief guckt) ihm "etwas will". Kaya Yanar: "Was guckscht du!?"
DAS entscheidet später also über die Art, wie nun DIESER Mensch wiederum mit anderen Menschen umgeht. Bei weitem nicht dieses Bisschen kognitive Selbstkontrolle, diese selbst-reflexive "Vernunft" oder "Selbst-Erkenntnis und Selbst-Erziehung", wie nicht nur du sie ihm abverlangen würdest - sondern wie sie ihm (bis heute) eigentlich von einem Großteil der Gesellschaft immer noch abverlangt wird.

Zwischen Volks-Psychologie und dem Stand unseres heutigen Wissens existiert gerade in diesen Bereichen (in welchen wir immer noch sehr stark von unseren Gefühlen dominiert werden) bis dato eine große Kluft. Was man "Verbrechern oder Psychopathen" abverlangt, hat also zu einem Gutteil nichts mit Wissen oder rationalem Denken zu tun. Es basiert seinerseits WIEDERUM auf exakt den gleichen Gesetzmäßigkeiten unseres Verhaltens wie sie eben AUCH im "Verbrecher oder im Psychopathen" wirken:
Es sind tief in uns verankerte Verhaltens-Schablonen, denen wir folgen ohne dass wir als Individuum (in einem jedenfalls sehr hohen Prozentsatz) wüssten, warum eigentlich. Unser Verhalten macht immer irgendwie Sinn. Aber es ist eben ein großer Unterschied, ob ich es als Wissenschaftler von außen analysiere - oder ob ich es aus der persönlichen Betroffenheit heraus IN MIR SELBST erlebe bzw. entfalte. Hier weiter ins Eingemachte zu gehen würde allerdings den hier vorgegebenen Rahmen komplett sprengen. Jedenfalls entspringt der Großteil unseres Verhaltens NICHT unserer Ratio/Vernunft (so wie wir immer denken...), vielmehr zeigen wir viele Verhaltensweisen, die wir erst rationalisieren, NACHDEM wir sie gezeigt haben: Wir schreiben also unserem eigenen Verhalten NACHTRÄGLICH Vernunftsgründe zu, UM ES "zu verstehen".

Weil das aber hier nicht weiter in die Tiefe verfolgt werden kann, habe ich abschließend nur eine Bitte:

Genau mit DIESER Grundhaltung, wie du sie hier eingangs dargeboten hast, Pandorra, BESTÄTIGT sich dann im späteren Leben bei vielen "Verbrechern und Psychopathen" eben genau DIE Grund-Gespanntheit, wie ich sie oben geschildert habe:
Sie befürchten (in Fortschreibung ihrer frühen Erfahrungen), dass ihnen "Jeder etwas will". Und in EBEN DIESEM ARGWOHN, wie er auch aus deinen Zeilen spricht und wie du ihn draußen im gelebten Leben ebenfalls nicht komplett vor Betroffenen verbergen kannst, werden sie dann in ihrer Grundhaltung immer weiter bestätigt im Verlaufe ihres Lebens. Es wirkt eskalierend - nicht schlichtend. So werden sie in ihrem unseligen So-Sein immer weiter festgeschraubt.

Deshalb ein etwas "blumig" Schluss: Jeder von uns kennt Filme und Geschichten, die sich immer wieder mit dem Thema beschäftigen, dass EIN EINZIGER Mensch, der im "Verbrecher" das Gute sieht, genüge um ihn auf einen anderen Weg zu bringen.
SO stimmt das zwar nicht ganz.
Ein einziger Mensch langt nicht hin. Je älter der Betroffene ist, je eher wird das bei im verpuffen wie ein Tropfen Wasser auf den heißen Stein.
Aaaber es würde in der Tat etwas bewirken, wenn sich die immer noch in deinem Eingangs-Statement repräsentierten Mehrheits-Verhältnisse umdrehen könnten.

