@CommonsenseIch empfehle dir unbedingt das Buch "Schnelles Denken, Langsames Denken" von Daniel Kahnemann (Nobelpreisträger für Wirtschaftswissenschaften). Er ist Verhaltensökonom und Psychologe. Ob du es wahrhaben willst oder nicht. Wir treffen andauernd intuitive Entscheidungen die wir nicht hinterfragen, weil wir gar nicht merken, dass wir im Grunde auf unterbewusste Verhaltensprozesse zugreifen. In einem Forum wie dem hier, ist es sehr viel leichter "rationale Überlegungen" anzustellen, als in einer direkten Face to Face Interaktion mit anderen Menschen. Da kommen nämlich sofort ganz andere Eindrücke ins Spiel.
Das verständlichste Beispiel für die Tasache, dass wir viel weniger "rationalen Willen" haben, als wir annehmen, ist der Kennenlernprozess zwischen Mann und Frau. Frauen haben "Fühler", die ganz intuitiv einschätzen, ob der Mann gegenüber eine Gefahr darstellt oder nicht. Und vor allem: Ob der Mann kongruent ist. Also: passen seine Aussagen zu seinem Verhalten. Männer können das auch, aber nicht so gut wie Frauen, denn für die war es evolutionär enorm wichtig, den "richtigen Mann" zu wählen. Du wirst eine Frau niemals durch rationale Argumente und Präsentation deiner Vorzüge dazu bringen, dich als Partner zu wählen.
Natürlich sollte man versuchen, so weit es geht, seine ersten, intuitiven Entscheidungen, kritisch zu hinterfragen. Nur ist das alles andere als einfach und in vielen Situationen schlicht unmöglich (Vor allem in Zeitkritischen Situationen) Aber alleine schon das Wissen darum, dass wir zwei Systeme in unserem Kopf haben (System 1: Intuition, System 2: Bewusster Denkvorgang), hilft, sich nicht nur auf System 1 zu verlassen.