@Anchorach folgst du deinem herzen, hinderst du ihn. manche selbstmörder wollen auch nur aufmerksamkeit (ich weiß klingt übel: aber ihr selbstmord ist ihre art, den anderen eins auszuwischen und ihnen zu zeigen, was sie mit ihrem scheiss benehmen anrichten können - wahrhaft lehrreich, leude; andere ritzen sich und geben sich am seidenen faden hängend, dem retter um der pathos liebe und vor allen dingen der aufmerksamkeit für der epik schein herbeisehnend)
das ganze stellt sich vollkommen anders dar, wenn jemand leidet und dahinsiecht. heute ist die verführung durch die medizin sehr groß, seinen tod hinauszuzögern. das ist eine entscheidung, die jeder selbst zu treffen hat. wenn das absetzen von medizin einem selbstmord gleichkommt, und der potenzielle suizidkandidat immer quälenderen körperlichen leiden ausgesetzt ist, lass ihn. zwing ihn nicht noch mehr tage qual auf.
trotzdem seh ich mich in der fiktiven konfrontation mit einem potenziellen selbstmörder in der schuld, ihm positive perspektiven und potenziale greifbar zu machen. oft verrennen sich leute auch in schuldgefühlen oder werden selbst überrannt von den schmerzen seelischer narben. doch auch schlimme narben können fast komplett verheilen und vergessen werden, wenn man mal aufhört daran zu kratzen. leider nehmen viele "opfer" diese rolle dann für ihr leben an, weil sie meinen, damit leben zu müssen. dabei können sie soviel mehr sein als ewig im konflikt täter-opfer gefangen zu bleiben. auch wenn dich dein chef gefeuert, die frau betrogen, der sohn verstorben, die tochter abgehaun und der vater verstoßen hat und die mutter nur noch am schimpfen ist, geht das leben weiter und der innere sturm der verzweiflung vorbei. denn vom mond aus sieht das alles ziemlich unbedeutend aus.