Nur wenn sich frühen, prägenden Erfahrungen eine Vielzahl anders-gelagerter Erfahrungen gegenüberstellen würden, könnte das frühe Unheil ausgelöscht werden - könnte es (in unserer modernen Sprache gesprochen) zu einer Re-Programmierung auch einer Persönlichkeit kommen.

Genau so wie ich hier nun aber für-gesprochen habe gab es auch schon Fürsprecher vor 50 oder 100 Jahren. Es braucht dazu nicht unbedingt das modernste neurobiologische Wissen. Leider hat sich aber früher nichts geändert. Und es wird sich in Zukunft genau so wenig etwas ändern. Denn was die Menscheit betrifft gilt der Grundsatz (in einer Übersteigerung natürlich):

Der Mensch lernt aus der Erfahrung, dass der Mensch aus der Erfahrung nichts lernt....

Will sagen: Was zum Standard unseres Allgemeinwissens wird, das ist IMMER nur ein winziger (sich ständig verschiebender) Teil des menschlichen Gesamtwissens ------->

-------> das nur in den Regalen der Bibliotheken oder den Festplatten unserer Computer zu finden ist - aber niemals im Kopf jedes einzelnen Menschen...


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Auswirkungen der Kindheit auf das eigene Leben

29.07.2013 um 08:25
Wenn man aufhört, an allem seinen Eltern die Schuld zu geben, dann ist man erwachsen.


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Auswirkungen der Kindheit auf das eigene Leben

29.07.2013 um 08:54
@sunaJJanus

Ein guter und interessanter Post.

Zudem sollte man sich als TE solch eines "heiklen" Themas und Threads fragen, ob es nicht besser gewesen wäre, sich vorher mit dem Thema etwas ausgiebiger zu beschäftigen.

Gerade DIE sollten es besser wissen

klingt höhnisch, allgemein und zum Teil populistisch.


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Auswirkungen der Kindheit auf das eigene Leben

29.07.2013 um 09:12
@DiePandorra

Die Lebensumstände, in die jemand hinein geboren wird, kann sich niemand aussuchen. Aber man kann und muss selbst sehen, was man daraus macht. Meinen Kinder gegenüber habe ich das mal mit einer Tüte Lego-Steine verglichen, die man bei der Geburt bekommt. Was man mit denen anstellt, liegt an der eigenen Kreativität, Hartnäckigkeit und Geduld. Wer arme Eltern hatte, muss nicht arm werden. Wer dumme Eltern hatte, muss nicht dumm werden. Wer gewalttätige Eltern hatte, muss nicht gewalttätig werden.


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29.07.2013 um 11:09
@Can
Es waren damals persönliche Gründe, die mich veranlaßt haben, diesen Thread zu eröffnen.
Zitat von CanCan schrieb:klingt höhnisch, allgemein und zum Teil populistisch.
Allgemein sollte er sein, ja.

Höhnisch und populistisch? Wohl eher nicht!
Aber das ist leider die Macht der geschriebenen Buchstaben; wenn Betonung und Mimik fehlen, liest ihn halt jeder so wie er meint, dass ich es gemeint haben könnte.


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29.07.2013 um 18:11
Ich frage mich seit Jahren was in meiner Kindheit wohl schiefgelaufen ist. Aber ich kann einfach nichts finden. Hatte eine sehr gute Kindheit, viele Freiheiten, fürsorgliche Eltern und Großeltern, viele Freunde. Ich kann überhaupt nicht meckern.

Trotzdem sind die Dinge heute so wie sie sind. Die Kindheit war jedenfalls nicht Schuld.


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30.07.2013 um 08:29
@deja-vu.

Tja, wenn man die Schuld nicht auf andere abwälzen kann, bleibt einem eigentlich nur noch eine Person - man selbst.


