Moralische Frage: Suizid verhindern, Ja oder nein?

@Thalassa
Ist ja auch richtig. Bzw., es ist sowohl als auch.

Ich würde es auf jeden Fall zu verhindern versuchen und erkenne demjenigen sein gesamtes Urteilvermögen ab, da dieser sich gegen seine eigene Natur verhält - ich denke nicht das eine gerade verlorene Liebe oder ähnliches ein Grund ist sein Leben aufzugeben. Ich vertrete die Meinung, dass man erstmal Leben sollte und sich nochmal ganz im Klaren werden sollte, denn wenn man Tot ist, ist man Tot. Natürlich kann man letzendlich demjenigen nicht das Ende "bevormunden" - aber es sollte alles Wasserfest festgehalten sein - ich meine, was ist mit den Angehörigen oder haben alle die Vorstellung "Nach mir die Sintflut"? Ich würde es wenigstens als Unfall tarnen z.B. beim Extremsport wo man verunglückt ist - so würde niemand darüber "lästern".

Eigentlich müsste man diese Menschen an ihre Grenzen bringen z.B. fingierter Unfall wobei sie in Lebensgefahr kommen (fingiert) und sich vielleicht so im klaren werden, dass sie nicht mehr sterben wollen - ich denke die meisten bereuen ihre Tat bevor sie damit Erfolgreich enden, nur konne ich bisher niemanden dazu befragen :|

@Thalassa
Du hast die Pflicht glücklich zu sein!
Punkt.
Wenn das noch verschärfter wird ist es kaum noch ein Unterschied zwischen uns und einem Roboter.

@RobbyRobbe
Ich denke mal, wer sich wirklich umbringen will, will auch, dass das die Angehörigen wissen. Und es gerade nicht als Sportunfall tarnen.

xtom1973 schrieb:Ja! Eine Welt und Gesellschaft, die man nur unter Pillen und / oder Drogen erträgt.
*applause*

Gespräche, Gruppentherapie, Beratungsstellen etc. Das muss keine Medikation beeinhalten. Ich selber hab solche Dinge in Anspruch genommen und "Pillen" dabei meist abgelehnt. Ich hab viel gelernt im Austausch mit anderen Betroffenen und auch die Psychologen konnten mir oft andere Perspektiven aufzeigen. Ich weiß nicht, wieso man bei dem Wort "Therapie" sofort mit solchen Vorurteilen um die Ecke kommen muss. Das ist eine sehr einseitige Sichtweise. Ich kenne viele denen Therapie (auf die unterschiedlichsten Arten und Weisen) aus Löchern geholfen hat.

@so.what
Nichts für ungut. Aber jemand, der nach einem Selbstmordversuch in die Geschlossene eingewiesen wird, wird zunächst mal unter Haldol gesetzt.

Oft ist es so das die Leute die anderen davon erzählen das sie Suizid begehen wollen es am Ende nicht machen sondern nur Aufmerksamkeit wollen oder auf diese Art andere dazu zubringen deren Probleme zu lösen.
Ehrlich gesagt habe ich momentan echt die Fresse voll von diesen Leuten.
In den letzten 2 Monaten habe ich 2 Leute um mich rum gehabt die mich mit diesem Thema massiv belagert haben. Am Ende war ich mit den Nerven am Ende und denen ist es nicht mal zu blöde das sie sich jetzt des Lebens erfreuen. Der eine lacht noch über mich und meint ich soll mir nicht immer über die anderen son Kopp machen!!!!
Für mich sind mittlerweile solche Menschen emotionale Erpresser.
Ich habe aber auch einen Fall im weitläufigem Bekanntenkreis gehabt der nie darüber geredet hat das er nicht mehr leben will , ganz im Gegenteil war immer für einen Spass zu haben ,hat alles immer ziemlich locker und relaxt gesehen und dann kam eines Tages der Anruf Hans ist tot ,hat Tabletten genommen. Da war ich fertig ! Es kam raus das er es 20 Jahre vorher wohl schon mal versucht hat. Das mit ihm kann ich bis heute nicht verstehen.

@jayjaypg
Klar, sicher hast du Recht!

Ich meine aber im Vorfeld. Wenn ich merke, ich komm nicht klar, das Leben ist immer grau, alles kotzt mich an. Wieso sich nicht an irgendein Hilfsangebot wenden? Wieso nicht versuchen eine ambulante Therapie machen. Man kann es ja versuchen, sowas kann durchaus helfen, BEVOR es überkocht.

@so.what
Word.

jayjaypg schrieb:Ja. Ist schon brutal, dass die Gesellschaft etwas von uns fordert, um die Vorzüge der Gesellschaft zu genießen.

