Warum ist bei Menschen immer „alles in Ordnung“, wenn man fragt?

sacredheart schrieb:Ruhrgebietsvariante, die den Dialog auf das absolute Minimum reduziert:

Wie is?
Jau un selps?
Muss.

Haha
Genau so läuft das bei mir ab wenn ich keinerlei Interesse habe mich mit jemandem zu unterhalten

Aber was ich widerrum nicht verstehe, warum meldet sich eine Person... fragt wie es geht..man antwortet und stellt auch die Gegenfrage.. dann kommt nur ein .. alles gut.. und das war der ganze Smalltalk... Da kann man es doch auch gleich bleiben lassen?

früher war mir das egal, aber mittlerweile nervt das nur.. :-)

Ich antworte immer -wenn mich jemand fragt wie geht´s : "am liebsten gut !"

Auf unverbindliche Fragen gibt es unverbindliche Antworten. So einfach ist das. Wenn mich eine wildfremde Person fragt, wie es mir geht, werde ich sie nicht gleich mit aufgehäuften Problemen überschütten - gleich gar nicht, wenn ich keinen Bock habe, darüber zu reden oder von meinem Gesprächspartner keine kompetenten, hilfreichen Antworten erwarte.

Ganz einfach, weil man nicht gerne jeden mitteilt, wie es einen wirklich selbst geht.

Mir geht das auch auf die Nerven, wenn ich von manchen Kollegen häufig gefragt werde, ob alles klar ist. Wenn man mir anmerkt, dass es mir mal wirklich mies geht, finde ich es zwar freundlich, aber ich muss meine Sorgen jetzt nicht jeden Menschen mitteilen.

blackwoman_81 schrieb:Aber was ich widerrum nicht verstehe, warum meldet sich eine Person... fragt wie es geht..man antwortet und stellt auch die Gegenfrage.. dann kommt nur ein .. alles gut.. und das war der ganze Smalltalk... Da kann man es doch auch gleich bleiben lassen?

@blackwoman_81

Wenn die Alternative aber eine Sprachlosigkeit ist, finde ich oberflächliche Fragen immer noch ein kleines bißchen besser. Aus meiner Sicht hat Höflichkeit einen Eigenwert.

Es gibt ja auch die gutgelaunte Frage: 'hey hombre, schön Dich zu sehen, wie geht es Dir?' Da will der Fragende ja auch jetzt nicht das komplexe Verdauungsprotokoll zu hören bekommen mit 3 Tagen Verstopfung in der Wochenmitte. Ein 'Hey alles gut und Dir?' ist als Antwort immer noch netter als muffeliges Schweigen.

Klassischer Dialog:

Frag' mich doch mal, wie es mir geht.
Wie geht es Dir?
Frag' mich bloss nicht!

Auf die Frage "alles in Ordnung bei Dir/Euch" hab ich ne ganze Zeit lang geantwortet:
"Jo du, das meißte passt soweit".
Ich hab ja echt mal erwartet das irgendwer fragt " das meißte?, was passt denn nicht"?
Nö da kam nix, nicht mal von "Freunden".
Ok, mittlerweile "passt alles", ist einfacher und man erwartet keine Reaktion :D

sacredheart schrieb:Ein 'Hey alles gut und Dir?' ist als Antwort immer noch netter als muffeliges Schweigen.

Schweigen wäre oft die ehrlichere Variante...
oder besagten Fragen einfach charmant ausweichen.

Inhaltsleere Sprachhüllsel dienen vielleicht gut dem Zweck der Höflichkeit,
für ein soziales Miteinander hier und da aber auch schädlich, meine ich.
Dann lieber gar nicht erst anfangen nach dem persönlichen Befinden anderer zu fragen,
wenn doch kein Interesse besteht.
Schweigende Stille lässt sich auch mit anderen Arten von Smalltalk füllen,
muss nicht immer allzu persönlich werden.

@Doors


Wie geht es Dir? ^^

Laucott schrieb:Auf die Frage "alles in Ordnung bei Dir/Euch" hab ich ne ganze Zeit lang geantwortet:
"Jo du, das meißte passt soweit".
Ich hab ja echt mal erwartet das irgendwer fragt " das meißte?, was passt denn nicht"?
Nö da kam nix, nicht mal von "Freunden".
Ok, mittlerweile "passt alles", ist einfacher und man erwartet keine Reaktion :D

Idiosynkrasia schrieb:Inhaltsleere Sprachhüllsel dienen vielleicht gut dem Zweck der Höflichkeit,
für ein soziales Miteinander hier und da aber auch schädlich, meine ich.

Beides kann ich nur unterstreichen......auf scheinheilige Schleimmerei kann ich gut und gerne verzichten...selbst wenn ich antworten würde:" Mir gehts von vorne bis hinten mehr als Scheizze"...wäre wohl kaum ernst gemeinte Hilfe vom Gegenüber zu erwarten....

Ein ehrliches "Das geht dich nichts an" auf die Frage wie es mir geht belustigt mich wenigstens für ein paar Minuten :D

Alternative dazu - wenn ich gefragt werde, wie´s mir geht:

"Bestens, haste´s noch nit gehört - von den Kollegen? Hab doch im Lotto gut abgeräumt - knappe 178.000 hab ich gewonnen"

Spoiler*KNIHIHIHIHIHIIIIIII!*

Funzl schrieb:Hab doch im Lotto gut abgeräumt - knappe 178.000 hab ich gewonnen"

Dann würde ich antworten: "So wenig?, kann ich Dir helfen?" :troll:

Laucott schrieb:Dann würde ich antworten: "So wenig?, kann ich Dir helfen?" :troll:

Dann würde ich sagen " Ja, gib mir dein GELD!"

:D

@Funzl

:bier:

@Laucott

:bier:


So, bin dann mal weg - GELD ZÄHLEN :D *Kniihiihiiiii*

*wink*

@Funzl
@Laucott

Man sagt uns Norddeutschen ja eine gewisse Sparsamkeit im Umgang mit Worten nach.


Typisches Telefonat zwischen Sohn und Vater:

Moin, Oller.

Moin.

Alles gut?

Alles gut!

Na dann - Tschüss.

Tschüss auch.

@Doors

Ach herrlich erfrischend Eure Kühle da oben :D ,aber bekanntermaßen ist ja weniger mehr.
Lieber kurz und herzlich/ehrlich als sinnloses Geschwofel wenn sowieso kein Interesse da ist.

@Laucott

Selbst der Nachruf fällt kurz und knapp aus:

Funzl schrieb:wäre wohl kaum ernst gemeinte Hilfe vom Gegenüber zu erwarten....

Doch doch.
Die Hilfe sieht dann gerne folgendermaßen aus:
"Immer positiv denken".
Oder: "Anderen gehts noch schlimmer als dir".

:D

Idiosynkrasia schrieb:Die Hilfe sieht dann gerne folgendermaßen aus:
"Immer positiv denken".
Oder: "Anderen gehts noch schlimmer als dir".

Ach ja...genau.......LOL