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30.07.2013 um 13:14
Es ist ja bei jedem anders. Meine Mutter hat 2 Schwestern, alle sind 5 Jahre auseinander. Meine Mutter und ihre älteste Schwester wurden misshandelt (verprügelt usw) und meine Mutter hat weder mich noch meinen Bruder geschlagen/angeschrien oder sonst was. Bei ihrer älteren Schwester genauso bei ihren Kindern. Die jüngste Schwester wurde von der Mutter nicht mehr geschlagen, ihrem Sohn hat sie aber des öfteren eine geklatscht. Da sagt meine Mutter auch sie versteht nicht warum die, die nie Gewalt erfahren hat, selbst gewalttätig wurde.

Dieses "man weiß es ja besser" bzw. "man kannte es ja nicht anders" kann man nicht verallgemeinern. Dann dürften ja Kinder die selbst eine schlechte Kindheit hatten nur schlechte Eltern sein und Kinder die ne tolle Kindheit hatten müssten die super Eltern sein.. Und oft ist es ja eben nicht so.


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30.07.2013 um 14:01
Dafür haben wir ja alle als Startkapital eine Tüte Verstand mitbekommen, um es anders, möglicherweise sogar besser zu machen als unsere Vorfahren.


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31.07.2013 um 00:51
Liebe dein Leben. :)


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31.07.2013 um 08:49
Lebe Dein Leben. Sonst tun das andere für Dich.


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31.07.2013 um 17:43
Zitat von DoorsDoors schrieb:Tja, wenn man die Schuld nicht auf andere abwälzen kann, bleibt einem eigentlich nur noch eine Person - man selbst.
Da hast Du wohl recht.

Bleibt nur die Frage inwiefern ein Mensch seine eigene Persönlichkeitsstruktur und -Entwicklung beeinflussen kann, oder die "Schuld" an psychischen Erkrankungen trägt.


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Doors ehemaliges Mitglied

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Auswirkungen der Kindheit auf das eigene Leben

31.07.2013 um 17:54
Auf die Entwicklung meiner Persönlichkeitsstruktur kann ich früher oder später Einfluss nehmen. "Schuld" ist an psychischen Erkrankungen niemand - ebenso wenig, wie ein Diabetiker oder Epileptiker "schuld" an seiner Krankheit wäre.


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Auswirkungen der Kindheit auf das eigene Leben

31.07.2013 um 19:36
@Doors, Can, Pandorra

Populismus:

Nehmen wir Kritik einmal ganz weg, so bedeutet das nur, dass man mit dem großen Strom schwimmt - meistens hinter anderen her - seltener vorne dran. Das dafür heutzutage gebrauchte Modewort ist Mainstream. Dass man mit der Masse schwimmt, daran ist zunächst nichts. Schließlich muss jedem zugebilligt werden, Mensch zu sein. Menschen sind wir und Menschen müssen wir auch bleiben dürfen. Und in Grönemeyers Song kommt meines Wissens keine Zeile vor wie: "Weil er lernt und weil er denkt".

Trotzdem muss man es hinnehmen, wenn Mainstream-Inhalte von den "Fachidioten" im allgemeinen nicht gerade als sonderlich fundiert eingestuft werden. Jeder wird wohl einsehen, dass sich selbstverständlich Hinz und Kunz gerne z.B. über Autos unterhalten dürfen. Jeder wird genauso einsehen, dass Statements von Mechatronikern, Industriedesignern, Ingenieuren, IT-Fachleuten usw. zu entsprechenden Themen dann aber eeetwas fundierter sein werden. Ausnahmen gibt es selbstverständlich. Passionierte Bastler oder Heimwerker stellen so manchen Experten in die Ecke und lassen ihn dünn aussehen. Deshalb verallgemeinern wir:

Eine fundierte Meinung beruht auf fundiertem Wissen.
Und sich fundiertes Wissen anzueignen kostet viel viel Zeit.

Also: In Foren wie diesem hier wird zu unterschiedlichen Themen eben auch in Kaffeeklatsch-Manier Stellung bezogen. Das muss so sein. Das darf so sein. Und das kann anders gar nicht sein.

