@SymphonyRein inhaltlich gibt es nicht viel zu erzählen. Fand ihn als Künstler schon länger interessant, und hab ihn dann vor vielen Jahren zufällig kennengelernt und direkt supersympathisch gefunden. Wir waren danach kurz in Kontakt, aber damals verlief sich das. Er kontaktierte mich etliche Jahre später, weil ihn etwas, was er zufällig gelesen hatte, an mich erinnerte. Wir schrieben ab da viel und hatten nach kurzer Zeit das Gefühl, einer könne den anderen lesen wie ein Buch. Wir waren uns so ähnlich in unserem Innenleben, dass einer vom anderen wusste, wie es ihm geht, ohne, dass wir etwas erklären mussten. Wir teilten die gleichen Ängste und Sehnsüchte und drückten sie gleich aus. Jeder wusste intuitiv, was der andere gerade braucht, und wenn einem von uns mal die Kraft fehlte, hat der andere ihn mitgetragen. Vieles funktionierte ohne große Worte, und ich hatte das erste und bisher einzige Mal in meinem Leben das Gefühl, dass mich ein Mensch in all meinen Facetten und Wesenszügen erfasst und anerkennt. Es erschien uns fast übersinnlich, dass wir auch in kontaktarmen Zeiten ein Gespür dafür entwickelten, wie es dem anderen geht, was er fühlt und was er braucht. Wir waren uns ganz sicher, dass wir aus unseren Leben ausbrechen würden und haben uns eine gemeinsame Zukunft ausgemalt.
Die Zeit, in der er in meinem Leben war, war die Zeit, in der ich mich vollständig verstanden gefühlt habe.
Ich weiß heute, dass wir uns nur zu einer Zeit gefunden haben, zu der wir an einem ähnlichen Punkt im Leben mit ähnlichen Problemen waren, vielleicht haben wir uns gegenseitig in einer traurigen Phase Halt und Hoffnung gegeben. Vielleicht teilten wir die gleiche temporäre Depression. Die gleiche Form von Bindungsangst und die gleiche Sehnsucht nach Nähe und Sicherheit, die wir nie in der Lage waren, uns zu erfüllen. Nichts daran war übersinnlich.
Diese Erkenntnis ändert aber nichts daran, dass er mir noch immer jeden Tag fehlt.
;)