Ich hab alle Anforderungen erfüllt. Aber darum geht es nicht. Betrachte das ganze von Aussen und stell dir die Frage, ob ein imaginäres Alien aus eine fortschrittlichen, tatsächlich zivilisierten und harmonischen Zivilisation, daß diese Welt und ihre Geschichte kennt, freiwillig Kontakt aufnehmen würde.

De Facto müsste man um den Planet der Affen einen großen Bogen machen und jeden Versuch, das Weltall zu besiedeln, mit härtesten Maßnahmen verhindern. Womit wir wieder beim Kampf wären. Und so zieht jeder schlechte Mensch den Guten mit ins Verderben.

@xtom1973
Bitte was?

Man muss in dieser Angelegenheit eine Entscheidung treffen und damit klarkommen.

Beide Richtungen haben was für sich - man kann jemanden, der wirklich Selbstmord begehen will, aus verschiedenen Gründen, sterben lassen.
Es ist sein Leben, welches er nimmt.

Auf der anderen Seite: Das Leben ist so einzigartig und besonders, dass es nicht leichtfertig zerstört werden sollte.
Man muss genau überlegen, ob es nicht andere Wege gibt, als Selbstmord.


Ich denke, ich würde eher dazu neigen, Selbstmord zu verhindern, wenn ich die Möglichkeit dazu habe.

Babsi6 schrieb:Ich habe aber auch einen Fall im weitläufigem Bekanntenkreis gehabt der nie darüber geredet hat das er nicht mehr leben will , ganz im Gegenteil war immer für einen Spass zu haben ,hat alles immer ziemlich locker und relaxt gesehen und dann kam eines Tages der Anruf Hans ist tot ,hat Tabletten genommen.

Ja, das sind die "gefährlichen". Ich kann mich in dem Bild gut wiedererkennen.

Was soll eine Therapie bezwecken, wenn man nicht den Raum wechselt. Therapien sind gut für Leute, die die Realität noch nicht ganz geblickt haben. Es hilft dann vielleicht eine gewisse Zeit, bis man doch wieder den Boden der Tatsachen erreicht.

@Kc
Aber echt mal. Gesetzt der Fall, jemand will sich wirklich umbringen. Dann fände ich es schon komisch, das dem besten Freund zu erzählen. Und selbst dann: Wie will man ihn denn bitte vom Gegenteil überzeugen?

@jayjaypg
:)

Natürlich hilft sowas auch nicht immer und ich bin auch keine Fachfrau und keine leider keinen goldenen Weg. Manche wollen einfach nicht mehr. Ich z. B. lebe aber gerne. Auch wenn ich oft Scheiße am Bein hatte. Aber naja, wer hat das nicht? Und wenn es dann echt zu arg wurde, hab ich mich mit anderne Betroffenen ausgetauscht. Mir hat das sehr geholfen. Schade, dass viele denken, Therapie bedeutet ausschließlich zugedröhnt sein. Es gibt tolle Therapieangebote. Hab mal einen Bericht über eine Klinik gesehen, die bei Essgestörten mit Reittherapie arbeitet. Das Reiten soll helfen, den Körper wieder anders wahr zu nehmen. Der Kontakt zu den Tieren soll dabei helfen aus sich raus zu kommen. Vertrauen zu einem Lebewesen aufzubauen. Auch mal wieder Berührungen als angenehm zu empfinden, gerade Anorektiker widert Nähe ja oft an.

Wieso es nicht versuchen?!

@xtom1973
Was für Tatsachen? Das das Leben grausam ist und nicht wert es zu erhalten? Das mag deine Tatsache sein, ich hab für mich eine andere. Das deine Sicht aber mehr Gewicht haben soll als meine, finde ich nicht korrekt.

@so.what
Ich leb eigentlich gar nicht so besonders gerne. Ich fänd es halt nur sowas von feige, sich selbst umzubringen, das könnte ich mit mir nicht vereinbaren.

so.what schrieb:Was für Tatsachen? Das das Leben grausam ist und nicht wert es zu erhalten?

Lies doch einfach den Beitrag von mir.
Wer behauptet "es ist alles shice" ist schlichtweg dumm.

Wer es aber einfach satt ist, in einer Gesellschaft dieser Natur ständig nach temporärem Glück zu jagen, der hat es imho begriffen.

so.what schrieb:Das deine Sicht aber mehr Gewicht haben soll als meine, finde ich nicht korrekt.

Ich würde mich hüten, mir schlechtes Karma durch meine Überzeugungskraft aufzuladen. :)

Kc schrieb:Auf der anderen Seite: Das Leben ist so einzigartig und besonders, dass es nicht leichtfertig zerstört werden sollte.

Das ist schlecht belegbar.

@xtom1973
Ich versteh einfach deinen Auftrag nicht.

Schwierig.
War schon mehr als einmal in der Situation.
Es ist ein schmaler Grad zwischen Hilferufe erkennen und jemanden einfach gehen zu lassen weil er nur noch leidet.

@jayjaypg
Auftrag?