Nicht sehr souverän ist es allerdings, wenns bei manchen Schwätzchen NUR ums Rechthaben geht oder darum, dass man sich wechselseitig bestätigt oder bauchpinselt. Auch das ist zwar menschlich-allzu-menschlich und von dieser Warte her betrachtet bestens nachzuvollziehen. Aber in dieser Hinsicht würde ich die (mir ansonsten etwas zu hart erscheinende) Kritik von Can bestätigen:

Wenn etwas aus einer persönlichen Betroffenheit entspringt, dann sollte man es dazu-sagen. Betroffene haben ein Anrecht auf ihre Betroffenheit und müssen auch das Recht haben, diese Betroffenheit entsprechend ausdrücken zu dürfen.
Weist man darauf allerdings nicht hin und greift derartig sensible Themen auf (ob nun "allgemein" oder wie auch immer) ohne über einen entsprechenden Wissens-Fundus zu verfügen, dann muss man es auch wegstecken, wenn irgend-jemand hier vorbei-geschneit kommt und einen darauf hinweist.
Doors schrieb:
Die Lebensumstände, in die jemand hinein geboren wird, kann sich niemand aussuchen. Aber man kann und muss selbst sehen, was man daraus macht. Meinen Kinder gegenüber habe ich das mal mit einer Tüte Lego-Steine verglichen, die man bei der Geburt bekommt. Was man mit denen anstellt, liegt an der eigenen Kreativität, Hartnäckigkeit und Geduld. Wer arme Eltern hatte, muss nicht arm werden. Wer dumme Eltern hatte, muss nicht dumm werden. Wer gewalttätige Eltern hatte, muss nicht gewalttätig werden.
Typischer wie so kann man Mainstream-Klischees nicht darbieten.
Als Klischee genial. Inhaltlich aber nicht nur dünn sondern eben auch mit logischen Mängeln behaftet:

Man bekommt "Lego-Steine". Und was sind Kreativität, Hartnäckigkeit und Geduld?

Keine Lego-Steine?

Fällt den meisten überhaupt nicht auf - so ein unlogischer Dreher.
Viele haben "Nummer 5" gesehen. Da repariert ein Roboter sich selbst. Wie macht er das? Er nimmt Teile SEINER SELBST.
Er wirkt also mit Teilen seiner selbst auf Teile seiner selbst.

Einwände dazu? Dann bitte anmelden!

Was geschieht, wenn Lego-Steine auf Lego-Steine einwirken wollten?
Überhaupt nichts.
Weil sie das ohne zusätzliche (komplexere Elemente) gar nicht könnten.

Die "Lego-Steine" sind der Versuch eines Menschen (hier Doors), die komplexe und unfassbare Welt, von der wir umgeben sind, handhabbar zu machen. Ist mit der Religion genau das gleiche: Dort wird genau in der selben Art und Weise mit "Lego-Steinen" hantiert, damit das Unbegreifliche wieder "greiflich" wird...

Also: Wir haben EXAKT diese Situation! :

Neuronale Verbände (Module / Areale /Bereiche) wirken auf Neuronale Verbände (Module / Areale /Bereiche). Gleiches wirkt auf Gleiches.

Vor unfassbar langer Zeit in der Kiosk-Heftchen-Serie "Perry Rhodan" bereits bildhaft auf intelligente IT-Systeme übertragen: Ein Großcomputer bestand aus zwei Computern - dem Computer und dem Contra-Computer. Beide Systeme (in EINEM) überwachten und kontrollierten sich wechselseitig. Ist technisch heute zigfach in unterschiedlichster Art und Weise umgesetzt in vielen komplexen Systemen, die bis zu einem gewissen Punkt autonom arbeiten und sich dann wechselseitig abgleichen.

Im Gehirn (ganz grob skizziert) gibt es im wesentlichen die älteren Bereiche rund um das limbische System, die motivational IMMER die Dominanz behalten, denen sich aber im Laufe der Evolution ein fortwährend leistungsfähigerer "Contra-Computer" im Stirnhirn-Bereich entgegenstellen musste, dem es letztlich zukommt, bei einer gereiften Persönlichkeit sicher darüber entscheiden zu können, welches Gefühl / welche Motivation / welcher (An)Trieb

WANN - WO - WIE STARK zur Entfaltung kommt resp. kommen darf.

Es wirken "Lego-Steine" auf "Lego-Steine". Aber jedem, der ein wenig reflektiert, wird nun (so hoffe ich doch) transparent geworden sein, dass es hier eben NIE und NIMMER um "Lego-Steine" geht!

Den Kindern gegenüber als Mutter nicht verkehrt solche Sprüche. Aber es ist vollkommen wurscht, was man da eigentlich sagt: Es geht um eine Aufmunterung, eine Animation im positiven Sinn - einen "guten Klaps auf die Schultern". Solche "Klapse" verteilt Doors offensichtlich gerne und ich will davon ausgehen auch erfolgreich. Also nichts verkehrt daran. Absicht und Effekt sind ok. Nur nachdenken darf man über solche gutgemeinten Sprüche nicht.

Denn es ist nicht nur die Tischkante neben runter-gefallen, dass eben (wenn schon) Kreativität, Hartnäckigkeit und Geduld GENAU SO "Lego-Steine" wären, wie der/bzw. das, was da etwas "aus ihnen macht". Und zum andern (wieder vollkommen unbemerkt) fällt dann auch noch das Konsekutive ebenfalls links die Tischkante runter:

Was gehört denn zum Aufmuntern? Was gehört zur Motivation / zur Animation?

Wieder wird (nachdem diese Frage nun gestellt ist) allen schlagartig klar, wie groß doch der Unterschied ist, ob ich in meiner Annäherung an diese Welt und in meinen Lernversuchen, zu denen ich angeregt werde, von meinen Bezugs-Personen kreativ, mit Ausdauer und Geduld begleitet und gefördert werde ODER ob ich es mit Bezugs-Personen zu tun habe, die einfallslos sind, stur und unbeweglich und/oder die bei der kleinsten Kleinigkeit bereits die Geduld mit mir verlieren!?

Das muss eigentlich jedem einleuchten.

Dass dies Spuren in einem Menschen hinterlässt: Dazu müsste es doch auch nicht notwendig sein, auch nur irgend-etwas zu sagen. Keiner stellt in Frage, dass man schon mit einem scharf geschliffenen Kunst-Fingernagel den Lack am Auto "versauen" kann. Aber NEIIIIN: In der Kindheit kann man erleben was man will - das entscheidet trotzdem nicht darüber, wie oder was man später wird....

Streichen wir bitte einmal diesen hoffnungslos antiquierten Begriff "Schuld". Wer "Schuld ist", ob jemand "Schuld ist" und ob dieser Begriff außerhalb von Schuld-Zuschreibung und Reue überhaupt den geringsten Sinn macht, das wollen wir gar nicht entscheiden. Aaaaber: Es geht doch um URSÄCHLICHKEITEN. Und mit Ursächlichkeiten kann ich doch nicht verfahren, wie es mir je und je gerade in den Kram passt!? Mal haben sie eine Wirkung - und wo es mir quer im Magen liegt, da haben sie keine?...

Dann: Es steht auch völlig außer Frage, dass selbstverständlich haargenau das Gleiche nicht auf jeden Mensch gleich wirkt. Wieder eine Selbstverständlichkeit eigentlich: Wenn ein Sturm weht, fällt ja auch nicht jeder Baum! Oder: Ob Baum oder Bambus - mit unterschiedlichen Strategien kann man den Stürmen des Lebens auf unterschiedliche Weise standhalten. Ebenfalls selbstredend.

Aber dass es "NICHTS ausmacht", was von den Eltern auf die Kinder einwirkt:

NA NA NA.....

Hierzu vielleicht wenigstens mal den wichtigen psychologischen Fachbegriff Resilienz nachschlagen. WENIGSTENS DAS !

Und ganz am Ende: Die Wissenschaft beschäftigt sich meist mit großen Zahlen. Mit Durchschnitts-Werten.
Einfaches Beispiel: Angenommen unter 1000 Rauchern würden Fünfe Lungenkrebs kriegen. Untersuche ich nur 100, kann es sein, dass die 5 unter den restlichen 900 zu finden gewesen wären, die NICHT untersucht worden sind.
GENAU HIER ist dann der Unterschied zwischen Populismus und Wissenschaft:
Der Wissenschaftler schließt aus 100 Untersuchungs-Ergebnissen NICHT, dass Rauchen nichts mit Lungenkrebs zu tun hat.
Demgegenüber habe ich mit unzähligen Rauchern gesprochen, die alle behauptet haben, das wäre Quatsch "von wegen dem Krebs": Sie schließen das aus ihren wenigen persönlichen Erfahrungen. All die, die so reden, haben in aller Regel noch KEINEN erlebt mit Lungenkrebs - bzw. haben sie einen erlebt, behaupten sie (fernab jeder diagnostischen Fähigkeit), das könne auch "andere Ursachen" gehabt haben. Es wird also vollmundig aus der Unwissenheit "geschöpft".
Der wissenschaftlich arbeitende Mediziner stützt sich auf hundert-tausende von Fällen und ersieht aus dieser großen Zahl ganz klar, wie hoch das Risiko TATSÄCHLICH ist.

Der Populist pfeift auf solche Durchschnitts-Werte, pfeift auf eine Normalverteilung oder die gauß'sche Glockenkurve - kann mit alledem sehr oft nicht einmal etwas anfangen:

Tut aber nicht selten so, als seien gerade SEINE "Ergebnisse" noch fundierter als fundiert...


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Auswirkungen der Kindheit auf das eigene Leben

31.07.2013 um 19:45
auf jeden fall wirkt sich die kindheit auf das spätere leben aus .
das was vorgelebt wird , kann das kind als eigenes muster erkennen .
und der mensch wird sich in diesem muster sicher fühlen .
weil es was bekanntes ist .
unabhängig ob gut oder schlecht mit einem umgegangen wird .
wiso suchen sich viele geschlagene kinder schlagende männer und verzeihen immer wieder .. . . .
weil das vertraute muster ihnen als normal erscheint .

klar entscheiden sich einige anderst zu werden wie das eltern haus .
doch dazu gehört sehr viel eigenliebe .
und die kann nicht jeder mensch der schwierig aufwuchs erlernen .

ich wünsche all diesen menschen dass ihnen ein aussenstehender nett ist , ihnen zeigt das sie wichtig und wertvoll sind .
auch wenn z.b. dessen vater nachts die haustüre im mehrfamilein haus z.b.eingetreten hat .
dann sollt ihr bitte diese kinder nicht meiden , sondern werte vermitteln indem man die mitmenschen nicht verachtet .

orthega


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Auswirkungen der Kindheit auf das eigene Leben

31.07.2013 um 20:22
@sunaJJanus

"Was lernt uns das?" würde jetzt der Bremer Abiturient fragen? Die Welt ist komplex und unfassbar. Schön, dass das mal einer sagt. "Gut, dass wir mal drüber gesprochen haben," würde ein Therapeut jetzt sagen. Ein Statement der Firma LEGO steht noch aus.

Ich sagte: Wir können uns nicht aussuchen, in welches Umfeld wir geboren werden. Wer glaubt, er habe das irgendwie beeinflussen können, mit dem führe ich gern noch mal ein Extra-Gespräch.
Wir werden ungefragt und ungebeten ins Leben geschmissen. Das, was das Schicksal oder unsere Familie uns als "Kindheit" serviert, haben wir wegzufressen wie das ungeliebte Sauerkraut. Aber es ist an uns, das für uns beste daraus zu machen. Die Startvoraussetzungen können wir nicht mehr ändern. Die sind lange vorbei. Aber den Verlauf des Lebensweges können wir schon beeinflussen. Kleinere und grössere Wegunfälle mal ausgenommen.

Ich ganz persönlich denke, dass das Leben darin besteht, seine Ziele zu erkennen, anzusteuern und zu erreichen. Diese Ziele setzt jeder für sich individuell anders, kann sie auch im Laufe seines Lebens mehrfach ändern. Zu klarem Erkennen, zu klarem Kurs und zur Hartnäckigkeit und Ausdauer, sein Ziel zu erreichen, dazu erziehen einen im Idealfalle die Eltern. Tun sie es nicht, muss man das wohl oder übel selbst machen. Sonst tut es das Leben. Oder andere.

Dann leben Dein Leben andere Menschen. Wer würde das schon wollen?


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Auswirkungen der Kindheit auf das eigene Leben

31.07.2013 um 22:05
@orthega @Doors

Beides finde ich nun mehr als gut!
Deshalb zur praktischen Seite der ganzen "Angelegenheit" (mit der man als Mutter oder Vater in aller Regel voll genug um die Ohren hat):

Bis heute gibt es einen weltanschaulichen Streit zwischen analytisch orientierten Therapeuten und "echten Machern".
Das will ich mal übersteigert (und natürlich vereinfacht) darstellen:

Der Analytiker geht davon aus, ein Verständnis der eigenen Wurzeln, Basis-Erfahrungen, kindlichen Traumata usw. sei notwendig als Ausgangspunkt, damit die nachfolgende Therapie "sinn-getragen" werden kann. Anders ausgedrückt: Er behauptet, wir Menschen seien so angelegt, dass wir verstehen müssen, was wir tun und warum wir es tun, damit wir eine sinnhafte Handlungs-Strategie entwickeln können.
Gut. Da ist was dran. Jeder der Kinder hat kennt ihre Reaktion wenn wir mal aus Verlegenheit mit dem Spruch kommen: Das machst du jetzt EINFACH....
Oder meine Großmutter hatte den Spruch: Hör auf immer zu Fragen oder Nachzudenken, bevor du was machst. Überlass das Denken den Pferden. Die haben größere Köppe.
Und vielleicht haben einige von uns auch mal ein Praktikum hinter sich gebracht in irgend-einer Fabrik, in der man von früh bis spät immer wieder das gleiche tut. Es braucht einen ziemlich leeren Kopp, damit man bei sowas nicht über kurz oder lang anfängt, "Lieder zu komponieren" oder sonstigen "Blödsinn" zu machen, der mit der Arbeit nix zu tun hat.

Das ist die eine Seite.
In der Tat sind wir als Menschen praktisch allesamt Sinn-Sucher und unser Gehirn ist gewissermaßen eine Sinn-Gebungs-Maschine: Ganz offensichtlich, weil wir Sinn brauchen, weil Sinn, Sinnhaftigkeit oder Sinn-Gefühl adäquat zu unserer auch sonst im Vergleich zu den meisten Tieren nochmals um einen Schlag komplexer entwickelten Oberstube wohl das höchste und damit bestimmt auch tiefst-menschliche Gefühl ist. Einem sehr intelligenten Kind können wir demnach nicht mit Handlungs-Anweisungen kommen, von denen es nicht begreift "was das Ganze soll".

Nun die ins andere Extrem übersteigert dargestellte Überzeugung der "reinen Praktiker",
die (derb gesprochen) heißt :
Verstehen, verstehen, verstehen: Blödsinn! Wirklich "verstehen" können wir sowieso (noch) so gut wie nix. Ob wir verstehen, was wir machen oder nicht:

AUFS ÜÜÜBEN kommts an. LEARNING BY DOING. Im Tun formt sich Struktur FÜR DAS TUN. Simplify your life. Nur wer macht lernt das Machen. Deswegen:

"Pfeif" auf die Analyse: HINEIN INS LEBEN ! Packs an - leg los - mach zu!
Und sobald du TUST, stellt sich auch ganz von alleine der Sinn ein FÜR dein Tun.

Hierbei heißt es dann bei geschundenen Seelen anfänglich die notwendige Hilfestellung geben. Wer gebrochene Beine hat, braucht zu Beginn Unterstützung. Wer eine gebrochene Seele hat, der KANN zu Beginn noch nicht "sein Leben leben". Er muss eine Weile begleitet werden auf seinem Weg oder vielleicht sogar getragen - sein Leben MÜSSEN eine Weile andere leben, zumindest MIT-leben.

So: Nun nehme sich jeder da genau den Kocktail raus aus beidem in DER Mischung, die er für optimal hält - egal ob es nun um ihn selbst geht oder um Menschen, um die er sich (im Verständnis und auch sonst) helfend/begleitend/unterstützend/mit-tragend kümmern möchte.

Und im Rück-Verweis auf meine anfängliche Fürsprache: Da teilen wir unsere Mitmenschen eben nur in weiße Lego-Steine ein, die es "verdient haben", geholfen zu bekommen - und schwarze, die es "nicht anders verdient haben"....
Was aus der persönlichen Betroffenheit heraus tiefen Sinn macht, ist aus wissenschaftlicher Sicht nicht belegbar:
Es gibt gebrochene Seelen, die SO auf uns wirken, dass wir von Herzen gerne helfen und unterstützen.
Es gibt gebrochene Seelen, die SO auf uns wirken, dass wir ihnen viel lieber den Kragen herumdrehen würden.

Und das ist eben auch eine "Unfassbarkeit": Das ist aus einer Perspektive betrachtet wie Gift und Heiltrunk. Aus einer anderen Perspektive ist das eine vom anderen NICHT zu unterscheiden.

Soooo verwirrend ist unsere Welt.....


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Auswirkungen der Kindheit auf das eigene Leben

31.07.2013 um 22:12
kannscht du das mal klarer zusammen fassa ?


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Zeo ehemaliges Mitglied

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Auswirkungen der Kindheit auf das eigene Leben

01.08.2013 um 06:51
Zitat von DiePandorraDiePandorra schrieb am 30.12.2012:Nee, ich könnte mir vorstellen: wenn ich soviel Schlechtes erlebt habe, möchte ich es eigentlich besser machen, oder???
Willst du? Ich würde mich lieber rächen. Wäre doch echt geil, wenn man die Chance hätte, seine Feinde alle in einen Raum zu stecken und sie nach Strich und Faden fertig zu machen. :D


Ich würde es den Opfern von diesen Nazis auch wünschen, dass sie ihre Chance auf blutige Vergeltung bekommen.

http://www.shortnews.de/id/1041795/russland-neonazis-locken-schwule-zu-dates-und-misshandeln-und-foltern-sie (Archiv-Version vom 13.02.2016)


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Doors ehemaliges Mitglied

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Auswirkungen der Kindheit auf das eigene Leben

01.08.2013 um 07:53
Zitat von sunaJJanussunaJJanus schrieb:Oder meine Großmutter hatte den Spruch: Hör auf immer zu Fragen oder Nachzudenken, bevor du was machst. Überlass das Denken den Pferden. Die haben größere Köppe.
Ich sage meinen Kindern lieber: Stelle alles in Frage. Denk nach, bevor Du etwas tust. Und denke dann noch mal nach, was und wie Du es getan hast. Dann übernimm aber auch die Verantwortung für Dein Tun.

Wohin das führt, wenn Pferde denken, wissen wir: Geradewegs in die Lasagne.


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